Hannover Messe 2018 Welche Vorteile 5G in der Produktion bringen könnte
Der Mobilfunkstandard 5G ist für die industrielle Produktion interessant: Hohe Datenraten können geschützt und in nahezu Echtzeit übertragen werden. Die Smart-Factory-KL zeigt auf der Hannover Messe ein konkretes Anwendungsbeispiel.
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Die neue Mobilfunktechnologie 5G soll bis 2020 marktreif sein und ist auch für Unternehmen im Zuge von Industrie 4.0 interessant, denn mit 5G können hohe Datenraten im industriellen Umfeld geschützt und mit einer möglichst geringen Latenzzeit übertragen werden. Deshalb stellt das Partnerkonsortium der Smart-Factory-KL auf der Hannover Messe dazu einen Use Case vor.
5G: Sicher und nahezu Echtzeitfähig
5G soll hohe mobile Übertragungsraten ermöglichen. Experten rechnen mit bis zu 20 Gigabit pro Sekunde. Dabei kann die Übertragung – im Gegenzug zu LTE, Wi-Fi oder Bluetooth – in einem geschützten Band stattfinden, was besonders für Industrieunternehmen relevant ist. Ein weiteres Merkmal von 5G ist eine geringe Latenzzeit von weniger als einer Millisekunde, womit die neue Technologie nahezu in Echtzeit operiert. Mit der Möglichkeit, Funk-Mikrozellen einzurichten, bietet die 5G-Technologie ideale Voraussetzungen für die Anwendung in industriellen Maschinen und Anlagen.
Flexibles Transportsystem zeigt Vorteile von 5G
Die Smart-Factory-KL hat gemeinsam mit ihren Partnern an einem flexiblen Transportsystem (FTS) eine optische Qualitätskontrolle eingesetzt. Im Sinne des Retrofittings wurde das FTS mit einer Kamera ausgestattet. Während das Produkt, in diesem Fall ein Visitenkartenhalter, von einer Fertigungslinie zur nächsten gefahren wird, überprüft das FTS mit der Kamera die Produktqualität und nutzt so die Totzeit des Logistikprozesses sinnvoll.
Das Bild wird über die 5G-Technologie in die Cloud übertragen, wo es mit Hilfe einer Software ausgewertet wird. Das Ergebnis der Qualitätskontrolle wird an das Transportsystem übermittelt und die Navigation des FTS entsprechend geregelt: Ist alles in Ordnung, kommt das Produkt an die nächste Fertigungslinie zur automatisierten Verarbeitung. Liegt ein Fehler vor, kann das Produkt an den Handarbeitsplatz gefahren werden, um manuell nachbearbeitet zu werden. Im Produktionsalltag kann dadurch frühzeitig Ausschuss im Prozess erkannt werden.
Totzeit nutzen: Umgebungsscan oder Softwareupdate
Parallel zur Qualitätsprüfung führt das FTS während des Transports einen Umgebungsscan mit einer 360-Grad-Kamera aus. Die Datenübertragung ist nur bei einer hohen Bandbreite möglich. Bei den bisherigen drahtlosen Lösungen mit Wi-Fi oder Bluetooth stößt sie an ihre Grenzen.
Es sind auch andere Szenarien denkbar, um die Totzeit bei Logistikprozessen zu nutzen. Mit der 5G-Technologie könnten auch Softwareupdates während dem Transport durchgeführt werden. Durch die 5G-Technologie sind dank der Nutzung neuer Netzwerkmanagement-Tools auch mehrere Applikationen gleichzeitig möglich. Die Lösung ist auf dem Gemeinschaftsstand von Smart-Factory-KL und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz auf der Hannover Messe zu sehen.
Die Partner des Smart-Factory-KL-Industrie 4.0-Demonstrators sind Belden/Hirschmann, Bosch Rexroth, B&R Automation, Eplan Software & Service, Festo, Harting, Huawei, IBM, Kist Europe, Lapp Kabel, Mettler Toledo, Minitec, Phoenix Contact, Pilz, Proalpha, SAP, Siemens, Tüv Süd und Weidmüller
Hannover Messe 2018: Halle 8, Stand D18
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Mobilfunkstandard
5G als Standard in der industriellen Produktion
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ZVEI
5G muss industriefähig gestaltet werden
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