TU Darmstadt gewinnt RoboCup 2014 Traum von Brasilien: Wir sind schon wieder Weltmeister

Redakteur: Sariana Kunze

Bei der diesjährigen RoboCup-Weltmeisterschaft, die in Brasilien ausgetragen wurde, konnte sich das Team Hector der TU Darmstadt in der RoboCup Rescue-League gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen und erstmals den Weltmeistertitel erringen. Auch den Preis für den intelligentesten Roboter konnte sich das deutsche Team erneut sichern.

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Nach der Weltmeisterschaft ist vor der Weltmeisterschaft! Während die Fußball-Weltmeister schon ihren verdienten Urlaub genießen, mussten die deutschen Roboter-Weltmeister noch in Brasilien schwitzen. Doch alle Anstrengungen haben sich gelohnt, Deutschland ist zum zweiten Mal Weltmeister in 2014. Das Team der TU Darmstadt gewann die RoboCup-Weltmeisterschaft in Brasilien mit dem Rettungsroboter Hektor.
Nach der Weltmeisterschaft ist vor der Weltmeisterschaft! Während die Fußball-Weltmeister schon ihren verdienten Urlaub genießen, mussten die deutschen Roboter-Weltmeister noch in Brasilien schwitzen. Doch alle Anstrengungen haben sich gelohnt, Deutschland ist zum zweiten Mal Weltmeister in 2014. Das Team der TU Darmstadt gewann die RoboCup-Weltmeisterschaft in Brasilien mit dem Rettungsroboter Hektor.
(RoboCup 2014)

Beim RoboCup Rescue-Wettbewerb treten die Teams nicht direkt gegeneinander an, sondern versuchen, simulierte Katastrophenszenarien zu erkunden und jeweils so viele Punkte wie möglich zu erreichen. Die Roboter operieren in einem Szenario, wie es sich beispielsweise nach einem Erdbeben oder einem Tsunami darstellt. Mit Hilfe ihrer vielfältigen Sensoren – Video-Kameras, Infrarot-Sensoren, 3D-Kameras, Laser-Scanner – suchen die Roboter möglichst autonom versteckte Opfer und Objekte. Die Bewertung erfolgt dabei nach den vom US National Institute of Standards and Technology (NIST) entwickelten Kriterien.

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Beim Wettbewerb dürfen sowohl autonome als auch ferngesteuerte Roboter eingesetzt werden. Team Hector legt den Forschungsfokus auf die Autonomie der Roboter, also die Fähigkeit, Katastrophengebiete möglichst selbständig vollständig erkunden zu können. Dies ist bei realen Einsätzen von hoher Relevanz, da Funkverbindungen zwischen Rettungskräften und Robotern, die im Gebäudeinneren operieren, abreißen können. Autonome Robotersysteme können in einem solchen Fall weiter arbeiten, während ferngesteuerte schlimmstenfalls vollständig verloren gehen. Durch die hohe Zuverlässigkeit der entwickelten Autonomiefunktionen war es dem Team möglich, vom ersten Tag an hohe Punktzahlen zu erzielen, da die automatische Erkennung und Kartierung von simulierten Opfern hoch bewertet wird.

Rettungsroboter gewinnen an Relevanz

Die Arbeit mit den Robotern der Rescue-League besitzt heute schon Anwendungsrelevanz: Einer der wenigen japanischen Roboter, die als erste in Fukushima eingesetzt werden konnten, ist ursprünglich in der RoboCup Rescue-Liga entwickelt worden. Team Hector hat nun viele Kernkomponenten seiner Forschung als frei verfügbare (Open Source) Software veröffentlicht mit dem Ziel, die Entwicklung von autonomen Rettungsrobotersystemen zu beschleunigen und somit den realen Einsatz zur Rettung von Menschenleben voranzutreiben.

Das Team Hector des DFG-Graduiertenkollegs 1362 „Cooperative, adaptive and responsive monitoring in mixed mode environments“ besteht aus Studierenden, Doktorandinnen und Doktoranden des Fachgebiet Simulation, Systemoptimierung und Robotik, Fachbereich Informatik, und des Instituts für Flugsysteme und Regelungstechnik, Fachbereich Maschinenbau der TU Darmstadt.

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