Maschinensicherheit Sieben neue Produkte aus der Maschinensicherheit

Von Jan Vollmuth

Vom sicheren Ultraschallsystem bis zum smarten Adapter für eine Reihenschaltung mechanischer Sicherheitsschalter: In den letzten Wochen haben Unternehmen einige interessante Neuigkeiten rund um das Thema Maschinensicherheit präsentiert. Wir stellen Ihnen eine Auswahl vor.

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Das USi-Safety-System von Pepperl+Fuchs lässt sich flexibel in AGVs integrieren.
Das USi-Safety-System von Pepperl+Fuchs lässt sich flexibel in AGVs integrieren.
(Bild: Pepperl+Fuchs)

Ultraschallsystem gemäß Kategorie 3 PL d

Das USi-Safety-System von Pepperl+Fuchs bietet zwei unabhängige Kanäle, die jeweils die ISO 13849 Kategorie 3 PL d erfüllen
Das USi-Safety-System von Pepperl+Fuchs bietet zwei unabhängige Kanäle, die jeweils die ISO 13849 Kategorie 3 PL d erfüllen
(Bild: Pepperl+Fuchs)

Wo Mensch und Maschine interagieren, ist zuverlässige Absicherung gefordert. Das USi-Safety-System von Pepperl+Fuchs gewährleistet sie auf Basis der bauartbedingten Robustheit der Ultraschallsensorik. Die Trennung der eigentlichen Sensorkomponente von der Auswerteeinheit ermöglicht eine äußerst kompakte Bauform. Die Geräte können auch in sehr beengten Umgebungen leicht installiert werden. Neben dem Zugangsschutz in Sicherheitsbereichen bietet das USi-Safety-System flexible Lösungen für autonom agierende Einheiten wie Roboter und selbstfahrende Transportsysteme. Als einziges Ultraschallsystem ist es nach EN ISO 13849 Kategorie 3 PL d zertifiziert, so der Hersteller.

Die Ultraschallwandler des Systems erfüllen die Vorgaben der Schutzart IP69K, sind für den Außeneinsatz geeignet und vertragen eine Hochdruckreinigung. Ihre Schallkeulen besitzen einen elliptischen Querschnitt und damit einen besonders großen Erfassungsbereich. Die Sicherheitsarchitektur beruht auf einer durchgängig zweikanaligen Elektronik mit fehlersicheren Ausgängen und zwei einander überwachenden Mikrocontrollern. Zwei Sensoreinheiten können an eine Auswerteeinheit angeschlossen werden.

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Sichere Automatisierungslösungen

Die E°SLC-89-Sicherheitssteuerung und der E°EXC-89-Controller für CNC-, SPS- und Motion-Control-Anwendungen sowie angereihte sichere und nicht-sichere I/O-Module der E°UBM-Familie.
Die E°SLC-89-Sicherheitssteuerung und der E°EXC-89-Controller für CNC-, SPS- und Motion-Control-Anwendungen sowie angereihte sichere und nicht-sichere I/O-Module der E°UBM-Familie.
(Bild: Eckelmann AG)

Der Automatisierungshersteller Eckelmann AG hat seine programmierbare Sicherheitssteuerung E°SLC 89 vorgestellt. Diese ist nach IEC 61508 bis SIL3 bzw. DIN EN ISO 13849-1 bis PLe zertifiziert. Mit Pilotkunden im Maschinenbau hat Eckelmann bereits erste Anwendungen mit E°SLC 89 und den sicheren E°UBM I/O-Modulen erfolgreich realisiert. Die intuitive grafische Programmierumgebung macht den Einstieg in die Entwicklung von Safety-Anwendungen dabei besonders leicht. Der E°PLC Designer mit Safety-Plugin dient als Single-Point-of-Engineering sowohl für die SPS-Automatisierung wie auch die Safety-Applikation.

Die Programmierumgebung baut auf dem Branchenstandard CODESYS V3 auf und ist optimal auf die Automatisierungskomponenten von Eckelmann abgestimmt. Für die schnelle Lösungserstellung stehen in dem integrierten Safety-FUP-Editor fertige PLCopen-konforme Safety-Bausteinen zur Verfügung. Eine umfangreiche Bibliothek für typische Sicherheitsaufgaben hilft bei der schnellen Umsetzung von Safety-Applikationen. Verfügbar sind u.a. fehlersichere Funktionsbausteine für Not-Aus, Schutztür-Überwachung, Zweihandkontrolle, Betriebsartwahl, berührungslos wirkende Schutzeinrichtungen (z.B. Lichtgitter) und vieles mehr.

