WIG-Schweißen Gut gekühlt für optimale Prozesse

Redakteur: Juliana Pfeiffer |

Beim Schweißen spielt neben der Qualität der Naht auch die Geschwindigkeit eine wesentliche Rolle. Beides trägt dazu bei, dass Schweißer effizienter arbeiten und damit Kosten sparen können. Mit dem modifizierten WIG-Prozess Arc-Tig hat Fronius eine Innovation für das mechanisierte Verbindungsschweißen entwickelt, die diesen Anforderungen gerecht wird.

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Das WIG-Verfahren Arc-Tig von Fronius sorgt für hohe Schweißgeschwindigkeiten und eine hervorragende Nahtqualität.
Das WIG-Verfahren Arc-Tig von Fronius sorgt für hohe Schweißgeschwindigkeiten und eine hervorragende Nahtqualität.
(Bild: Fronius)

Durch einen speziellen Brenner lässt sich der WIG-Lichtbogen mit Arc-Tig noch gezielter fokussieren und seine Energiedichte deutlich erhöhen. Damit können Anwender bis zu 10 mm dicke, hochlegierte Bleche und Rohre verschweißen – ohne aufwendige Nahtvorbereitung, in hoher Qualität und in deutlich kürzerer Zeit.

Perfekte Nahtoptik ohne Anlauffarben und Spritzer

Das Arc-Tig-Verfahren von Fronius beruht auf dem Prinzip des Wolfram-Inertgas- oder kurz WIG-Schweißens. Dabei brennt ein Lichtbogen zwischen einer nichtabschmelzenden Wolframelektrode und dem metallischen Werkstück in einer sauerstofffreien, reaktionslosen Gasatmosphäre. Der Stromfluss erhitzt die Elektrode, wodurch ein Elektronenfluss entsteht. Dadurch sinkt der Gesamtwiderstand, was zu einem weichen, breiten Lichtbogen führt. Dank des inerten Schutzgases finden keine chemischen Reaktionen mit dem flüssigen Schmelzbad statt. Anwender erreichen damit eine perfekte Nahtoptik ohne Anlauffarben und Spritzer sowie eine optimale Schuppung. WIG-Schweißen eignet sich für viele verschiedene Materialien und Anwendungen – auch für anspruchsvolle Werkstoffe wie Titan.

Sämtliche WIG-Stromquellen ab 220 A auf Arc-Tig-Prozess upgraden

Der Arc-Tig-Schweißprozess ist für Anwendungen im Behälter- und Rohrleitungsbau, bei der Turbinenfertigung sowie im Sondermaschinen-, Kran oder Tankbau prädestiniert. Der optimierte Schweißbrenner mit einem Elektrodenspannsystem ermöglicht eine Kühlung der Elektrode bis in die Spitze. Das erhöht den Gesamtwiderstand und führt zu einer hohen Lichtbogenspannung. Die Elektronenemission erfolgt nun auf einer kleinen Stelle und mit enormer Dichte. Der Lichtbogen ist dadurch schmaler und fokussierter, und der Nutzer erzielt eine ausgezeichnete Nahtqualität. Ein weiterer Vorteil: Die Kühlung verhindert das Überhitzen der Elektrode während des Schweißens. Das sorgt neben einer erhöhten Lichtbogenstabilität für längere Standzeiten und eine verbesserte Zündung. Anwender können sämtliche WIG-Stromquellen von Fronius ab einer Leistung von 220 A problemlos auf den Arc-Tig-Prozess upgraden. Nötig sind dafür nur der neue Brenner sowie ein zusätzlicher Rückkühler, der die Kühlleistung und die geforderte Temperaturstabilität sicherstellt. Arc-Tig ist zudem auch als Komplettsystem erhältlich.

Kürzere Bearbeitungszeiten und weniger Zusatzmaterialkosten

Dank der Fokussierung und des hohen Lichtbogendrucks lassen sich mit ArcTig Bauteile bis zu einer Materialstärke von zehn Millimetern einlagig schweißen. Beim klassischen WIG-Schweißen sind dafür oft mehrere Lagen notwendig. Auch auf die zeitintensive Anarbeitung der Teile können Nutzer in vielen Fällen verzichten. Durch die spaltfreie Nahtvorbereitung kommt der ArcTig-Prozess ohne Badstütze aus. Der Aufwand für die Nachbearbeitung ist deutlich geringer, weil die Naht kaum überhöht ist und es durch die reduzierte Wärmeeinbringung nur zu wenig Verzug kommt. Anwender können damit Bearbeitungszeiten erheblich verkürzen – auch, weil das Verfahren höhere Schweißgeschwindigkeiten ermöglicht. Darüber hinaus lassen sich aufgrund des niedrigeren Nahtvolumens Materialkosten einsparen.

Auf herkömmliche Standard-WIG-Elektroden zurückgreifen

Die Bedienung des Arc-Tig ist ganz ähnlich wie beim WIG-Schweißen. Das bedeutet einen klaren Vorteil für den Anwender, weil er sich nicht umstellen muss und sofort ohne aufwändiges Einlernen schweißen kann. Dies reduziert nicht nur den Schulungsaufwand, sondern beugt auch Bedienfehlern vor. Eingestellt werden müssen nur wenige Parameter. Nutzer können auf die herkömmlichen Standard-WIG-Elektroden zurückgreifen. Diese lassen sich schnell wechseln und bei Bedarf einfach nachschleifen. Durch das neue Elektrodenspannsystem wird die Elektrode großflächig gespannt. Um eine bessere Zugänglichkeit zur Naht zu ermöglichen und den Lichtbogen besser zu beeinflussen, lässt sich das freie Ende der Elektrode je nach Anforderung beliebig einstellen. (jup)

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