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Auf den Tag genau fertiggestellt
Am 14. September 2016 absolvierte der neue ICE seine Premierenfahrt in Berlin. Zwei Tage später erhielt der Hochgeschwindigkeitszug durch das Eisenbahnbundesamt die Genehmigung zum Einsatz der Züge im Inland. Damit darf er ab sofort in Deutschland fahren und die 14-monatige Testphase kann beginnen.
„Mit der heutigen Genehmigung und Serienzulassung haben wir unseren Zeitplan beim ICE 4 auf den Tag genau eingehalten. Das ist eine großartige Leistung angesichts des Projektumfangs. Wir sind stolz, dies mit den beteiligten Partnern erreicht zu haben”, sagt Jochen Eickholt, Bahnchef von Siemens.
14-monatige Testphase prüft Zug auf Herz und Nieren
In der Einführungsphase werden die Fahrzeuge unter realen Bedingungen eines Fahrgastbetriebs auf Herz und Nieren getestet, bevor sie – voraussichtlich mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 – den Regelbetrieb aufnehmen. Zwei Züge werden hierfür in Deutschland auf der Strecke München – Hamburg eingesetzt. Ziel ist es, etwaige Kinderkrankheiten zu beseitigen. Der Einführungsphase geht ein zweimonatiger interner Probebetrieb voraus. Dafür wird der ICE 4 ab sofort mehrere Fahrten mit Testpersonen absolvieren. Damit soll die Alltagstauglichkeit des Zuges bereits vor Aufnahme des Fahrgastbetriebs geprüft werden.
Der ICE 4 wurde nach dem neuen Verfahren in Deutschland zugelassen, wonach beginnend mit der Entwurfsphase des Fahrzeugs Nachweise und Prüfbescheinigungen durch anerkannte Prüfstellen erstellt werden können. Das Eisenbahnbundesamt prüft in diesen Fällen mit Ausnahme von zwei Fachgebieten ausschließlich die Vollständigkeit der Dokumente. Auf diese Weise konnte die Vielzahl der erforderlichen Dokumente und Nachweise im Projekt ICE 4 frühzeitig und auf mehrere Prüfdienstleister verteilt werden. So konnte Siemens den vorgesehenen Zeitplan einhalten.
Im ersten Schritt bestellte die Deutsche Bahn 130 Züge des Typs ICE 4. Sie sollen ab 2017 die Intercity- und Eurocity-Flotten der Baujahre 1971 bis 1991 ersetzen. Später ist geplant, auch die Fahrzeuge des Typs ICE 1 und ICE 2 auszutauschen. Der ICE 4 soll dann ca. 70 % des Umsatzanteils des DB-Fernverkehrs leisten. (kj)
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