Sicherheitssensor mit neuen Funktionen

Die Schmersal Gruppe hat ihren kompakten Sicherheitssensor RSS260 weiterentwickelt und mit neuer Software ausgestattet.
Die Schmersal Gruppe hat ihren kompakten Sicherheitssensor RSS260 weiterentwickelt und mit neuer Software ausgestattet.
(Bild: Schmersal)

Die Schmersal Gruppe hat ihren kompakten Sicherheitssensor RSS260 weiterentwickelt und mit neuer Software ausgestattet, sodass der Sensor nun vier zusätzliche, optional wählbare Funktionen bietet:

  • Rückführkreisüberwachung (EDM),
  • Automatischer / Manueller Wiederanlauf,
  • Reset,
  • Not-Halt Überwachung.

In der F0/F1-Variante übernimmt der RSS260 die Aufgaben eines Sicherheitsrelaisbausteins, das heißt, die Überwachung der beweglichen Schutzeinrichtung sowie der direkt von den Sensorausgängen angesteuerten Schütze wird von der integrierten Logik im Sensor ausgeführt, sodass der Einsatz eines separaten Auswertegeräts nicht mehr nötig ist.

Bei der F0-Version erfolgt der Wiederanlauf der Maschine automatisch, sobald alle Schutztüren geschlossen sind. Es kann jedoch zusätzlich ein „Freigabetaster" – ohne Flankenüberwachung – in den Rückführkreis geschaltet werden. Die F0-Version eignet sich für kleine Maschinen ohne hintertretbaren Schutzraum.

Die F1-Variante ist empfehlenswert für kleinere Anlagen, bei denen der Gefahrenbereich vom Bediener betreten werden kann, denn sie verfügt über eine Reset-Funktion. Der flankenüberwachte Reset-Taster muss vor dem Wiederanlauf der Maschine betätigt werden, wenn klar ist, dass die Anlage in einem sicheren Zustand ist und sich keine Person im Gefahrenbereich befindet. Diese Funktion entspricht der „Manuellen Rückstellfunktion" nach EN ISO 13849-1.

Individuell anpassbares Schutztürsystem

Das Schutztürsystem Multifunctional Gate Box (MGB) kann dank Modularität optimal an individuelle Anforderungen angepasst werden.
Das Schutztürsystem Multifunctional Gate Box (MGB) kann dank Modularität optimal an individuelle Anforderungen angepasst werden.
(Bild: Euchner)

Gerade in der Sicherheitstechnik gilt es, den immer komplexeren Anwendungen Rechnung zu tragen. Mit dem Schutztürsystem Multifunctional Gate Box (MGB) folgt Euchner diesem Trend gerecht und schafft darüber hinaus die Möglichkeit, die MGB2 Modular an individuelle Anforderungen anzupassen. Modular ist hierbei die Trennung in ein Baukastenprinzip von Zuhaltemodul, Busmodul und Submodulen, wodurch auch umfangreiche zusätzliche Funktionen realisiert werden können.

Ganz neu hinzu kommt das Busmodul MBM, welches auch für den Anschluss an EtherCAT P erhältlich ist. Damit sind alle Funktionen des Schutztürsystems Multifunctional Gate Box 2 (MGB2 Modular) auch für EtherCAT P verfügbar. In diesem Fall liefern die umfangreichen Diagnosefunktionen in Form von EtherCAT-Meldungen und der integrierte Webserver einen schnellen und detaillierten Überblick über den Status des Geräts. Durch die einfache Parametrierung ist sogar der Austausch des Systems im Servicefall eine einfache Angelegenheit und kann in wenigen Minuten durchgeführt werden.

Sichere Motion-Monitoring-Funktionen

Die neue Sicherheitskarte PMCprotego S3 von Pilz erweitert die antriebsintegrierte Safe-Motion-Lösung um weitere sichere Motion-Monitoring-Funktionen nach EN 61800-5-2.
Die neue Sicherheitskarte PMCprotego S3 von Pilz erweitert die antriebsintegrierte Safe-Motion-Lösung um weitere sichere Motion-Monitoring-Funktionen nach EN 61800-5-2.
(Bild: Pilz)

Die neue Sicherheitskarte PMCprotego S3 von Pilz erweitert die antriebsintegrierte Safe-Motion-Lösung PMCprotego DS um weitere sichere Motion-Monitoring-Funktionen nach EN 61800-5-2. Mit diesen Funktionen lässt sich nun eine applikationsspezifische Fehlerreaktion im Vorhinein bereits flexibel und individuell über das Engineering Tool PASmotion konfigurieren. Das reduziert Maschinenstillstände, so dass Anlagen trotz unterschiedlichster Sicherheitsanforderungen stets ihre maximale Produktivität erreichen. Dies gewährleistet eine hohe Anlagenverfügbarkeit.

