Maschinensicherheit Sieben neue Safety-Produkte

Von Jan Vollmuth

Kurz bevor das Jahr 2021 sich dem Ende zuneigt, gibt es nochmals diverse Neuigkeiten rund um die Maschinensicherheit: von der Zugangs- und Zugriffsabsicherung und Sicherheitsprodukten für Fahrerlose Transportsysteme, über ATEX-Drehgeber bis hin zu aktualisierter Software für eine Sicherheitssteuerung.

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Die Sicherheitslösung detec4 Smart Box Detection von Sick unterscheidet mit ihrer Logik zuverlässig zwischen Mensch und Material.
Die Sicherheitslösung detec4 Smart Box Detection von Sick unterscheidet mit ihrer Logik zuverlässig zwischen Mensch und Material.
(Bild: SICK)

Sichere Mensch-Material-Unterscheidung bei quaderförmigen Förderobjekten

Die Sicherheitslösung detec4 Smart Box Detection von Sick unterscheidet mit ihrer Logik zuverlässig zwischen Mensch und Material.
Die Sicherheitslösung detec4 Smart Box Detection von Sick unterscheidet mit ihrer Logik zuverlässig zwischen Mensch und Material.
(Bild: SICK)

Sekundäre Verpackungsmaschinen im End-of-Line-Bereich oder auch Top- und Side-Loader oder Sorter- und Auswurfsmodule können jetzt noch sicherer und bedienfreundlicher betrieben werden: mit der intelligenten Zugangs- und Zugriffsabsicherung Detec4 Smart Box Detection von Sick. Mit Hilfe einer zuverlässigen Mustererkennungs-Logik kann sie in Ein- und Auslaufstrecken von Verpackungsanlagen oder intralogistischer Förderanlagen rechteckige Objekte wie beispielsweise Kartons sicher von Personen oder Körperteilen unterscheiden. Dies ermöglicht einen kontinuierlichen Transport von Kartons ohne Stopps in umzäunte Maschinen hinein und aus ihnen heraus. Die Safety-Lösung kommt ohne externe Prozesssignale und Muting-Sensoren aus.

Die Zugangs- und Zugriffsabsicherung Smart Box Detection kann Objekte mit einer rechtwinkligen Kontur und ab einer Höhe von 13 cm beim Eintritt in das konstant aktive detec4-Schutzfeld erkennen. Eine intelligente Auswertung der dabei unterbrochenen Lichtstrahlen gewährleistet die sichere Unterscheidung zwischen Mensch und Material, da Personen oder Körperteile, die über eine Förderstrecke laufen oder in eine Maschine eingreifen, eine grundlegend andere Geometrie aufweisen und damit ein signifikant abweichendes Muster der Strahlunterbrechung erzeugen. Ein fälschlicher Sicherheits-Stopp der Fördertechnik wird so zuverlässig vermieden.

FTS im Außenbereich bei jedem Wetter sicher betreiben

Für Betreiber von Outdoor-FTS gibt es kein schlechtes Wetter mehr – mit der Sicherheitslösung AGV Dynamic Weather Assist von Sick.
Für Betreiber von Outdoor-FTS gibt es kein schlechtes Wetter mehr – mit der Sicherheitslösung AGV Dynamic Weather Assist von Sick.
(Bild: SICK AG)

Fahrzeugstopps wegen schlechter Sicht durch Regen oder Schnee gehören mit der Sicherheitslösung AGV Dynamic Weather Assist von Sick der Vergangenheit an. Die Komplettlösung aus dem Sicherheits-Laserscanner Outdoor Scan 3, der Sicherheitssteuerung Flexi Soft und dem neu entwickelten Software-Funktionsblock zur intelligenten Auswertung wetterbedingter Störfaktoren vermeidet ungeplante Fahrzeugstopps und damit witterungsbedingte Unterbrechungen im Materialfluss.

