Klebstoffe Sieben Neuheiten im Bereich Klebstoffe

Von Juliana Pfeiffer Lesedauer: 5 min |

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Von selbstklebenden elektrisch leitfähigen Schäumen, über schwarze Klebstoffe, die mit UV-Licht vollständig aushärten, bis hin zum Hightech-Klebstoff für Dünnschichtsolarzellen – die Neuheiten im Bereich Klebstoffe.

Die zwei elektrisch leitfähige, einseitig klebende Schäume für die einfache Erdung oder Kontaktierung elektronischer Bauteile (für niedrige Ströme), eignen sich u.a. im Bereich der E-Mobilität, der Medizintechnik, gedruckter Elektronik oder in Smart Homes.
Die zwei elektrisch leitfähige, einseitig klebende Schäume für die einfache Erdung oder Kontaktierung elektronischer Bauteile (für niedrige Ströme), eignen sich u.a. im Bereich der E-Mobilität, der Medizintechnik, gedruckter Elektronik oder in Smart Homes.
(Bild: Lohmann)

Mit Duplocoll 28502 EC und Duplocoll 28504 EC (Electrically Conductive) hat Lohmann zwei elektrisch leitfähige, einseitig klebende Schäume für die einfache Erdung oder Kontaktierung elektronischer Bauteile (für niedrige Ströme) in sein Portfolio aufgenommen, u.a. im Bereich der E-Mobilität, der Medizintechnik, gedruckter Elektronik oder in Smart Homes. Die Konstruktion aus einem weichen, elektrisch-leitfähigen Schaum und einem ebenfalls elektrisch-leitfähigen Acrylatklebstoff sorgt für die Erdung und die zuverlässige, passgenaue Klebung des Tapes innerhalb des Bauteils. Die einseitig klebenden Tapes sind in 2 und 4 mm Dicke verfügbar und lassen sich leicht stanzen und applizieren. Die Hightech-Schaumstoffe sind technisch so eingestellt, dass die Rückstellkraft bei Komprimierung des Schaums so gering ist, dass dieser auch bei druckempfindlichen Bauteilen ohne unerwünschte Nebeneffekte, wie z.B. dem Mura-Effekt in einem Display, eingesetzt werden kann.

Klebeband wird mit Licht aktiviert

(Bild: Tesa)

Tesa hat mit Tesa L-tape 869x ein transluzentes Hochleistungsklebeband im Portfolio, das durch Lichteinwirkung aktiviert wird und dadurch seine volle Klebkraft entfaltet. Das Klebeband bietet eine gute Alternative zu Flüssigklebstoffen. Letztere können zu langen Aushärtungszeiten führen und hinterlassen teilweise unsaubere Klebflächen. Auch der Einsatz hoher Temperaturen während des Applikationsprozesses ist bei Tesa L-tape 869x nicht mehr erforderlich. Daher eignet sich das Klebeband besonders gut, um kleinste Komponenten in Smartphones, Smartwatches und anderen elektronischen Geräten zu montieren. Das Klebeband ermöglicht eine semi-strukturelle Verklebung im Elektronikbereich bei größtmöglicher Designfreiheit. Es eignet sich für temperaturempfindliche Bestandteile und kleinste Komponenten, sowohl transparente als auch undurchsichtige Substrate lassen sich schnell und effizient miteinander verbinden. Der reaktive Klebstoff, auf dem das Klebeband basiert, bietet außerdem eine gute Stoßfestigkeit und eine permanente Verbindung der verklebten Elemente.

Schwarze Klebstoffe mit UV-Licht vollständig aushärten

(Bild: Panacol)

Panacol hat mit „Black & Light“ eine Technologie entwickelt, die die vollständige LED-UV-Aushärtung von schwarzen Epoxidharzklebstoffen von einigen hundert Mikrometern bis hin zu mehreren Millimetern Schichtstärke ermöglicht. Hierfür wird der schwarze Klebstoff dosiert und mit der passenden Wellenlänge und Intensität ausgehärtet. Während des Aushärteprozesses öffnen sich die Farbpigmente, so dass die UV-Strahlen durch das komplette Klebstoffsystem dringen und für eine vollständige Aushärtung sorgen. Nach der Polymerisation schließen sich die Strukturen des „Black & Light“-Epoxies wieder und es bleibt ein vollständig ausgehärtetes und irreversibel schwarzes Klebstoffsystem. Die Technologie ist mit vielen Vitralit-Epoxidharzklebstoffen von Panacol kompatibel und kann je nach Anforderung an Schwärze und geforderte Durchhärtetiefe angepasst werden. Die Klebstoffe eignen sich für verschiedene Verkapslungen, Glob Tops oder Edge Bonder in der Elektronikfertigung. Hier werden die schwarzen, blickdichten Epoxidharzklebstoffe meist als Sicherung und Abdeckung von Chips oder Bauteilen genutzt, um den Know-how-Schutz zu gewährleisten.

