Thermoformen Wie dünnwandige aber dennoch stabile Schutzelemente entstehen

Redakteur: Dipl.-Ing. Dorothee Quitter

Pöppelmann Kapsto hat sein Programm an spritzgegossenen Schutzelementen um thermogeformte Artikel erweitert. Damit sind großformatige, dünnwandige Produkte möglich.

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Das Programm an thermogeformten Standardprodukten startet mit zwei Designvarianten, die jeweils in zwei verschiedenen Materialien erhältlich sind: dem Eco-Universalschutz GPN 400 und 401 sowie dem Eco-Griffstopfen mit seitlicher Grifflasche GPN 480 und GPN 481.
Das Programm an thermogeformten Standardprodukten startet mit zwei Designvarianten, die jeweils in zwei verschiedenen Materialien erhältlich sind: dem Eco-Universalschutz GPN 400 und 401 sowie dem Eco-Griffstopfen mit seitlicher Grifflasche GPN 480 und GPN 481.
(Bild: Pöppelmann / RZ-Studio)

Für jede Kundenanforderung stets die beste Lösung parat zu haben – das ist der Anspruch von Pöppelmann Kapsto. Die Division der Pöppelmann-Gruppe aus dem niedersächsischen Lohne entwickelt und fertigt Schutzelemente aus Kunststoff für alle kundenspezifischen Anforderungen – von Schutzstopfen und -kappen über Griff- und Schraubkappen bis hin zu individuell auf besondere Anwendungen abgestimmte Elemente. Die Kunststoffartikel werden unter anderem dazu eingesetzt, um Außengewinde, Bolzen, Leitungen und mehr während der Fertigung, der Lagerung und dem Transport vor Beschädigung oder Verschmutzung zu schützen. Der Kunststoffspezialist hat sich auf die Bedürfnisse seiner Kunden aus der Industrie eingestellt und liefert Artikel aus dem Standardprogramm innerhalb eines Tages. Auch Sonderanfertigungen werden in kürzester Zeit realisiert.

Thermogeformte Schutzelemente

Das große Sortiment an Schutzelementen wurde bislang im Spritzgussverfahren gefertigt. Neuerdings hat Pöppelmann Kapsto jedoch sein Programm um thermogeformte Artikel erweitert. Ralf Arkenau, Produktmanager bei Pöppelmann Kapsto, erklärt, was dahintersteht: „Mit dem Thermoform-Verfahren lassen sich hervorragend besonders großformatige und dabei sehr dünnwandige Schutzelemente herstellen, die dennoch sehr formstabil sind. Damit können z.B. Rohrleitungen gut geschützt werden. Aber auch für verschiedene Anwendungen in der Automobilindustrie bietet sich das Verfahren an.“ Um derartige kundenspezifische Anfragen noch besser bedienen zu können, erweiterte der Kunststoffspezialist sein Leistungsspektrum um dieses Herstellungsverfahren. Dabei ist das Thermoformen für die Pöppelmann-Gruppe nicht neu: In anderen Divisionen wird es bereits seit den 1980er Jahren eingesetzt. So konnte die Division Pöppelmann Kapsto bei der Realisation auf im Unternehmen vorhandenes Know-how zurückgreifen.

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Beim Thermoformen werden vorproduzierte Folien in speziellen Werkzeugen unter Einwirkung von Wärme und Vakuum zu Formteilen umgeformt. „Eingesetzt wird das Verfahren vor allem dort, wo im Spritzguss überproportional dicke Wandstärken gewählt werden müssten, um zu einem stabilen Fertigungsprozess zu gelangen. Bei Artikeln ab einem Durchmesser von ca. 50 mm ist Thermoformen eine echte Alternative und damit eine hervorragende Ergänzung unseres Angebotes“, beschreibt Ralf Arkenau die Hintergründe.

Zwei neue Normreihen

Pöppelmann Kapsto startet sein Programm an thermogeformten Standardprodukten zunächst mit zwei Designvarianten, die jeweils in zwei verschiedenen Materialien erhältlich sind: dem ECO-Universalschutz GPN 400 und 401 sowie dem ECO-Griffstopfen mit seitlicher Grifflasche GPN 480 und GPN 481. Die Artikel sind universell einsetzbar und decken einen großen Anwendungsbereich ab: Zwischen 57 mm und 130 mm Durchmesser bildet das Angebot eine komplett geschlossene Reihe.

