Technologiepark Siemens investiert 600 Millionen Euro in Innovationscampus

Redakteur: Lisa Marie Waschbusch |

Es ist die größte Einzelinvestition eines Unternehmens in Berlin nach dem Krieg: Siemens plant einen Innovationscampus in Berlin-Spandau und investiert hierfür 600 Millionen Euro.

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Der Technologiekonzern Siemens kehrt nach Berlin zurück.
Der Technologiekonzern Siemens kehrt nach Berlin zurück.
(Bild: Siemens)

Siemens will einen Innovationscampus in Berlin-Spandau bauen. Der Technologiekonzern unterzeichnete am Mittwoch in Berlin gemeinsam mit der Landesregierung eine entsprechende Vereinbarung. In den kommenden Jahren sollen bis zu 600 Millionen Euro in eine neue Arbeits- und Lebenswelt investiert werden. Denn der Campus soll nicht nur ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum beinhalten, sondern auch Platz für Produktion und Wohnungen bieten.

„Wir wollen Industrie 4.0 auch im sozio-ökonomischen Umfeld führend gestalten. Dazu gehört ein vernetztes Ökosystem mit flexiblen Arbeitsbedingungen, gesellschaftlicher Integration und bezahlbarem Wohnraum", sagte Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender von Siemens. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller sprach von „einem neuen Stadtteil“.

Berlin statt Asien oder USA

Pläne den Campus zu bauen, gab es schon länger. Nun entschied sich Siemens für die deutsche Hauptstadt als Standort – auch Asien oder die USA sollen im Gespräch gewesen sein. Das Projekt sieht vor, das heutige Siemens-Areal in Spandau bis zum Jahr 2030 zum Technologiepark zu entwickeln und auf einer Fläche von 70 Hektar Arbeiten und Wohnen zu kombinieren.

Im Einzelnen sollen auf dem Campus Anwendungsfelder wie dezentrale Energiesysteme und Energiemanagement, Elektromobilität, Industrie 4.0, Machine Learning, vernetzte Assets, Internet der Dinge (IoT), Künstliche Intelligenz, Data Analytics, Blockchain sowie Additive Manufacturing angesiedelt werden.

Siemensstadt 2.0: Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (3.v.l.), Siemens-Chef Joe Kaeser (4.v.l.), BAM-Präsident Prof. Dr. Ulrich Panne (2.v.r.) und die weiteren Partner bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung in Berlin.
Siemensstadt 2.0: Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (3.v.l.), Siemens-Chef Joe Kaeser (4.v.l.), BAM-Präsident Prof. Dr. Ulrich Panne (2.v.r.) und die weiteren Partner bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung in Berlin.
(Bild: BAM)

Als erste konkrete Maßnahme wurde eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) für einen Industrie- und Wissenschaftscampus Berlin (IWCB) unterzeichnet. Damit wollen Siemens, der Regierende Bürgermeister von Berlin, die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), die Technische Universität Berlin sowie die Fraunhofer-Gesellschaft den produktionstechnischen Strukturwandel durch eine enge Forschungs- und Entwicklungskooperation von Partnern aus Industrie und Wissenschaft voranzutreiben.

Siemensstadt 2.0

Mit dem Innovationscampus kehrt Siemens nach Berlin zurück. 1847 wurde der Konzern in Berlin gegründet; das Gründungskonzept der ursprünglichen „Siemensstadt“ 1897 bestand schon damals darin, Arbeiten, Forschung und Wohnen zu vereinen. Nun soll sozusagen eine zweite Auflage dessen entstehen, „eine Siemensstadt 2.0“.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf unserem Partnerportal Industry of Things.

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