Autonomes Fahren Bosch erweckt Filmauto K.I.T.T. zum Leben

Redakteur: Jan Vollmuth

Hollywood hat es vorgemacht: In den 1980er Jahren brachte die Traumfabrik mit der Action-Serie Knight Rider einen sprechenden und vor allem selbstfahrenden Pontiac Firebird Trans Am namens K.I.T.T. ins Fernsehen. Knapp 30 Jahre später ist automatisiertes Fahren keine TV-Vision mehr.

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Neben seinem umfangreichen Produktportfolio für Fahrerassistenzfunktionen und Bremssysteme zeigte Bosch auf der CES in Las Vegas eine echte Hollywood-Legende: einen Nachbau von K.I.T.T. aus der Action-Serie Knight Rider.
Neben seinem umfangreichen Produktportfolio für Fahrerassistenzfunktionen und Bremssysteme zeigte Bosch auf der CES in Las Vegas eine echte Hollywood-Legende: einen Nachbau von K.I.T.T. aus der Action-Serie Knight Rider.
(Bild: Bosch Mobility Solutions)

„Bosch macht aus Science-Fiction Schritt für Schritt Realität“, sagt Bosch-Geschäftsführer Dr. Dirk Hoheisel. Autos mit Bosch-Technik übernehmen schon heute in einzelnen Situationen wie Stau oder Einparken das Steuer. Bosch präsentierte seine Lösungen Abfang Januar auf dem „Vehicle Intelligence Marketplace“ der International CES 2015 in Las Vegas.

Als einer der weltweit größten Anbieter von Mobilitätslösungen arbeitet Bosch seit 2011 an zwei Standorten – in Palo Alto in den USA sowie in Abstatt in Deutschland – am automatisierten Fahren. Beide Teams greifen dabei auf ein Netzwerk von weltweit mehr als 5000 Bosch-Ingenieuren aus dem Bereich Fahrerassistenzsysteme zurück. Triebfeder für die Entwicklung bei Bosch ist die Sicherheit. Weltweit sterben jedes Jahr schätzungsweise 1,3 Millionen Menschen durch Verkehrsunfälle – Tendenz steigend. In 90 % der Fälle ist menschliches Fehlverhalten der Auslöser.

Vom Notbremssystem bis zum Stauassistenten

Autofahrer in kritischen Verkehrssituationen von der Fahraufgabe zu entlasten, kann Leben retten. Studien zufolge könnten mit dem vorausschauenden Notbremssystem von Bosch zum Beispiel allein in Deutschland bis zu 72 % aller Auffahrunfälle mit Personenschaden vermieden werden, wenn alle Fahrzeuge das System an Bord hätten. Sicher und entspannt ans Ziel gelangen Autofahrer auch mit dem Bosch-Stauassistenten. Bis Tempo 60 bremst er in dichtem Verkehr selbstständig, gibt Gas und hält das Auto in der Spur.

„Mit der Fahrerassistenz wird Bosch 2016 eine Milliarde Euro umsetzen“, sagt Hoheisel. Assistenzsysteme sind der Grundstein für das automatisierte Fahren, das schrittweise kommt. Bosch hat bereits das hochautomatisierte Fahren im Blick, bei dem der Fahrer das Fahrzeug nicht mehr ständig überwachen muss. „Mit dem Autobahnpiloten von Bosch fahren Autos 2020 automatisch von Auffahrt bis Abfahrt“, sagt Hoheisel. Im Laufe des darauffolgenden Jahrzehnts sind sie vollautomatisiert unterwegs und bewältigen alle Situationen während der gesamten Fahrt.

Automatisiertes Fahren hat Einfluss auf alle Bereiche im Auto – Antrieb, Bremse, Lenkung – und setzt ein umfassendes Systemverständnis voraus. Basis sind Sensoren mit Radar-, Video- und Ultraschalltechnik, die Bosch seit vielen Jahren millionenfach fertigt. „Sensoren sind die Sinnesorgane, über die Autos ihr Umfeld wahrnehmen“, sagt Hoheisel. Leistungsfähige Software und Rechner verarbeiten die gesammelten Informationen und gewährleisten, dass sich automatisierte Fahrzeuge sicher und zudem spritsparend durch den Straßenverkehr bewegen.

Wenn sukzessive immer mehr Fahraufgaben vom Auto übernommen werden, stellt das besondere Anforderungen an sicherheitsrelevante Systeme wie Bremse und Lenkung. Um die größtmögliche Verfügbarkeit beim Ausfall einer dieser Komponenten sicherzustellen, wird eine Absicherung benötigt, die Bosch für die Bremse beispielsweise bereits verfügbar hat. So können der elektromechanische Bremskraftverstärker I-Booster sowie das Bremsregelsystem ESP unabhängig voneinander das Auto abbremsen, ohne dass der Fahrer eingreifen muss.

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