Hochgeschwindigkeitszug Hyperloop One fährt zum ersten Mal

Autor Katharina Juschkat

Der Hyperloop One der gleichnamigen Firma will die Welt der Fortbewegung revolutionieren: Mithilfe von Luftpolstern in gigantischen Röhren sollen Passagierkapseln mit bis zu 1225 km/h entlanggleiten, lange und teure Reisen sollen so zur Vergangenheit werden. Jetzt fand in der Wüste von Nevada ein erster Test statt.

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Das Projekt Hyperloop One soll das neue Fortbewegungsmittel der Zukunft sein: Durch große Röhren sollen in Zukunft Menschen in atemberaubender Geschwindigkeit entlanggleiten.
Das Projekt Hyperloop One soll das neue Fortbewegungsmittel der Zukunft sein: Durch große Röhren sollen in Zukunft Menschen in atemberaubender Geschwindigkeit entlanggleiten.
(Bild: Hyperloop Technologies)

Die Rohrpost ist eine praktische, wenn auch veraltete Methode, um schnell und problemlos kleine Kapseln mittels Druckluft zu transportieren. Im Zeitalter von Emails gehört die Rohrpost längst der Vergangenheit an – aber die Firma Hyperloop One, bis vor kurzem unter dem Namen Hyperloop Technologies bekannt, will aus der Idee ein Fortbewegungsmittel entwickeln, das Menschen wie Rohrpostbehälter durch gigantische Rohre um die Welt reisen lässt.

Rohrpost der Zukunft: 1225 km/h schnelle Kapseln

Das Transportsystem ist eine völlig neue Art der Fortbewegung, das Zeitverlust oder hohe Kosten vermeiden soll und dem auch schlechtes Wetter egal ist. Die Idee hinter dem Überschalltransportsystem sind Fahrröhren aus Stahl, in denen ein Teilvakuum herrscht. In diesen Röhren sollen Kapseln, in denen bis zu 28 Menschen Platz finden, mithilfe von Luftpolstern vorwärts gleiten. Erzeugt werden die Luftpolster durch einen Kompressor, der vor den Fahrzeugen Luft absaugt. Auch schnell soll die Fortbewegung sein: Mit bis zu 1225 km/h sollen die Hochgeschwindigkeitskapseln eines Tages über den Globus rasen. Umweltfreundlich und kostengünstig, versprechen die Entwickler, soll das Projekt sein, da für die Stromversorgung mittels Solarpanels gesorgt ist, die entlang der Strecke montiert werden.

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Prototyp rast durch die Wüste

Am 12. Mai 2016 fand in der Wüste von Nevada, nicht weit entfernt von Las Vegas, ein erster Test statt. Dazu baute das Team um den Hyperloop One eine etwa 800 m lange Strecke aus Schienen, auf denen ein erster Prototyp erfolgreich entlangglitt. Das kleine Stahlgestell – bis jetzt noch weit entfernt von dem Hyperloop, wie er eines Tages aussehen soll – beschleunigte mit Linearmotoren in 1,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Nach einer Gesamtgeschwindigkeit von 160 km/h bremste der Prototyp auch schon wieder ab – nach 1,4 Sekunden war der Test vorbei.

In dem ersten öffentlichen Test wurde nur der Antrieb getestet, er ist der erste von vielen Testläufen, die Hyperloop One sich vorgenommen hat. Co-Founder und Executive Chairman Shervin Pishevar sagt: „Die überwältigende Resonanz, die wir zu unserem Projekt bekommen haben, bestätigt uns darin, dass der Hyperloop eines der größten Probleme unserer Welt lösen kann.“

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