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Elektromobilität China etabliert eigenen Standard für den Tausch von Powerbatterien

Von Henrik Bork

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„Wem der Standard gehört, dem gehört der Markt.“ Diesen berühmten Spruch von Werner von Siemens haben zuletzt vor allem die Chinesen beherzigt: Sie arbeiten so gezielt und fleißig an der Etablierung von nationalen und internationalen Industrienormen wie kein zweites Land.

China möchte den kapitalistischen Westen „in der Kurve überholen“: Wo immer Europa oder die USA schlafen – wie etwa bei dem vielversprechenden Tausch von Powerbatterien – da prescht China umso entschlossener voran.
China möchte den kapitalistischen Westen „in der Kurve überholen“: Wo immer Europa oder die USA schlafen – wie etwa bei dem vielversprechenden Tausch von Powerbatterien – da prescht China umso entschlossener voran.
(Bild: ©Cybrain - stock.adobe.com)

Das jüngste Beispiel für Chinas Engagement in der Standardisierung: Die „State Administration for Market Regulation“ in Peking hat gerade den ersten nationalen Standard für Batterietausch erlassen. Der nationale Standard „GB/T 40032-2021“ reguliert die „Sicherheitsanforderungen für den Tausch von Batterien für Elektrofahrzeuge”. Wenn er am 1. November dieses Jahres in Kraft tritt, wird er Chinas erster nationaler Standard im Bereich Batterietausch in der Autoindustrie des Landes sein.

Die etablierten Industrieländer überholen

Ganz im Sinne von Werner von Siemens geht es der chinesischen Regierung dabei um mehr als um die nun festgeschriebene „minimale Batterietausch-Frequenz“ von 5.000 für den Schnappmontage-Typ oder 1.500 für den fest verschraubbaren Typ – vielmehr ist es auch ein weiterer Schritt auf dem chinesischen Weg zu einer Normungsweltmacht: Gerade bei Zukunftstechnologien wie der E-Mobilität, IoT oder auch der Digitalisierung der Fertigungsindustrie, also überall dort, wo etablierte Industrieländer wie Deutschland oder Japan noch nicht den Großteil der Industrienormen dominieren, will China gleich von Anfang an eigene Pflöcke einrammen.