Nachhaltige Mobilität Wie klimapositiver Gondelverkehr in der Stadt funktionieren kann

Ein Münchner Start-up will mit einem auf Schienen geführten, klimapositiven Individual-Gondelverkehr den Stadtverkehr der Zukunft revolutionieren. Das Konzept wurde mithilfe des Förderprogramms 3D-Experience Works für Start-ups innerhalb von nur drei Jahren entwickelt.

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Emissionsfrei und automatisiert in Gondeln oberhalb heutiger Straßen unterwegs sein: Daran arbeitet das Start-up Ottobahn.
Emissionsfrei und automatisiert in Gondeln oberhalb heutiger Straßen unterwegs sein: Daran arbeitet das Start-up Ottobahn.
(Bild: Ottobahn)

Emissionsfrei, automatisiert und staufrei über den Straßen der Stadt der Zukunft in einem Gondelsystem ans persönliche Ziel schweben: Daran arbeitet das Münchner Startup Ottobahn seit drei Jahren. Nach ausgiebigen softwarebasierten Tests im virtuellen Raum sollen ab der zweiten Jahreshälfte im Rahmen des Zulassungsverfahrens 100.000 Testkilometer absolviert werden. Kürzlich war Spatenstich für die Teststrecke vor den Toren Münchens: In Taufkirchen entsteht eine knapp 1 km lange Test- und Referenzstrecke.

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Wie die Ottobahn funktioniert

Mit seinem Konzept möchte das junge Unternehmen nicht nur den Stadtverkehr optimieren, sondern Mobilität gänzlich neu denken. So funktioniert die Ottobahn:

  • Die Ottobahn ist ein auf Schienen geführtes Gondelsystem.
  • Die Kabinen der Ottobahn werden als Pod bezeichnet und durch Elektromotoren angetrieben. Der Luftwiderstand wird durch die bionisch inspirierte Form reduziert und kann durch die Kopplung zu Konvois nochmals verringert werden.
  • Geplant sind auch Flächen für Sonnenkollektoren auf den Strecken, um emissionsfrei und CO2-neutral zu sein. Ottobahn gibt einen Energieverbrauch von umgerechnet nur 0,5 l pro 100 km an.
  • Sie kann in bis zu zehn Metern Höhe über oder parallel zum Straßenverkehr operieren. Mit Hilfe eines integrierten Hebemoduls können die Kabinen praktisch überall schnell zu Boden gelassen werden.
  • Die autonom fahrenden Kabinen können individuell per App gerufen werden.
  • Ein Algorithmus berechnet in Echtzeit stets die schnellste Verbindung für sämtliche Gondeln entlang der Strecke.
  • Die Kabinen sind in verschiedenen Ausführungen geplant: Als Einsitzer, als Viersitzer, als Cargo-Variante und für Menschen mit besonderen Bedürfnissen.
  • Als mögliche Höchstgeschwindigkeit gibt Ottobahn bis zu 250 km/h an.
  • Die Ottobahn soll in den Nahverkehrs-Tarifplan in München integriert werden. Bestehende Fahrausweise können dann auch damit genutzt werden.

Im Einsatz bei Ottobahn: 3D-Experience Works

Entwickelt und konstruiert wurde die Ottobahn mithilfe des 3D-Experience Works für Start-ups Programms. Mit diesem Programm fördert Dassault Systèmes die Realisierung nachhaltiger Ideen und stellt Gründern die notwendigen Software-Tools für CAD, Simulation und Visualisierung zur Verfügung. Für Ottobahn haben sich folgende Merkmale 3D-Experience Works als vorteilhaft erwiesen:

  • Zentral für die Mobilitäts-Pioniere ist die 3D-Experience Plattform in der Cloud. Alle Projektbeteiligten können durch eine Single-Source-of-Truth von überall aus auf die aktuellen Datenversionen zugreifen – ob aus dem Büro, Home Office oder von unterwegs.
  • Anpassungen in den Konstruktionsdaten können direkt auf der Plattform vorgenommen werden.
  • Zudem kann sich jeder Nutzer seinen präferierten Workflow mit individuellen Dashboards zusammenstellen.
  • Durch das SaaS-Angebot fallen keine Extra-Kosten für Server oder IT-Admins an – ein wichtiger Faktor für kleine oder junge Unternehmen.
Damit Städte fit für die Zukunft werden, braucht es eine Nachhaltigkeitsstrategie und neue, mutige und ganzheitlich gedachte Mobilitätskonzepte. Es sind nachhaltige Innovationen wie das Gondelsystem von Ottobahn, deren Realisierung wir bei Dassault Systèmes mit unserer 3D-Experience Plattform unterstützen wollen. Durch eine großartige Zusammenarbeit aller Beteiligten wurde innerhalb kürzester Zeit aus einer Idee ein Pilotprojekt, dessen weitere Entwicklung wir gespannt mitbegleiten.

Dominic Kurtaz, Managing Director Eurocentral bei Dassault Systèmes

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Smarte Konstruktions- und Entwicklungstools

„Drei Jahre von der Unternehmensgründung bis zum Bau der ersten Teststrecke sind wahrlich rekordverdächtig. Das ist genau das Tempo, das wir brauchen, um bei der Transformation der Mobilität voranzukommen. Möglich wird das erst durch die passenden Konstruktions- und Entwicklungstools, mit denen wir so dynamisch agieren können. Eine einheitliche Datenplattform ist für uns dabei unabdingbar, da sie die Zusammenarbeit über Standorte und Fachbereiche hinweg ermöglicht. Durch das hohe Maß an Skalierbarkeit haben wir von Beginn an auf eine zukunftssichere Lösung gesetzt, die uns auch dann weiter unterstützt, wenn unser Team wächst“, sagt Marc Schindler, Geschäftsführer und Can-do-Officer der Ottobahn GmbH.

Wie Dassault Systèmes Start-ups unterstützt

Neben dem Start-up Programm von Solidworks hat Dassault Systèmes mit dem 3D-Experience Lab ein weiteres Start-up Accelerator Programm geschaffen. Es fördert disruptive Projekte, die das Potenzial haben, die Gesellschaft zu verändern. Start-ups, die für das Programm ausgewählt wurden, haben umfassenden Zugang zu einem Technologie-, Mentoring- und Netzwerkprogramm, um ihre digitale Produktentwicklung zu beschleunigen. 2022 eröffnet Dassault Systèmes auch ein 3D-Experience Lab in München. Betreut wird Ottobahn derzeit vom Dassault Systèmes Solidworks-Partner MB CAD GmbH. Infos zum Start-up-Programm.

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