Hannover Messe 2019 Technologiepartnerschaft zu Single Pair Ethernet abgeschlossen
Eine Technologiepartnerschaft aus namhaften Unternehmen hat sich im Zuge der Hannover Messe zusammengeschlossen, um aufeinander abgestimmte Komponenten für das Single Pair Ethernet zu entwickeln.
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Zur Hannover Messe haben die Unternehmen Phoenix Contact, Weidmüller Interface, Reichle & Massari (R&M), Belden sowie Fluke Networks eine Technologiepartnerschaft für das Single Pair Ethernet (SPE) angekündigt.
Hintergrund sind die Steckgesichter der IEC 63171-2 (Büroumgebung) und IEC 63171-5 (Industrieumgebung), die die Unternehmen gemeinsam entwickeln und in die Normierung einbringen. Die Normen definieren IP20- und IP65/67-Steckgesichter für die ein- und vierpaarige Datenübertragung in Single-Pair-Ethernet-Anwendungen. Um eine aufeinander abgestimmte Infrastruktur für Geräte, Steckverbinder, Kabel und Messtechnik zu gewährleisten, arbeiten die Unternehmen zusammen.
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Kabel & Stecker
Quo vadis Ethernet?
SPE – „Megatrend der industriellen Datenübertragung“
„Single Pair Ethernet ist einer der Megatrends der industriellen Datenübertragung“, fasst Torsten Janwlecke, President Business Area Device Connectors bei Phoenix Contact zusammen. SPE definiere nicht erneut höhere Übertragungsgeschwindigkeiten oder -strecken, sondern bilde den normativen Rahmen für eine anwendungsgerecht reduzierte Verkabelung. „Mit dieser reduzierten Verkabelung rücken völlig neue Anwendungsgebiete in den Fokus.“
Die Datenverkabelung mit einem Aderpaar ermöglicht Übertragungsstrecken von bis zu 1000 m bei Übertragungsraten von 10 Mbit/s bis zu 1Gbit/s. Damit eignet sich SPE für Infrastrukturanwendungen im Maschinen- und Anlagenbau, der Prozesstechnik, aber auch für die Gebäudeinfrastruktur. Der Vorteil ist, dass SPE umgebungsneutral ist. Feldgeräte, Sensoren und Aktoren können in die bestehende Ethernet-Umgebung der Unternehmensebene eingebunden werden. Zusätzliche Gateways und Schnittstellen entfallen. „Anders als Feldbus-Protokolle durchdringt das Ethernet alle Automatisierungsebenen“, sagt Janwlecke.
SPE als Arbeitserleichterung von Anlagenbauern
Die Entwicklung des Single Pair Ethernets hat ihren Ursprung in der Automobilbranche. Dort ist der Trend zur Entwicklung kleinerer und leistungsfähigerer Geräte deutlich zu spüren. Technologien wie das autonome Fahren erfordern eine Verbindungstechnik, die die Übertragung größerer Datenraten auf geringem Bauraum ermöglicht. Von diesem Ansatz können auch andere Industrien profitieren.
Jörg Scheer, Leiter Division Device & Field Connectivity bei Weidmüller, erklärt: „Für Anlagenbauer ist das 1-paarige Single Pair Ethernet eine Arbeitserleichterung. Die Installation ist im Vergleich zum vierpaarigen Ethernet einfacher und ermöglicht eine Reduktion von Platz und Gewicht.“
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Simon Seereiner, Leiter Produktmanagement IE und SAI bei Weidmüller, ergänzt: „Bei Neuinstallationen sparen Anwender Anschaffungskosten und können die notwendigen Kabeltrassen kompakter ausführen. Die normierten Steckgesichter ermöglichen eine effiziente Verkabelung mehrerer Kommunikationsteilnehmer, die sich eine gemeinsame Leitung und Schnittstelle teilen. So können Anwender die bestehende Verkabelung weiter nutzen und statt eines bis zu vier Geräte anbinden.“
Matthias Gerber, Market Manager LAN Cabling bei R&M, sagt: „Wir sehen SPE als ideale Ergänzung zu bestehenden Ethernet-basierenden Netzwerkstrukturen, um die Dichte der bestehenden Anschlusspunkte zu erhöhen. Das Zusammenspiel zwischen SPE und bestehenden RJ45-Verkabelungssystemen muss darum unbedingt in den zuständigen Normierungsgremien definiert werden.“
Aufgrund der standardisierten Schnittstellen können ein- und vierpaarige Verkabelungskonzepte ebenso miteinander kombiniert werden wie IP20- und IP6x-Lösungen. Mithilfe der Zweidrahttechnologie können zudem die Endgeräte mit Leistungen bis zu 60 W über das gleiche Aderpaar (Power over Data Line - PoDL) versorgt werden.
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