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Die wichtigsten Ergebnisse der VDMA Studie Produktpiraterie 2016 im Überblick
- Unternehmen: 70 % der Unternehmen sind von Produktpiraterie betroffen (2014: 71 %). Der geringe Rückgang zeigt, dass sich die Bedrohung auf einem weiterhin hohen Niveau befindet.
- Schaden: Der geschätzte Schaden im Umsatzjahr 2015 betrug 7,3 Milliarden Euro. Gegenüber der letzten Umfrage von 2014 ist dies ein Rückgang des Schadens um geschätzte 600 Millionen Euro.
- Gefahrenpotential Plagiate: 48 % der befragen Unternehmen sehen durch Plagiate den Anlagenbetrieb in Gefahr, 39 % berichten von Gefahren für den Menschen (z. B. auf Kundenseite in der Nahrungsmittelindustrie oder bei Industriearmaturen)
- Plagiatsländer: Die Volksrepublik China ist mit 83 % (+11 %) weiterhin auf Platz 1 der Plagiatsherkunftsländer. Auf dem zweiten Platz folgen Plagiate aus Deutschland mit 24 %, Indien belegt mit 19 % Platz drei.
- Branchen: Die am stärksten betroffenen Branchen im Maschinen- und Anlagenbau sind mit 92 % Motoren und Systeme sowie ebenfalls mit 92 % Kunststoff- und Gummimaschinen. Auf drittem Platz liegen Textilmaschinen mit 91 %.
- Plagiateur: Der Wettbewerber wird von 76 % der Unternehmen mit Abstand am häufigsten als Plagiateur bzw. Auftraggeber genannt. Dahinter folgen mit 27 % Hinterhofwerkstätten u.ä. Kunden als Plagiateure treten nur noch in 16 % aller Fälle auf (- 7 %).
- Ursachen: Reverse Engineering ist mit 69 % die meistgenannte Ursache von Plagiaten, gefolgt von Know-how-Abfluss etwa durch ehemalige Mitarbeiter mit 32 %. Von Industriespionage berichten 13 % der Unternehmen.
- Plagiate: Komponenten sind mit 62 % die beliebtesten Plagiate, Designplagiate für knapp die Hälfte der Betroffenen (47 %). Der Nachbau ganzer Maschinen ist dagegen um 10 % zurückgegangen (41 %).
- Reklamation: Noch 22 % (- 4 %) der Unternehmen haben mit ungerechtfertigten Reklamationen durch Plagiate zu kämpfen.
- Schutz: Das beliebteste Mittel zur Prävention sind Schutzrechtsanmeldungen. Mehr als 80 % der Unternehmen setzen auf Patente, Marken & Co. Aber auch die Geheimhaltung spielt mit 70 % (+ 5%) eine zunehmende Rolle.
- Recht durchsetzen: Werden Plagiate entdeckt, werden am häufigsten außergerichtliche Maßnahmen gewählt (43 %). Keine Maßnahmen leiten 42 % der betroffenen Unternehmen ein, wobei die Maßnahmen nicht für das ganze Unternehmen, sondern für einzelne Plagiatsfälle gelten. Gegen Plagiate vorzugehen lohnt sich nicht in jedem Fall. Eine Mehrfachnennung war möglich.
- Ausland: Enttäuschung herrscht bei der Unterstützung im Ausland. Gegenüber Behörden kritisieren 87 % ungenügende Hilfe. Über 80 % der Unternehmen halten die Plagiatssituation auf internationalen Messen für ungenügend. Viele Unternehmen werfen den Veranstaltern vor, dass sie nicht restriktiv genug gegen Plagiat-Aussteller vorgehen, da sie um Ihre Geschäfte fürchten.
- Unterstützung: Eine VDMA-Datenbank für die weltweite sichere Identifikation von Originalen wünscht sich die Hälfte der Unternehmen.
- Schutzlos: 39 % der Unternehmen, die keine technischen Schutzmaßnahmen einsetzen, sind diese einfach zu teuer. 30 % der Unternehmen ist die Vielfalt zu groß.
Die komplette Studie steht hier zum Download bereit. (kj)
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