Fraunhofer IGD US-Kinomacher setzt auf 3D-Druck

Redakteur: Katharina Juschkat

Die US-Filmproduktionsfirma Laika verwendet in ihren Filmen 3D-Druck, um ihre Stopp-Motion-Figuren realistisch darzustellen. Mit High-Tech-Hard- und Software erweckt Laika damit Coraline, die Boxtrolls oder Norman von Para Norman zum Leben. Bei ihrem fünften Film setzt Laika auf den 3D-Farbdruckertreiber Cuttlefish vom Fraunhofer IGD.

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Coraline, die Boxtrolls und Norman: Die Charaktere aus den Laika-Filmen werden mit 3D-Druckern erschaffen. Bei ihrem fünften Film wird Laika den universellen 3D-Farbdruckertreiber Cuttlefish vom Fraunhofer IGD nutzten.
Coraline, die Boxtrolls und Norman: Die Charaktere aus den Laika-Filmen werden mit 3D-Druckern erschaffen. Bei ihrem fünften Film wird Laika den universellen 3D-Farbdruckertreiber Cuttlefish vom Fraunhofer IGD nutzten.
(Bild: Laika)

Heutzutage ist es in der Filmindustrie Standard, sowohl in Real- als auch in Animationsfilmen Computeranimationen einzusetzen. Eine willkommene Abwechslung ist es daher, wenn Filmproduktionsfirmen auf die Stopp-Motion-Technik setzen und sich damit von der Masse der animierten Filme abheben.

Stopp-Motion aus dem 3D-Drucker

Sogenannte Stopp-Motion-Filme haben einen besonderen Reiz. In diesem Verfahren werden Szenen mit Puppen aufgebaut und im Rahmen der Handlung ständig minimal verändert. Jede Veränderung wird fotografiert und aus den einzelnen unbewegten Szenen so ein ganzer Kinofilm zusammengesetzt. 24 Aufnahmen entsprechen dabei einer Sekunde Film. Die US-amerikanische Filmproduktionsfirma Laika hat mit ihren Filmen bereits drei Oscarnominierungen erhalten: Für die Boxtrolls im Jahr 2014, für Para Norman im Jahr 2012 und für die bekannte Romanverfilmung Coraline im Jahr 2009.

Die Produktionsfirma verbindet bei ihren Filmen die alte Idee mit neuer Technik und erschafft die Charaktere für ihre Stopp-Motion-Filme aus dem 3D-Drucker. Eine Kooperation mit Fraunhofer und Stratasys bringt jetzt tausende von Farbnuancen in ihren 3D-Druck. Bei ihrem fünften Film wird Laika den universellen 3D-Farbdruckertreiber Cuttlefish vom Fraunhofer IGD nutzten. Ihr Einsatz des 3D-Drucks brachte ihnen einen Technik-Oscar ein.

3D-Farbdrucker stellt Farbe konsistent und realistisch dar

Um die Puppen und vor allem deren Gesichtsausdrücke herstellen zu können, gestaltet und animiert Laika die Gesichter zunächst im Computer. Danach werden mit 3D-Farbdruckern der neusten Generation zehntausende von leicht unterschiedlichen Gesichtsausdrücken gefertigt und in den Szenen den Puppen jeweils passend angelegt. Die Filmproduktionsfirma setzte dieses Verfahren weltweit erstmalig bei Coraline ein und hat seitdem die 3D-Drucktechnologie kontinuierlich an ihre Grenzen geführt. Bei ihrem fünften Film wird Laika nun die neuesten 3D-Kunststofffarbdrucker von Stratasys mit dem universellen 3D-Farbdruckertreiber Cuttlefish vom Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD kombinieren, um akkurate und von Gesichtsausdruck zu Gesichtsausdruck konsistente Farben zu erreichen.

Cuttlefish soll es ermöglichen, mit vielen Druckmaterialien gleichzeitig zu arbeiten, die Geometrie, die Farben sowie die feinen Farbübergänge des Originals exakt wiederzugeben und den Ausdruck auf dem Bildschirm vorab zu simulieren. „Unsere ersten Tests waren fantastisch“, sagt Oscar-Gewinner und Direktor der 3D-Prototyping-Abteilung von Laika, Brian McLean. „Eine derartige Farb- und Geometriegenauigkeit haben wir bisher bei einem 3D-Kunststoffausdruck noch nie gesehen.“ Laikas fünfter Film, Kubo – Der tapfere Samurai, wird dieses Jahr in die Kinos kommen. (kj)

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