Weltraumforschung Werkstoffexperimente auf der ISS via Live-Schalte erklärt
ESA-Astronaut Matthias Maurer betreut auf der Weltraumstation ISS Forschungsprojekte der Saar-Universität. Sein Fokus liegt unter anderem auf neuartigen Materialoberflächen und metallischem Glas. Am 26. Januar wird er in einer 20-minütigen Live-Schalte von seiner wissenschaftlichen Arbeit berichten.
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ESA-Astronaut Matthias Maurer ist nicht nur seiner saarländischen Heimat eng verbunden, er pflegt auch durch sein Studium besondere Beziehungen zur Universität des Saarlandes. Daher wurde diese für eine 20-minütige Live-Schalte zur Internationalen Raumstation ISS ausgewählt, bei der Matthias Maurer am 26. Januar ab 15:30 Uhr von seiner aktuellen Forschungstätigkeit berichten wird. Die Fragen dazu werden Ministerpräsident Tobias Hans, Universitätspräsident Manfred Schmitt und Professor Frank Mücklich in der Aula der Universität stellen. Coronabedingt wird die Veranstaltung ausschließlich online angeboten.
Strukturierte Oberflächen gegen Bakterien
Matthias Maurer hat bei Frank Mücklich, Professor für Funktionswerkstoffe der Universität des Saarlandes, sein Diplom abgelegt. Wie die Universität mitteilt, konnte Mücklich im Rahmen eines ESA-Projektes im August 2021 Materialproben auf die ISS schicken, die nun in verschiedenen Experimenten von Matthias Maurer persönlich betreut werden. Dabei geht es um neuartige Oberflächen gegen Bakterien, die auch auf der Weltraumstation ISS zum Problem werden können, wenn Astronauten wie Matthias Maurer über Monate isoliert von der Erde dort leben. Über häufig kontaktierte Oberflächen können sich die Bakterien vermehren und innerhalb der Raumstation ausbreiten. Um dies zu unterbinden, haben Frank Mücklich und sein Team verschiedene Materialoberflächen mit Lasern auf Mikroebene strukturiert. Damit wird den Bakterien die Anhaftung an den Oberflächen erschwert.
Metallisches Glas in der Schwerelosigkeit
Auch das Team um Ralf Busch, Professor für Metallische Werkstoffe darf an Bord der ISS experimentieren. Die Spezialisten für "metallisches Glas" wollen nach eigenen Angaben eine neu entwickelte Legierung unter Schwerelosigkeit untersuchen. Metallische Gläser zeichnen sich durch ihre spezielle Zusammensetzung auf atomarer Ebene aus. Die heiße Metallschmelze wird blitzartig abgekühlt, so dass keine klassische Legierung entsteht, deren Atome sich während des lang andauernden Abkühlens in einem regelmäßigen Kristallgitter anordnen.
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Titanlegierung
Metallische Gläser für Leichtbauanwendungen entwickelt
Online-Vorträge über die saarländische Weltraumforschung
Bereits um 14 Uhr starten zehnminütige Vorträge zur Weltraumforschung an der Universität des Saarlandes und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Dabei geht es zum Beispiel um Nano-Satelliten, die so groß sind wie ein Schuhkarton und um Muskelforschung auf der ISS. Zudem führen Vertreter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und der Europäischen Weltraumbehörde ESA in die „Cosmic Kiss“-Mission von Matthias Maurer ein und stellen die Erd- und Umweltbeobachtung vor.
Das Programm wird in der Aula der Universität des Saarlandes aufgezeichnet und von 14:00 bis 16:15 Uhr live gestreamt. Der Livestream ist auch nach der Veranstaltung auf dem Youtube-Kanal der Universität verfügbar:
Hier geht es zum Vortragsprogramm.
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