Faszination Technik Wie die größte Gezeitenturbine der Welt funktioniert
In unserer Rubrik „Faszination Technik“ stellen wir Konstrukteuren jede Woche beeindruckende Projekte aus Forschung und Entwicklung vor. Heute: Die größte Gezeitenturbine der Welt.
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Gezeitenkraftwerke nutzen die Kraft von Ebbe und Flut, um über große Turbinen Strom zu gewinnen. Diese nachhaltige Energiegewinnung bietet großes Potential, da sie vergleichsweise niedrige Installations- und Instandhaltungskosten haben.
Vor der Küste Schottlands soll in diesem Frühjahr die weltweit leistungsstärkste schwimmende Gezeitenturbine in Betrieb gehen. Hinter dem Projekt steht das schottische Unternehmen für Gezeitenenergie Orbital Marine Power. Der Wälzlagerhersteller SKF lieferte die Antriebsstränge, die Generatoren kommen von ABB Motion.
Wie die Gezeitenturbine aufgebaut ist
Bei der Turbine O2-2MW handelt es sich um einen 73 m langen Schwimmkörper, der auf beiden Seiten eine 1-MW-Turbine trägt. Insgesamt können mit der Turbine 1.700 Haushalte mit Strom versorgt werden.
Die dort installierten Rotoren haben einen Durchmesser von 20 m mit einer Gesamtrotorfläche von 600 m² - die größte Rotorfläche, die jemals an einer Gezeitenturbine installiert wurde. Die Rotorblätter lassen sich um 360° drehen. Das bewirkt, dass sich nicht der gesamte Schwimmkörper nach den Gezeiten ausrichten muss.
Die Zuverlässigkeit der Generatoren ist entscheidend für den Erfolg der Turbine. Von ABB kommen zwei wassermantelgekühlte AC-Generatoren M3LG 450 LC 4 mit einer Leistung von je 1.120 kW. Aufgrund ihrer Bauweise mit einer Achshöhe von 450 mm können die Generatoren mit ihrer hohen Leistungsdichte in den beiden Gondeln des Gezeitenkraftwerks eingebaut werden. Damit ist die O2 laut Hersteller die leistungsstärkste Gezeitenturbine der Welt.
Über das Projekt
Das Projekt der O2-2MW-Turbine wurde durch das EU-Forschungsprogramm Horizon 2020 und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert. Darüber hinaus wurde es auch im Rahmen des Oceanera-Net Cofund-Projekts unterstützt. Weitere Turbinen hat Orbital bereits in Planung.
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