PLM Connection 2017 Siemens zeigt die digitale Fabrik
Ende Oktober trafen sich Siemens-PLM-Anwender zur großen Konferenz in Berlin. Im Mittelpunkt standen Entwicklungen rund um den digitalen Zwilling.
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„Bei dieser Veranstaltung dreht sich alles um den digitalen Zwilling“, mit diesen Worten eröffnete Maarten Romers, seines Zeichens Vorsitzender des PLM-Europe-Komitees, die Siemens PLM Connection in Berlin. Die jährliche Anwenderkonferenz, die sich mit dem gesamten PLM-Portfolio von Siemens, von der Entwicklung über die Konstruktion und Produktion bis hin zu After-Sales-Service beschäftigt, zog in diesem Jahr einen Besucherrekord von knapp 1200 Teilnehmern an. Davon, so berichtete Romers, nutzen knapp 48 % bereits einen digitalen Zwilling in ihren Unternehmen oder planten den Einsatz für das nächste Jahr.
PLM als digitaler roter Faden
Mitveranstalter Siemens hat, so erklärte Tony Hemmelgarn, Präsident und CEO von Siemens PLM, mehr als 10 Mrd. Euro in den Ausbau seiner digitalen Strategie und des PLM-Portfolios investiert, zuletzt durch den Erwerb von Mentor Graphics. Den Herausforderungen der nahen Zukunft, etwa die Digitalisierung oder das autonome Fahren, setzte Hemmelgarn die Fähigkeiten eines ganzheitlichen PLM entgegen. So seien für autonom fahrende Systeme etwa 15 Mio. Testmeilen nötig. Mithilfe von digitaler Simulation ließe sich der Aufwand dafür drastisch reduzieren.
Das Ziel von Siemens PLM sei es, einen digitalen roten Faden durch den gesamten Lebensprozess eines Produktes zu ziehen. So ließen sich etwa Materialeigenschaften simulieren, Bauteil-Designs am Computer optimieren und mithilfe von Additiver Fertigung einfach herstellen. Sensoren wiederum liefern wichtige Daten aus dem Live-Betrieb und lassen sich zur Entwicklung zurückspielen, um Fehler noch vor dem eigentlichen Konstruktionsprozess zu minimieren.
Vom digitalen Produkt zur digitalen Produktion
Das Prinzip des digitalen Zwillings umfasst dabei nicht nur das Produkt, sondern nach Vorstellung von Siemens PLM die gesamte Produktion. So lassen sich ganze Fertigungsstraßen simulieren, selbst eventuell schädigende Positionen für menschliche Mitarbeiter lassen sich so bereits im Vorfeld aufzeigen. Willkommen in der digitalen Fabrik. Dabei verknüpft PLM nicht nur mächtige Software-Tools, sondern greift auch auf neue Technik wie Augmented oder Virtual Reality zurück. So lassen sich etwa simulierte Werkshallen betreten und erleben oder ganze Prototypen digital evaluieren. Auch im Service-Bereich kann die neue Technik gewinnbringend eingebracht werden, etwa zur Fernwartung, Predictive Maintenance oder zur Verkaufsförderung im Sales-Bereich.
Heavy Metal Keynote
Von Flugzeugen, Bier und warum man aus Kunden besser Fans machen sollte. Bruce Dickinson bringt ein bisschen Heavy Metal zur PLM Connection pic.twitter.com/fzN96Ys4i8
— MM MaschinenMarkt (@MaschinenMarkt) 23. Oktober 2017
Stargast des Eröffnungstages war ein Mann, den man im Umfeld von PLM vielleicht weniger vermutet: Bruce Dickinson, Frontmann der Metal-Band Iron Maiden, Pilot und Unternehmer, erklärte den Anwesenden mit einem sehr britischen Augenzwinkern, warum er Kunden nicht leiden kann („Sie laufen weg“) und er stattdessen lieber auf Fans setzt. Sein Appell an die Kreativität und warum wir mehr tagträumen sollten, untermalte er mit Anekdoten, wie er als Sänger einer Metal Band ins Airline Business kam.
Im Rahmenprogramm der PLM Connection, die im größten Hotel Deutschlands, dem Estrel in Berlin, residierte, gehörten zahllose Sessions für PLM-Anwender, aufgeteilt in Bereiche wie Lifecycle Collaboration, Product Engineering oder Simcenter. Dazu fanden sich Round-Table-Diskussionen oder Vorträge auf den zwei Knowledge-Theater-Bühnen. Zudem kündigte Siemens PLM zeitgleich zur Veranstaltung eine neue Version von Simcenter 3D und eine neue Version von Siemens NX an.
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Siemens NX
Neue Version von Siemens NX angekündigt
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