Software Einfache Klemmleistenprojektierung mit Software von Phoenix Contact

Autor / Redakteur: Miguel Delgado Abracos / Dipl.-Ing. (FH) Sandra Häuslein

Um den komplexen Prozess der Klemmleistenprojektierung zu vereinfachen, bedarf es einer intelligenten Software, die von der Planung bis zur Montage unterstützt. Phoenix Contact bietet hierfür eine geeignete Planungs- und Markierungs-Software.

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Project complete unterstützt von der Elektroplanung bis zur Lieferung des fertigen Produkts.
Project complete unterstützt von der Elektroplanung bis zur Lieferung des fertigen Produkts.
(Bilder: Phoenix Contact)

Noch vor 25 Jahren wurden Schalt- und Verdrahtungspläne aufwendig von Hand an Konstruktionstischen gezeichnet, entsprechende Stück- und Bestelllisten der Komponenten wurden manuell erzeugt und verteilt. Diese Arbeitsweise bindet Zeit und Kapazitäten; zudem ist sie anfällig für Fehler über die gesamte Prozesskette. Daher ist heute der Einsatz leistungsfähiger Werkzeuge alltäglich – wie etwa CAE(Computer-Aided-Engineering)-Systeme zur Erstellung elektrischer Schaltpläne.

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Auswahl und Kennzeichnung der Komponenten

Betrachtet man das Thema detailliert, zeigen sich erhebliche Optimierungspotentiale. Bei der Auswahl von Produkten wie etwa Reihenklemmen wird noch häufig auf Kataloge oder Datenbanken zurückgegriffen. Die Engineering-Kosten übersteigen dabei die Materialkosten oft um ein Vielfaches. Nicht anders ist es bei der Kennzeichnung der Komponenten in Schaltschränken und Anlagen: Listen mit Markierungsdaten werden manuell in die Markierungssoftware eingegeben – zeitintensiv und fehleranfällig.

Durchgängige Prozesse senken auch hier nicht nur die Engineering- und Montagekosten, sie helfen auch, Fehler zu vermeiden. Mit der Planungs- und Markierungssoftware „Project complete“ sowie den Drucksystemen aus dem Produktprogramm „Marking System“ bietet Phoenix Contact hier durchgängige Lösungen: von der Planung, Projektierung und Bestellung der Klemmenleisten bis hin zur Erstellung individueller Beschriftungen für Klemmen, Kabel und Leitungen sowie für Geräte und Anlagen. Die Integratoren arbeiten meist mit Planungsbüros zusammen und erstellen komplette Projekt- und Stromlaufpläne, die in CAE-Sytemen abgebildet sind. Dazu müssen die Daten von Komponenten, Bauteilen, Funktionen, Anschlussquerschnitten und Kennzeichnungsinformationen aus der Planungs- und Projektierungsphase digital vorliegen. Hier setzt Project complete an: Als integrativer Bestandteil der gesamten Wertschöpfungskette übernimmt die Planungs- und Markierungssoftware aus nahezu allen gängigen CAE-Systemen die digitalen Daten.

Veranstaltungstipp Auf dem Anwenderforum „Relaistechnik“, das am 11. Oktober stattfindet, erklären Experten in Best-Practice-Beispielen die Realisierung von Schaltaufgaben in Maschinen, Geräten, Systemen oder bei der Prozessteuerung vor. Darüber hinaus werden Besonderheiten spezieller Relais betrachtet und die Relaisentwicklungen im Kontext zu Smart Grid, Energy Storage, Smart Home und Automotive aufgezeigt.
Mehr Informationen: Anwenderforum Relaistechnik

Schnittstellen zu CAE-Systemen

Mit CAE-Systemen werden komplexe Projekte im Schaltschrank- und Anlagenbau geplant, durchgeführt und verwaltet. Damit die Suche nach geeigneten Produkten nicht manuell erfolgen muss, unterstützt Project complete mit Schnittstellen zu verschiedenen CAE-Systemen, z.B. Eplan Electric P8, Aucotec, Zuken, WSCAD, IGE XAO und PC-Schematic.

