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Fortschritt statt Stillstand – Unternehmerisches Risiko muss sich lohnen
Ob Markenfälschung, Designplagiat, Technologieklau oder Raubkopie – die Erscheinungsformen von Produkt- und Markenpiraterie sind vielfältig. Und es gibt sie mittlerweile in allen Preis- und Qualitätsabstufungen, von gefährlichen Billigimitaten bis hin zu qualitativ hochwertigen Kopien, die dann aber auch kaum günstiger als das Original sind. Für Verbraucher sind Nachahmungen häufig nur ein Kavaliersdelikt, für die betroffenen Designer, Hersteller oder Händler bedeuten sie enorme, teils existenzbedrohende Schäden. Mehr Wertschätzung und Respekt seitens der Käufer für die hinter dem Produkt steckende Leistung wäre angemessen und wünschenswert. Denn von einer ersten Idee bis hin zum marktreifen Endprodukt ist es ein langwieriger und kostenintensiver Prozess, bei dem die Entwickler bzw. Markeninhaber regelmäßig finanziell in Vorleistung gehen. Gute Ideen sind das wichtigste Kapital eines Unternehmens. Sie sind aber nicht selbstverständlich. Verbraucher sollten sich bewusst machen, dass hinter jedem innovativen Produkt Menschen stecken, die über Monate, teils Jahre, all ihre Erfahrung und Kreativität, ihr technisches Know-how und auch Herzblut in den Entwicklungsprozess eingebracht haben. Um auch zukünftig Fortschritt und Arbeitsplätze sichern zu können, muss sich dieses unternehmerische Risiko lohnen. Das funktioniert aber nicht, wenn skrupellose ideenarme Trittbrettfahrer erfolgreiche Produkte ungeniert kopieren, diese als eigene Leistung ausgeben, zu einem vermeintlich günstigeren Preis anbieten und so unberechtigterweise Marktanteile und Gewinne des Originalherstellers abgreifen.
Fälschungen im Internet – Herausforderung für Markeninhaber und Strafverfolgungsbehörden
Das Internet bietet zweifelsohne vielfältige Möglichkeiten für Wachstum und Kundenbindung. Das haben auch unseriöse Anbieter schnell erkannt und nutzen die Vorteile des Online-Handels für ihre skrupellosen Zwecke. Nicht nur gefühlt sind Plagiate und Fälschungen im Internet „omnipräsent“. Obwohl Europol, Interpol und andere internationale Behörden jährlich zehntausende Websites wegen Handel mit gefälschten Produkten erfolgreich schließen lassen, ist das Angebot rechtswidriger Marken- und Designprodukte ungebrochen hoch. Oftmals verstecken sich die Anbieter hinter der Anonymität des World Wide Web und setzen ihr Geschäft binnen kürzester Zeit unter neuem Firmen- und Domainnamen fort. Die Mehrheit der Fälscher ist global bestens vernetzt und sehr versiert im Umgang mit digitalen Medien. Neben gefälschten Markenwebseiten setzen sie zunehmend auch auf eCommerce-Plattformen und Social Media Netzwerke. Laut Europol operieren Produkt- und Markenpiraten meist sehr professionell und nutzen z.B. für den Vertrieb von Fälschungen ihre vorhandenen Strukturen aus Waffen-, Drogen- und Menschenhandel.
Schnäppchenjäger: Niedriger Preis von Fälschungen verführt Verbraucher zum Kauf
Für eine im Dezember 2015 veröffentlichte Studie befragte die Beratungsgesellschaft Ernst & Young deutsche Unternehmer und Verbraucher zum Thema Produkt- und Markenpiraterie. Knapp 60% der Unternehmen sehen sich demnach im ersten Jahr nach Einführung eines Produkts mit Nachahmungen konfrontiert, beinahe jedes zehnte Unternehmen sogar bereits im ersten Monat ab Markteinführung. Bei Verbrauchern scheinen Plagiate und Fälschungen gesellschaftlich akzeptiert. Fast jeder zweite Konsument hat bereits oder würde ein gefälschtes Produkt kaufen. 55% der Befragten wusste beim Kauf, dass es sich um ein Plagiat handelte, 18% hatten zumindest den Verdacht. Vor allem der niedrige Preis im Vergleich zum Original lässt die meisten zugreifen.
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