Fahrsicherheit Supersportwagen aufs Glatteis geführt
Bosch hat für den neuen Pagani Supersportwagen Fahrsicherheitssysteme entwickelt. Um die maßgeschneiderten Komponenten einem Härtetest zu unterziehen, haben die Entwickler das Auto in einem Testzentrum am Polarkreis auf Schnee und Eis getestet.
Anbieter zum Thema

Entwickler Jorge Jauregui öffnet ein Garagentor im Bosch Winter-Testzentrum im nordschwedischen Arjeplog. Seine Atemluft kondensiert in Nebelschwaden. Das Thermometer zeigt –20 °C. Schon unzählige Male hat er hier Fahrzeuge über die Eis- und Schneepisten bewegt, Messwerte analysiert und Einstellungen optimiert.
Der Sportwagen, der heute hinter dem Garagentor steht, feiert sein Debut am Polarkreis. Der Pagani Huayra BC ist ein Supersportwagen mit 12 Zylindern und mehr als 750 PS. Das Antiblockiersystem ABS, die Traktionskontrolle und das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP kommen von Bosch.
Sicherheitssoftware unter härtesten Bedingungen testen
Die elektronischen Sicherheitssysteme im Huayra BC sind äußerlich nicht von den Komponenten in Millionen von Fahrzeugen überall auf der Welt zu unterscheiden. Ihre Software jedoch wurde speziell für die wenigen Fahrzeuge von Pagani maßgeschneidert. Unikate für nur 20 Fahrzeuge und fünf Prototypen. Ein weiterer Unterschied: Das Verhalten der Systeme ist in fünf Stufen individuell regelbar – von komfortabel bis maximal dynamisch.
Diese Präzisionsarbeit in der Fahrzeugentwicklung ist Aufgabe von Jauregui und seinen Kollegen. Zwei Wochen lang sind sie mit einem Prototypen im Bosch-Testzentrum in Schweden. Und auch wenn sie bei der sogenannten Wintererprobung schon viele Fahrzeuge unter winterlichen Extrembedingungen getestet haben, ist es dieses Mal anders: „Mehr als 750 PS auf Schnee zu zähmen ist auch für mich eine besondere Herausforderung. Das mache ich nicht alle Tage“, sagt Entwicklungsingenieur Jauregui.
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1023600/1023621/original.jpg)
Hochgeschwindigkeitszug
Hyperloop One fährt zum ersten Mal
Der Sportwagen im Extremtest
Pagani setzt bei den Fahrsicherheits- und Bremsregelsystemen seines Huayra und Huayra BC auf Bosch. „Die Philosophie für unsere Fahrzeuge ist eine Verbindung aus Kunst und Wissenschaft, Technologie und Design, Performance und Sicherheit. Für diese Aufgabe ist Bosch Engineering unser Partner“, sagt Horacio Pagani, Gründer des italienischen Supersportwagenherstellers Pagani Automobili. Während die ABS- und ESP-Hardware aus der automobilen Großserie des Technologie- und Dienstleistungsunternehmens stammen, kümmert sich eine Bosch-Tochter um die Anpassung der Software.
Bei der Bosch Engineering GmbH arbeiten mehr als 2000 Ingenieure, die individuelle Lösungen entwickeln. Für den Zonda, den Huayra und für den Pagani Huayra BC zeigt der Entwicklungsdienstleister, wie Ingenieure individuell Software und Elektronik auf ein Fahrzeug zuschneidern und abstimmen können. Um in allen Situationen perfekt zu reagieren, erfordern ABS und ESP eine präzise Abstimmung – sowohl auf die Fahreigenschaften eines Supersportwagens wie des Huayras als auch auf sommerliche und winterliche Straßenverhältnisse.
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1024700/1024799/original.jpg)
Gezeitenkraftwerk
10 Millionen Euro für Gezeitenenergieprojekt
„Nur so können die Systeme ihr Sicherheitspotenzial ausspielen und die gewünschte Dynamik und Leistung des Fahrzeugs erzeugen. Zu diesen Anforderungen von Pagani entwickeln wir eine passende Software“, sagt Bernhard Bihr, Geschäftsführer der Bosch Engineering GmbH.
(ID:44067774)