Hightech-Klebstoffe für Dünnschichtsolarzellen

(Bild: Delo)

Mit Delo Katiobond LP655 bietet Delo einen Klebstoff für Solarzellen. Die lichthärtenden Produkte auf Epoxidharz- oder Acrylatbasis eignen sich besonders für das Verkleben der Schutzfolien von Dünnschichtsolarzellen und bilden dabei gleichzeitig eine wirkungsvolle Barriere gegen Feuchtigkeit. Gleichzeitig erfüllt das lichthärtende Epoxidharz eine Barrierefunktion und schützt die aktiven Schichten dadurch wirksam gegen Feuchtigkeit. Das ist besonders an den Randbereichen wichtig, da eindringende Feuchtigkeit die Funktionsfähigkeit der Solarzelle beeinträchtigen würde. Dank der eingesetzten Rohstoffe hat der Klebstoff eine geringe Wasserdampfdurchlässigkeit von 6 g je mm/m² in 24 h, was spezifische Tests bei einer Temperatur von +60 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 90% belegen. Das verhindert ein frühzeitiges Degradieren der Solarzelle und trägt zu einer langen Lebensdauer bei. Der Klebstoff besitzt zudem eine hohe Schälfestigkeit auf PET, dem typischerweise für Schutzfolien verwendeten Kunststoff. Der transparente Klebstoff härtet durch UV-Licht in Sekunden aus und ist für den Auftrag per Slot-Die-Coating optimiert. Auch für Rolle-zu-Rolle-Prozesse bietet Delo verschiedene Produkte auf Epoxidharz- und Acrylatbasis an.

Für den präzisen Auftrag kleiner Raupen

(Bild: Hilger + Kern)

Beim Verguss von elektronischen Bauteilen sowie beim Kleben und Dichten müssen oft sehr kleine Mengen dosiert werden. Speziell für diese Anforderungen hat Meter Mix das Dosier- und Mischsystem Liquid Flow 2 entwickelt. Die kompakte Anlage wurde für die manuelle oder robotergestützte Applikation von zweikomponentigem Polyurethan, Epoxidharz, Silikon und Methacrylat konfiguriert. Die Liquid Flow 2 ist mit zwei Exzenterschneckenpumpen ausgestattet, die in verschiedenen Ausführungen geliefert werden kann. Daher eignet sich das System auch für die Verarbeitung von abrasiven und/oder korrosiven Materialien. Die Pumpen arbeiten pulsationsfrei. Sehr kleine Raupen und Schüsse können kontinuierlich und präzise aufgetragen werden. Das Mischungsverhältnis ist variabel einstellbar. Es können Mengen ab 0,006 Milliliter dosiert werden. Die Genauigkeit liegt typischerweise bei ± 1 Prozent. Die Materialzuführung kann aus verschiedenen Behältern erfolgen, der Standard sind 600-ml-Kartuschen. Optional sind Behälter in den Größen 2,5 und 6 Liter erhältlich. Digital gesteuerte Heizkreise, elektrische Rührwerke und elektronische Füllstandanzeigen sind ebenfalls optional verfügbar.

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UV-LED-Strahler mit Peak-Bestrahlungsstärke von bis zu 27 W/cm²

(Bild: Excelitas)

Excelitas Technologies hat mit den UV-LED-Punktstrahler OmniCure LX500 neue UV-Strahler zur Aushärtung von Beschichtungen, Lacken und Klebemitteln im Portfolio. Diese sind laut Hersteller mit einer Peak-Bestrahlungsstärke von bis zu 27 W/cm² die stärksten ihrer Art auf dem Markt. Bis zu vier LED-Köpfe lassen sich gleichzeitig an einen Controller anschließen und komplett unabhängig voneinander steuern. Das Wellenlängenportfolio wurde dabei deutlich erweitert: 365 nm, 385 nm, 395 nm, 405 nm und diverse kundenspezifische Wellenlängen, inklusive UVC sind verfügbar. Auch der Hg-Lampen-basierte Punktstrahler OmniCure S2000 Elite ist neu im Programm. Er ist das neue Flaggschiff der S-Serie, die für ihre erstklassige Aushärtung in medizinischen, elektronischen, mechanischen, optischen und Automobilanwendungen bekannt ist. Die proprietäre OmniCure-Steuerungstechnologie mit geschlossenem Regelkreis sorgt für konsistente, reproduzierbare Ergebnisse. In beiden genannten Baureihen gewährleistet die patentierte Intelli-Lamp-Technologie von Excelitas eine lange Lampenlebensdauer.

Klebepower für starke Kunststoffverbindungen

(Bild: Ruderer)

Ruderer hat mit dem 2-K PUR Dispersionskontaktklebstoff Technicoll 9228 eine Klebstofflösung für Kunststoffe im Programm. Dieser hält beispielsweise die Schienbeinschoner von Fußballern stabil zusammen. Durch die Kombination mit dem Vernetzer Technicoll 9965 entsteht eine so dauerhafte Verbindung. Die Vielzahl unterschiedlicher Kunststoffarten ermöglicht eine große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten in den unterschiedlichsten Bereichen. In der Industrie sind es vor allem der Materialmix und die Werkstoffverbunde, die es beim Kleben zu berücksichtigen gilt. Die Klebetechnologie, die bei den Schienbeinschonern zum Erfolg führte, basiert auf zwei Komponenten: dem Dispersionskontaktklebstoff Technicoll 9228 und dem Vernetzer Technicoll 9965. Eine Kombination, die auch im industriellen Einsatz für dauerhafte, strukturelle Verbindungen sorgt. Im Sportbereich finden sich viele Materialien aus Kunststoff, wie z.B. Sportmatten, Ski oder Outdoorbekleidung, die ebenfalls extremen Bedingungen ausgesetzt sind. Sonne, Nässe, Frost und Verschmutzung erfordern äußerst widerstandsfähige Klebstoff-Lösungen, die diesen Belastungen und Einflüssen von außen langfristig standhalten. In intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit hat Ruderer ihre hauseigene Klebstoffmarke Technicoll auf diese Anforderungen abgestimmt. So lassen sich mit dem 2-K Epoxidharzklebstoff Technicoll 8266/8267 beispielsweise Ski konstruktiv verkleben. Für Sportmatten hingegen ist der Weichschaumkleber Technicoll 9129 besser geeignet und der farblose Kunststoffklebstoff Technicoll 8044 hält Kleidung, Schuhe und Gürtel stabil zusammen.  

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