Der Sicherheits-Laserscanner Outdoor Scan 3 ist für den Personenschutz bei vielfältigen mobilen und stationären Anwendungen im Außenbereich zertifiziert. Dank intelligenter Algorithmen und der Scantechnologie Outdoor Safe HDDM sorgt er bereits in der Grundausstattung für einen zuverlässigen Betrieb auch bei ungünstigen Wetterbedingungen. Mit dem Software-Funktionsblock AGV Dynamic Weather Assist wird die Detektionssicherheit bei extrem widrigen Witterungsverhältnissen – und damit die Produktivität der Fahrzeuge – nochmals deutlich gesteigert.

Sicherheits-Drehgeber für FTS und mobile Roboter

Ideal für sicherheitsgerichtete Anwendungen in FTS und mobilen Robotern: der Singleturn-Drehgeber TRK38 von TWK-Elektronik.
Ideal für sicherheitsgerichtete Anwendungen in FTS und mobilen Robotern: der Singleturn-Drehgeber TRK38 von TWK-Elektronik.
(Bild: TWK-Elektronik)

Für den Einsatz mit Fahrerlosen Transportsystemen (FTS) und mobile Roboter hat TWK den Singleturn-Magnet-Drehgeber TRK38 entwickelt. Mit einem Durchmesser von nur 38 mm und einer Länge von ebenfalls 38 mm eignet sich der Sensor für die Montage in beengten Bauräumen. Der Drehgeber erfasst Position und Geschwindigkeit und erfüllt dabei die Anforderungen von SIL 2 (IEC 61508) und PL d (EN 13849), er kann also in sicherheitsgerichteten Anwendungen zum Einsatz kommen. Die sicherheitsgerichteten Signale werden über eine zertifizierte EtherCAT-FSoE-Schnittstelle an die übergeordnete Steuerung bzw. an ein Sicherheitsrelais übertragen, die Positionsauflösung beträgt 16 Bit pro Umdrehung.

Das Aluminiumgehäuse sowie das gesamte Design ermöglichen lange Lebensdauer selbst unter ungünstigen Bedingungen wie Vibrations- und Stoßbelastungen. Dazu leistet das berührungslose, verschleißfreie Messprinzip einen wesentlichen Beitrag.

Mit diesem Eigenschaftsprofil eignet sich der TRK38 bestens für die Erfassung und Weitergabe wichtiger Parameter in Fahrerlosen Transportfahrzeugen – sowohl im Antriebsstrang als auch in den Lenkrollen. Bei mobilen Robotern kommen die kompakten Safety-Drehgeber von TWK auch in Drehachsen von Greifern und Roboterarmen zum Einsatz.

Sensoren mit ATEX-Zertifizierung und SIL2/PLd-Zertifikat

TWK hat einen neuen Sicherheits-Drehgeber für Ex-Schutz nach ATEX, Zone 1 / 21 vorgestellt.
TWK hat einen neuen Sicherheits-Drehgeber für Ex-Schutz nach ATEX, Zone 1 / 21 vorgestellt.
(Bild: TWK-Elektronik)

TWK hat einen neuen Sicherheits-Drehgeber für Ex-Schutz nach ATEX, Zone 1 / 21 vorgestellt, zusätzlich mit Zertifikat für funktionale Sicherheit SIL2 / Performance Level d. Neben den schon langen erhältlichen Sensoren für die Zonen 2 (Gas) und 22 (Staub) wird nun eine neue Generation von Drehgebern mit Profinet-Schnittstelle angeboten (auch mit PROFIsafe-Profil), die auch für die Zonen 1 (Gas) und 21 (Staub) geeignet ist.