Die neuen Normreihen sind so ausgelegt, dass sie beginnend ab Stückzahl eins geliefert werden können. Konstrukteure profitieren von der parametrischen Konstruktion der Artikel, die es möglich macht, kleinere oder größere Baugrößen schnell zu errechnen und zu realisieren.

Durchdachtes Design

Das Design der neuen Eco-Griffstopfen-Normreihe vereint zahlreiche Anforderungen und bietet Anwendern viele Vorteile: Die gewählte Wandstärke der Produkte bewirkt, dass diese fest und sicher an ihrem vorgesehenen Platz sitzen. Die Grifflaschen des Artikels wurden nach ergonomischen Gesichtspunkten in Anlehnung an die SAE/USCAR-43 ausgelegt. Beim Design wurden auch logistische Vorteile mitberücksichtigt: Die neuen thermogeformten Produkte sind hervorragend stapelbar und lassen sich leicht händisch oder auch maschinell entstapeln. Dazu sind sie mit einer Stapelkante ausgestattet, die verhindert, dass die einzelnen Artikel miteinander verklemmen. Die platzsparende Stapelung reduziert das benötigte Transport- und Lagervolumen um bis zu 75 %, sodass Anwender hier deutliche Einsparungen erzielen können.

Neue Materialien

Mit Erscheinen der neuen Normreihen führt Pöppelmann Kapsto gleichzeitig neue Materialien ein: Die gewählten Werkstoffe Polystyrol (PS) und Polyethylenterephthalat (PET) decken die meisten Anwendungen ab und zählen zu den Standardmaterialien für Thermoform-Prozesse. Sie lassen sich sehr gut verarbeiten. Ralf Arkenau erläutert eine Kapsto-Besonderheit: „Wir haben von Anfang an darauf geachtet, hochwertiges PS und PET zu verwenden, um uns bewusst am Markt abzuheben. Das von uns ausgesuchte Material ist sehr zäh und damit sehr widerstandsfähig. Deshalb sind unsere thermogeformten Kappen und Stopfen sehr bruchfest und formstabil.“

Helle Farbgebung

Die Produktreihen in PS sind in dem Kapsto-typischen Signalgelb erhältlich. Diese auffällige Farbgebung ist bei Anwendern sehr beliebt, denn damit stechen die Schutzelemente bei der Demontage sofort ins Auge und lassen sich schneller und zuverlässiger entfernen. Die PET-Artikel werden in der Farbe Natur gefertigt, sind also transparent. Das bietet einerseits den Vorteil, dass auch nach dem Anbringen des Schutzelements sichtbar ist, was darunterliegt. So lässt sich z.B. kon- trollieren, ob bestimmte vorangehende Montageschritte ausgeführt wurden. Helle Farben vereinfachen zudem die Wiederverwertung, weil sich diese Produkte im Gegensatz zu schwarzen Schutzelementen leichter im industriellen Recy- cling herausfiltern lassen. „Gerade für kristallklare PET-Artikel gibt es bereits funktionierende Kreislaufsysteme – wir alle kennen das z.B. aus der PET-Flaschen-Rücknahme“, so der Produktmanager.

Thermogeformte Trays

Mit der Einführung des Thermoformens eröffnet Pöppelmann Kapsto, bisher als Kappen- und Stopfen-Lieferant bekannt, zudem ein weiteres Geschäftsfeld. Denn dieses Verfahren eignet sich hervorragend zur Herstellung ganzer Trays, die empfindlichen Produkten durch eine feste Positionierung noch mehr Schutz bieten. Die individuell nach Kundenwünschen gefertigten Transportverpackungen werden vor allem für die Lagerung und den Transport eingesetzt. Auch in der Produktion erleichtern sie das Handling, da sie z.B. die automatisierte Entnahme von Bauteilen, die in den Trays fest positioniert sind, erleichtern. (qui)

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