Hannover Messe 2016

Weltbühne der vernetzten Industrie

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Anwendungsbeispiele für Industrie 4.0 aus Deutschland

Doch auch die deutschen Aussteller fahren groß auf. Erstmals sind auf der Hannover Messe mehr als 100 konkrete Anwendungsbeispiele für die Industrie 4.0 zu sehen, der Großteil davon „Made in Germany“. Darunter sind Roboter, die eigenständig durch die Fabrik navigieren, oder Produktionsanlagen, die mit dem Menschen sprechen und ihm so die Arbeit erleichtern.

Dass sich die deutschen Unternehmen aber auch auf das Sammeln und Auswerten von Daten verstehen, verdeutlicht laut Veranstalter der neue Ausstellungsbereich „Predictive Maintenance 4.0“.

„Bei der sogenannten vorausschauenden Wartung erkennen Sensoren in einer Maschine, ob ein Defekt bevor steht und können Gegenmaßnahmen einleiten“, erklärt Köckler. „Auf den Menschen übertragen wäre das so, als ob eine Smart-Watch eine anbahnende Erkrankung erkennt und dem Menschen dann empfiehlt, sich zu schonen. Die vorausschauende Wartung setzt also voraus, dass man nicht nur Daten sammeln kann, sondern diese auch sinnvoll interpretiert.“

Integrated Energy Plaza zeigt die Digitalisierung von Energiesystemen

Die Digitalisierung spielt auch im Energiebereich der Messe eine tragende Rolle. Dort steht die neue Integrated Energy Plaza. Ein interaktiven Modells stellt dar, wie das Energiesystem der Zukunft aus einem ehemals statischen und zentralen System zu einem flexiblen dezentralen Netz umgebaut werden kann. Dabei wachsen die Bereiche Strom, Wärme und Kälte, Mobilität und Produktion zu einem smarten Energiesystem zusammen. Und auch in diesem Bereich sind die Amerikaner stark vertreten: Allein 60 der 465 US-Aussteller zeigen dort neu Energietechnik.

Die Hannover Messe 2016 in Bildern

konstruktionspraxis auf der Hannover Messe 2016
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Dass ein Kräftemessen auch zum konstruktiven Diskurs und Austausch führen kann, zeigen die vielen Foren und Diskussionsrunden, an denen sich die VIPs aus internationaler Politik und Wirtschaft beteiligen. Am Sonntag vor der Messe diskutierten Siemens-Vorstand Joe Kaeser und Microsoft-Chef Satya Nadella über die Auswirkungen der Digitalisierung auf die produzierende Industrie. In Begleitung von Barack Obama kamen US-Handelsministerin Penny Pritzker, US-Transport-Minister Anthony Foxx und der für das Energieresort verantwortliche Minister Ernest Moniz nach Hannover.

Auch viele große Namen aus der europäischen Politik sind auf der Messe, darunter Elzbieta Bienkowska, EU-Kommissarin für Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU. Günther Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, lud zu einer Konferenz der EU-Kommission am Messemontag, Thema war die Digitalisierung der europäischen Industrie. Und Maros Sefcovic, Vizepräsident der EU-Kommission und zuständig für die Energieunion, spricht auf der Messe über eine zukunftsorientierte europäische Energie- und Klimapolitik.

Köckler: „Die weltweite Industrie spricht von Industrie 4.0 und der Digitalisierung der Energiesysteme und in Hannover können die Besucher aus aller Welt diese Technologien erleben, verstehen und einsetzen. In nur fünf Messetagen zeigen wir, was die Industrie und Energiewirtschaft in den nächsten fünf Jahren prägen wird.“ (kj)

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