Es handelt sich um kompakte Gehäuse aus Aluminium oder Edelstahl mit Kabelanschluss, die nicht nur -Robustheit und Zuverlässigkeit bietet, sondern auch uneingeschränkten Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen als Geräte der ATEX Gruppe II, Kat. 2, Gas bis IIC und Staub, sowie Gruppe Staub IIIC. Die Zertifizierung gilt u.a. für: ATEX, IEC-Ex, Nord-Amerika Class 1/2 Div. 2 und EAC-Ex, zusätzlich mit SIL2/PLd-Zertifikat, wenn erwünscht

Bausteine für die effiziente und sichere Signalauswertung

Schmersal stellt zwei neue Sicherheitsbausteine vor: den SRB-E-302ST und die Ausgangserweiterung SRB-E-402EM.
Schmersal stellt zwei neue Sicherheitsbausteine vor: den SRB-E-302ST und die Ausgangserweiterung SRB-E-402EM.
(Bild: Schmersal)

Schmersal bringt zwei neue Sicherheitsbausteine auf den Markt: der Sicherheitsrelaisbaustein SRB-E-302ST und die Ausgangserweiterung SRB-E-402EM sind effiziente und platzsparende Lösungen für die sichere Signalauswertung.

Der Sicherheitsrelaisbaustein SRB-E-302ST ist eine Auswerteeinheit für zwei Sicherheitssensoren. Er ersetzt mehrere Bausteine aus der älteren AES-Baureihe ersetzt. Mit ihm können alle gängigen elektromechanischen und elektronischen Sicherheitsschalter sowie Sicherheitssensoren überwacht werden und auch optoelektronische Schutzeinrichtungen (AOPDs). Je nach Einsatzfall schaltet der Baustein mit den sicheren Relaiskontakten oder aber verschleißfrei mit einem sicheren Halbleiterausgang. Dabei können Anwendungen bis Kategorie 4/ PL e (EN ISO 13849-1) sowie SIL 3 (IEC 61508) realisiert werden.

Mit der Ausgangserweiterung SRB-E-402EM kann der Konstrukteur Kontakte von sicheren Relais und von Halbleiterausgängen vervielfältigen und verstärken. Dabei stehen ihm vier Sicherheitskontakte, zwei Meldekontakte sowie Rückführkontakte zur Verfügung. Der neue Sicherheitsbaustein kann als Erweiterungsmodul für alle Sicherheitsbausteine und Sicherheitssteuerungen eingesetzt werden, die über eine Rückführkreisüberwachung verfügen. Im Vergleich zur Vorgängerbaureihe zeichnet er sich u.a. durch eine kompaktere Bauweise und einen erhöhten Temperaturbereich von -25 °C bis 60 °C aus.

Programmiersoftware mit neuen Funktionen

Die Sicherheitssteuerung Safety Simplifier von SSP Safety System Products hat ein umfangreiches Update erhalten: Die kostenfreie Programmiersoftware Simplifier Manager 2.0 biete viele neue Features sowie grafische Verbesserungen.
Die Sicherheitssteuerung Safety Simplifier von SSP Safety System Products hat ein umfangreiches Update erhalten: Die kostenfreie Programmiersoftware Simplifier Manager 2.0 biete viele neue Features sowie grafische Verbesserungen.
(Bild: SSP Safety System Products GmbH & Co. KG)

Die dezentrale, wireless Sicherheitssteuerung Safety Simplifier von SSP Safety System Products hat ein umfangreiches Update erhalten: So bietet die kostenfreie Programmiersoftware Simplifier Manager 2.0 neue Features sowie grafische Verbesserungen und vereinfacht die Programmierung der Sicherheitssteuerung Safety Simplifier dadurch um ein Vielfaches. Zu den Neuerungen gehören unter anderem ein Simulationsmodus, visuelle Anpassungen wie ein Dark Mode und automatische Softwareupdates. Als weiteres Highlight stehen in einer fertigen Bibliothek sogenannte Standard-Module von SSP zu Verfügung. Diese sind für den Anschluss bestimmter Sensorik, wie z.B. Sicherheitsschalter oder Sicherheitslichtvorhänge vorgefertigt und vorprogrammiert. Interessierte können sich die Software Kostenfrei auf der Homepage SSP herunterladen.

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