Elektromobilität Wann lohnt der Umstieg auf Elektrofahrzeuge?
Ob Taxiunternehmen, Carsharing-Anbieter oder Firmenwagen – Fahrzeugflotten spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Elektromobilität auf die Straße zu bringen und sichtbar zu machen. Doch der Umstieg von konventionell zu elektrisch betriebenen Fahrzeugen muss sich auch finanziell lohnen. Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben nun ein Online-Tool entwickelt mit dessen Hilfe Flottenbetreiber selbst ausrechnen können, unter welchen Bedingungen sich der Einsatz von Elektrofahrzeugen bezahlt macht.
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Das im Zuge des EU-Projekts I-CVUE (Incentives for Cleaner Vehicles in Urban Europe) von den Forschern des DLR-Instituts für Fahrzeugkonzepte entwickelte Programm ist nach Registrierung kostenlos nutzbar. Es richtet sich im ersten Schritt an Flottenbetreiber und berechnet in wenigen Minuten die Gesamtkosten pro Fahrzeug. „Um eine möglichst gute Entscheidungsgrundlage zu schaffen, berücksichtigen wir dabei eine Vielzahl unterschiedlicher Kriterien und Annahmen“, erklärt Dr. Christoph Schimeczek, der das Projekt beim DLR in Stuttgart betreut. Dazu zählen beispielsweise Fördermaßnahmen wie Steuererleichterungen und Abschreibungsmöglichkeiten genauso wie Annahmen zur Entwicklung der Benzin- und Elektrizitätspreise, zu Reparatur-, Instandhaltungs- und Versicherungskosten sowie zur Gesamtfahrleistung und Verteilung der Fahrleistung über das Jahr.
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Der Nutzer kann komplett mit einem vorgegebenen Referenzdatensatz arbeiten. Alternativ kann er einzelne Annahmen ändern und eigene Daten in die Berechnung einfließen lassen, um auf diese Weise unterschiedliche Szenarien zu erstellen. „Im Vergleich zu anderen Angeboten ermöglicht unser Programm eine sehr detaillierte Auswertung. Gleichzeitig sind die zugrunde gelegten Annahmen für den Nutzer transparent und individuell anpassbar“, fasst DLR-Wissenschaftler Schimeczek die Vorteile zusammen. Die Auswertung steht für Deutschland ebenso zur Verfügung wie für die Niederlande, Großbritannien, Österreich, Spanien. In Kürze kommen Norwegen und Frankreich dazu.
Entscheidungshilfe auch für Politik und Behörden
Politische Entscheidungsträger stehen im Mittelpunkt des zweiten Schritts. In den nächsten Monaten wollen die DLR-Forscher das Programm so weiterentwickeln, dass damit auch unterschiedliche Fördermöglichkeiten für Elektromobilität verglichen werden können. Neben finanziellen Anreizen zählen dazu beispielsweise auch speziell für Elektroautos reservierte Parkplätze, die Nutzung von Busspuren oder Zufahrtsbeschränkungen für emissionsintensive Fahrzeuge. „Auf diese Weise können Entscheider in Politik und Behörden abhängig von den Bedingungen vor Ort herausfinden, welche Maßnahmen zum Ausbau der Elektromobilität den größten Erfolg versprechen und so auch von bestehenden Erfahrungen profitieren“, erläutert Christoph Schimeczek den nächsten Projektschritt. (sh)
Weitere Informationen zum Projekt I-CVUE und zum Online-Tool gibt es hier.
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