Zu den weiteren sicheren Motion Monitoring Funktionen gehören die sicher überwachte Bewegungsrichtung (SDI-M), das sicher überwachte Schrittmaß (SLI-M), die sicher überwachte Geschwindigkeit (SLS-M) sowie der sicher überwachter Betriebshalt (SOS-M), die sicher überwachte Position (SLP-M) und der sicher überwachte Geschwindigkeitsbereich (SSR-M).

PMCprotego S3 gewährleistet so dank neuer Funktionen mehr Flexibiltität beim Engineering.

Sicherheitsschalter für Schutztüren

Der neue hoch codierte Sicherheitsschalter von Omron für Schutztüren der Serie D41 reduziert das Risiko einer Manipulation der Schutztürschalter deutlich.
Der neue hoch codierte Sicherheitsschalter von Omron für Schutztüren der Serie D41 reduziert das Risiko einer Manipulation der Schutztürschalter deutlich.
(Bild: Omron)

Omron hat den Sicherheitsschalter für Schutztüren der Serie D41 auf den Markt gebracht. Dieser sorgt für eine sichere und unbedenkliche Produktionsstätte, da das Risiko einer Manipulation der Schutztürschalter reduziert wird. Die kompakte Bauform ermöglicht den Einbau in Maschinen auf engstem Raum und bietet eine optimale Montage. Zudem verfügt der D41 über kurze Einbau- und Inbetriebnahmezeiten. Das hygienische Produktdesign verhindert die Ansammlung von Wasser sowie Fremdkörpern und dank der Ecolab-zertifizierten Reinigungsmittelresistenz lässt er sich einfache und schnell säubern.

Dank einer integrierten Funktion wird die Deaktivierung direkt im Schalter verhindert und das Risiko des Umgehens der Schutzeinrichtungen reduziert. Im hoch codierten Sicherheitstürschalter wird ein Sensor mit einem hoch sicheren Betätiger gepaart, bei dem mehr als 1.000 Varianten möglich sind.

Smarter Adapter für mechanische Sicherheitsschalter

Mit dem smarten T-Adapter von Bernstein ist eine Reihenschaltung möglich, um die Anzahl von Sicherheitsrelais zu reduzieren, ohne dass der TR24119 (Fehlermaskierung) beachtet werden muss.
Mit dem smarten T-Adapter von Bernstein ist eine Reihenschaltung möglich, um die Anzahl von Sicherheitsrelais zu reduzieren, ohne dass der TR24119 (Fehlermaskierung) beachtet werden muss.
(Bild: Bernstein)

Mechanische Sicherheitsschalter in einer elektronischen Reihenschaltung integrieren und sogar Industrie 4.0-fähig machen, indem sie Diagnosedaten zur Verfügung stellen – die Lösung für diese Anforderung bietet Bernstein seinen Kunden bereits mit einer geeigneten Anschlussbox, die das Unternehmen nun weitergedacht hat: Das Ergebnis ist ein smarter T-Adapter, eine besonders kleine Anschlussbox zur Verwendung in Schaltschränken, Steuergehäusen und überall dort, wo Platz Mangelware ist . Um den Status des smarten T-Adapters sowie des angeschlossenen mechanischen Schalters schnell erkennen zu können, sind auf Vorder- und Rückseite außerdem gut sichtbare LEDs integriert, was die Erkennung des aktuellen Status erheblich schneller gestaltet.

Mit dem smarten T-Adapter ist eine Reihenschaltung möglich, um die Anzahl von Sicherheitsrelais zu reduzieren, ohne dass der TR24119 (Fehlermaskierung) beachtet werden muss. Damit wird der mechanische Not-Halt Schalter auch DCD-fähig. Das heißt, wie bei den SRF-Sensoren und Not-Haltschalter der Baureihe SEU von Bernstein werden Diagnosedaten zur Verfügung gestellt, die eine schnelle Inbetriebnahme und Fehlersuche ermöglichen.

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