Arbeitsmarkt 2030 Wie Industrie 4.0 Arbeitsplätze schaffen kann

Redakteur: Katharina Juschkat

Zwei Entwicklungen werden laut einer Studie des Fraunhofer IAO den Arbeitsmarkt bis 2030 maßgeblich mit beeinflussen: Die Digitalisierung und die Zuwanderung von Flüchtlingen. Wie sich diese auf den Arbeitsmarkt auswirken können, zeigt die Prognose „Arbeitsmarkt 2030”.

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Wie die Digitalisierung mehr Arbeitsplätze bis 2030 schaffen kann, dazu stellte das Fraunhofer IAO eine Prognose auf.
Wie die Digitalisierung mehr Arbeitsplätze bis 2030 schaffen kann, dazu stellte das Fraunhofer IAO eine Prognose auf.
(Bild: ©fotolia/Robert Kneschke)

Bis 2030 werden vor allem die fortschreitende Digitalisierung sowie die Zuwanderung von Flüchtlingen den Arbeitsmarkt in Deutschland verändern. In welcher Form, das hat ein internationales Forschungskonsortium im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) in der Prognose des Projekts „Arbeitsmarkt 2030” untersucht. Neben Vorausschätzungen für 44 Wirtschaftszweige und 147 Berufsgruppen gibt die Prognose auch unternehmens- und forschungsrelevante Empfehlungen, um Herausforderungen des demografischen und technologischen Wandels zu meistern.

Unabdingbar: Integration vorantreiben und Qualifizierung ausbauen

Der aktuellen Prognose werden zwei Szenarien zugrunde gelegt, um die Entwicklungen des Arbeitsmarkts abzuschätzen. Grundannahme in einem der beiden Szenarien ist die „Beschleunigte Digitalisierung”, die annimmt, dass deutsche Unternehmen nicht nur digitale Technik anwenden und umsetzen werden, sondern auch die Technologieführerschaft anstreben – insbesondere im Bereich der vernetzten Produktion. Nach den Modellrechnungen führt dieses Szenario nicht nur zu höherer Produktivität, sondern auch zu mehr Beschäftigung. Dazu müssen jedoch bislang fehlende Qualifizierungs- und Infrastrukturvoraussetzungen geschaffen werden. „Anders als eine Reihe vorliegender Studien sehen wir in der forcierten Entwicklung und Umsetzung von Industrie 4.0 nennenswerte Marktpotenziale für die deutsche Wirtschaft. Dies hat positive Auswirkungen auf Wachstum und Beschäftigung”, schreiben die Autoren der Studie auf ihrer Webseite.

Das andere Szenario stellt die Flüchtlingszuwanderung in den Mittelpunkt. Das Fazit der Autoren: Das erhöhte Arbeitsangebot aufgrund der Gesamtzuwanderung könnte zwischen 2020 und 2030 Früchte tragen – wenn die Integrationsaufgabe umfassend, schnell und anhaltend verfolgt wird.

Szenarienbildung mit qualitativen Fachexpertisen

In die „Arbeitsmarkt 2030”-Szenarien flossen qualitative Fachexpertisen ein, bestehend aus Analysen und Untersuchungen zur Digitalisierung. Die Experten des Fraunhofer IAO befassen sich mit Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeit in der „Industrie 4.0” sowie in Verwaltung und öffentlichem Dienst. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Einschätzungen von Kompetenzanforderungen und Qualifikationsentwicklungen als Faktoren unterschiedlich gestaltbar bleibender Arbeit. Darauf aufbauend lautet eine der Empfehlungen des Projekts, Personalpolitik längerfristig auszurichten und die Erwachsenenbildung als eigene Säule des Bildungssystems zu institutionalisieren.

Die Prognosen sowie die zugrunde liegenden Fachexpertisen sind als Open-Access-Dateien frei verfügbar. (kj)

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