Die Schnittstelle zur CAE-Software funktioniert bidirektional. Elektrische Pläne können mit wenigen Mausklicks – etwa bei Eplan – exportiert werden. So wird der Aufbau von Klemmenleisten weitgehend automatisiert. Beim CAE-System Eplan Electric P8 etwa muss der Anwender, anstatt Reihenklemmen als Artikel aus der Material-Datenbank auszuwählen, lediglich Symbole für Klemmenpunkte in seinem CAE-Projekt einfügen sowie Funktion und Querschnitte der angeschlossenen Leiter definieren. Auf Basis dieser Informationen generiert das Planungsmodul von Project complete automatisch die Klemmenleiste mit geeigneten Reihenklemmen samt Zubehör. Mit einer Auto-Korrektur überprüft die Software offen liegende Gehäuse und schlägt dem Nutzer fehlende Deckel, Deckelsegmente und Endhalter vor oder platziert das fehlende Zubehör automatisch.

Per Mausklick zur vollständigen Dokumentation

Der Anwender hat dabei die vollständige Kontrolle und kann entscheiden, welches Zubehör wo platziert wird. Auch können weitere Klemmen als Ersatz hinzugefügt werden. Diese Informationen werden anschließend importiert und der Anwender erzeugt in wenigen Sekunden aus einem Klemmenpunkt einen Artikel inklusive Zubehör. Alle wichtigen Artikeldaten werden von Project complete importiert. Zukünftig werden weitere bidirektionale Schnittstellen folgen, damit auch Anwender anderer CAE-Programme ihre Daten einfach und effizient übertragen können. Per Mausklick erzeugt Project complete abschließend die vollständige Dokumentation der Klemmenleisten inklusive Bestell-, Stück-, Aufbau- und Montagelisten.

Intelligente Schnittstelle zum Kunden

Project complete verfügt über eine intelligente und prozessorientierte Benutzeroberfläche. Dynamische Menüleisten machen die Arbeit effizienter, Pop-up-Masken entfallen, Icons oder Tabs werden nur bei weiterführenden Handlungsoptionen angezeigt. Für Anwendergruppen werden Profile angelegt – vom Elektroplaner, der Klemmenleisten vollständig projektiert, bis hin zum Produktionsmitarbeiter, der die Produkte im Anschluss auf die Tragschiene montiert.

Tipp: Praxisforum Auf dem 2. Praxisforum „3D-gedruckte Elektronik“ am 26. September diskutieren Experten und Entwickler über die Zukunft der Elektronikfertigung. Themen sind die Herausforderungen und Potentiale, wenn gedruckte Elektronik, additive Fertigung und die intelligente Produktion Symbiosen eingehen.
Mehr Informationen: Praxisforum 3D-gedruckte Elektronik

Eine anwenderspezifische Artikel-Datenbank vereinfacht die tägliche Arbeit, da nur potenziell benötigte Artikel dort erscheinen. Der Anwender kann eigene Vorlagen von Klemmleisten erstellen, speichern, aufrufen und bearbeiten. Verfügen Anwender über firmeneigene Artikelnummern, können sie diese für Produkte in der Software-Datenbank festlegen.

Fehlerfreie Montage und Inbetriebnahme

Eine eindeutige Kennzeichnung der Komponenten im Schaltschrank- und Anlagenbau ist Grundvoraussetzung für die fehlerfreie Montage und Inbetriebnahme sowie für die Minimierung der Stillstandzeiten bei Wartungen und im Störfall. Im Markierungsmodul von Project complete können sämtliche Markierungsinformationen, die das CAE-System zur Verfügung stellt, per Mausklick importiert werden. Eine aufwendige und fehlerträchtige Eingabe per Hand entfällt.

* Miguel Delgado Abracos ist technischer Betriebswirt bei der Phoenix Contact GmbH & Co. KG in Blomberg

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