Oberflächenfunktionalisierung Erste Boeing 777 mit Haifischhaut-Oberfläche gestartet

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Seit 2016 forschen Lufthansa Technik und BASF gemeinsam an Riblet-Oberflächenfilmen zur Verringerung des Luftwiderstands an Flugzeugen. 2019 wurde die Haifischhaut-Folie "AeroSHARK" von der EASA zertifiziert. Jetzt ist erstmals eine Boeing 777-300ER mit der neuen Oberflächentechnologie zu einem Passagierflug gestartet.

Die erste Boeing 777-300ER mit dem von BASF und Lufthans Technik eintwickelten funktionalen Riblet-Film.
Die erste Boeing 777-300ER mit dem von BASF und Lufthans Technik eintwickelten funktionalen Riblet-Film.
(Bild: Swiss International Air Lines – Reto Hoffmann)

Die Oberfläche der Aero-Shark-Folie besteht aus rund 50 Mikrometer großen Rippen – den sogenannten Riblets. Sie bilden nach Angaben von BASF die strömungseffizienten Eigenschaften der Haifischhaut nach verringern so den Reibungswiderstand des Flugzeugs. Bei der jetzt gestarteten Boeing 777-300ER wurden Rumpf und Triebwerksgondeln mit circa 950 Quadratmetern der Riblet-Folie ausgestattet.

Verringerter Reibungswiderstand soll Kraftstoffverbrauch senken

In Strömungssimulationen wurde laut BASF der Reibungswiderstand um etwas mehr als ein Prozent für diesen Flugzeugtyp verringert. In der Folge sinken auch der Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen. Für die einzelne Boeing 777-300ER der Swis käme dies jährlichen Einsparungen von rund 400 Tonnen Kerosin und mehr als 1.200 Tonnen Kohlendioxid gleich, heißt es. Die ersten Linienflüge mit dem als HB-JNH registrierten Flugzeug sollen nun dazu dienen, dieses Einsparpotenzial im realen Flugbetrieb zu validieren.

Swiss und Lufthansa Cargo wollen alle Boeing 777-300ER und 777F modifizieren

Wie BASF mitteilt, begann die Aero-Shark-Modifikation der HB-JNH bereits Ende August und gipfelte am 8. und 9. September in mehreren Prüfflügen. Dabei musste detailliert nachgewiesen werden, dass die Aero-Shark-Folien keinerlei negative Auswirkungen auf die Betriebssicherheit und das Handling der Boeing 777 haben. Sobald die berechneten Einsparpotenziale im realen Flugbetrieb validiert sind, soll auch der flächendeckende Roll-Out bei den Erstkunden Swiss und Lufthansa Cargo beginnen.

Im Rahmen turnusgemäßer Instandhaltungsliegezeiten sollen dann weitere Boeing 777 die Aero-Shark-Modifikation erhalten. Beide Airlines planen, letztendlich alle ihrer Boeing 777-300ER beziehungsweise 777F sukzessive mit der Haifischhaut ausstatten zu lassen. Sie würden damit die ersten Passagier- und Fracht-Airlines weltweit, die eine komplette Teilflotte mit dieser Technologie optimieren. Wenn alle der aktuell elf Boeing 777 bei Lufthansa Cargo und zwölf bei Swiss ihre Aero-Shark-Modifikation erhalten haben, werden sie den CO2-Fußabdruck der Lufthansa Group jährlich um mehr als 25.000 Tonnen verringern.

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