Wirtschaft ZVEI meldet Rückgang der deutschen Elektroindustrie
Mit Blick auf das vergangene halbe Jahr befindet sich die deutsche Elektroindustrie im Rückgang. Auftragseingang, Produktion und Branchenerlöse sind knapp auf oder unter Vorjahresniveau. Prognosen sind schwer zu treffen.
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Der ZVEI berichtet über die Zahlen des ersten Halbjahres 2019. Dabei verzeichnet der Auftragseingang ein Minus von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Inlandsbestellungen gaben um 0,9 Prozent nach, die Auslandsbestellungen um 2,1 Prozent. Die Aufträge aus der Eurozone gingen um 3,1 Prozent zurück, die aus Drittländern um 1,5 Prozent. Für das erste Halbjahr 2019 ergibt sich damit ein Rückgang bei der Produktion um 3,9 Prozent.
Globale Unsicherheit führt zu schwierigen Prognosen
Die aktuelle globale Unsicherheit lässt kaum Prognosen zu, erklärt ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann: „Angesichts immer weiter zunehmender Unsicherheit über den Konjunkturverlauf, insbesondere vor dem Hintergrund der jüngsten massiven Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China sowie der wachsenden Gefahr eines No-Deal-Brexit, wird es sehr schwer, unsere Produktionsprognose von plus einem Prozent tatsächlich zu erreichen.“
Die Auslastung der Kapazitäten in der Branche ist zu Beginn des dritten Quartals 2019 um 1,5 Prozentpunkte auf jetzt 84,2 Prozent der betriebsüblichen Vollauslastung gesunken. Gleichzeitig fiel die Reichweite der Auftragsbestände von 3,4 auf 3,1 Produktionsmonate.
Zwischen Januar und Juni beliefen sich die Branchenerlöse auf 109,8 Milliarden Euro. Dies entspricht in etwa dem Vorjahresniveau (- 0,7%). Auch hier entwickelten sich Inlands- und Auslandsumsatz ähnlich. Während die Erlöse mit Kunden aus dem Euroraum im ersten Halbjahr um 1,6 Prozent auf 21,8 Milliarden Euro zulegen konnten, gab der Umsatz aus Geschäften mit Drittländern um 1,8 Prozent auf 36,5 Milliarden Euro nach.
Erstmals seit Oktober 2014 sank das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie im Juli unter die Null-Linie. Die aktuelle Lage wurde deutlich schlechter beurteilt als noch im Juni, aber auch die allgemeinen Geschäftserwartungen fielen etwas zurück.
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