Sicher angekoppelt
Die Kombination aus konstruktiven Merkmalen verbunden mit qualitativ hochwertigen Werkstoffen hat sich bei den Combi-Steckverbindern bereits in der Praxis bewährt. Die Erfüllung der anspruchsvollen Verkehrstechnik-Standards zeigt, dass diese interessante Steckverbinder von Phoenix Contact für die Anwendungen in der Verkehrstechnik optimal geeignet sind.
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In der Verkehrstechnik hat der Aspekt der Sicherheit eine besondere Priorität. Schienenfahrzeuge stellen aufgrund der betriebsbedingt entstehenden Vibrationen und Erschütterungen hohe Anforderungen an die Qualität und Zuverlässigkeit der elektrischen Verbindungen. Das gilt insbesondere für die oft zum Einsatz kommenden Steckverbinder, die daher zuvor harte Prüfungen gemäß entsprechender Normen bestehen müssen. Die Anforderungen betreffen vor allem zwei Bereiche: mechanische Eigenschaften und Brandverhalten.
Mechanische und elektrische Eigenschaften
Die Konstruktion der Steckzone der Combi-Steckverbinder von Phoenix Contact – mit einem fremdgefederten Kontakt - sieht bewusst eine Trennung zwischen elektrischen und mechanischen Funktionen vor.
Beide Seiten des Kontakts, die Tulpe und der Stift, sind aus einer hochwertigen Kupferlegierung mit verzinnter Oberfläche. Sie haben eine hohe elektrische Leitfähigkeit sowie geringe Übergangswiderstände. Dadurch lassen sich sowohl Signal- als auch Leistungsgrößen mit Strömen bis 32 A/800 V übertragen. Die mechanische Langzeitstabilität und Zuverlässigkeit des Kontakts wird durch eine integrierte Überfeder erreicht (Bild 1).
Dabei zeichnet sich die Steckzone der Combi-Steckverbinder durch eine hohe Stromtragfähigkeit sowie eine definierte Kontaktsicherheit auch bei hohen Vibrationsbeanspruchungen aus (Bild 2). Hinsichtlich der Zuverlässigkeit elektrischer Verbindungen sind in der Verkehrstechnik insbesondere zwei Standards von Bedeutung:
- DIN EN 61373, für die Prüfung der Vibrationsfestigkeit bei
- unterschiedlichen Frequenzen und Amplituden
- IEC 60068-2-27, für die Prüfung der Schockbeständigkeit mit Beschleunigungen bis 30.000 m/s2.
Durch die Prüfungen dürfen an den Verbindungselementen keine Beschädigungen auftreten, die den weiteren Gebrauch beeinträchtigen. Ferner
dürfen die Kontaktunterbrechungen während der Tests nicht größer als 1 µs sein. Die Combi-Steckverbinder, wie auch alle anderen Produkte des Reihenklemmensystems Clipline complete, erfüllen die Anforderungen dieser Normen und eignen sich daher für Applikationen mit großen Erschütterungen (Bild 3).
Neben der Schock- und Vibrationssicherheit ist das Brandverhalten der verwendeten Kunststoffe von entscheidender Bedeutung, nicht zuletzt vor dem Hintergrund vieler tragischer Brandunfälle in Tunneln, Bergbahnen oder auf Flughäfen. Um Verkehrsmittel so sicher wie möglich auszulegen, müssen Brandnormen, die teilweise aus der Gebäudetechnik stammen, eingehalten werden. Im Fokus stehen die Ausbreitungsgeschwindigkeit eines Brands sowie die Rauchentwicklung, –intensität und –toxizität.
Normen zur Oberflächenbrenn-barkeit und Rauchgasentwicklung
Die in der Verkehrstechnik weltweit anerkannte amerikanische Norm ASTM (American Society for Testing and Materials) beschäftigt sich in den zwei Standards E 162 und E 662 mit der Oberflächenbrennbarkeit sowie der Rauchgasentwicklung. Der für die Combi-Steckverbinder verwendete Kunststoff PA 6.6 erreicht Werte weit unterhalb der Grenzwerte und erfüllt alle Anforderungen der „Federal Railroad Administration (FRA) des U.S Departments of Transportation“.
Eine weitere, in der Verkehrstechnik häufig angewendete Norm ist die französische NF F 16-101 (Norme français), die das Brandverhalten klassifiziert. Nicht zuletzt wird die Bombardier-Norm SMP 800-C (Specifications for minimum performance of the materials), die sich mit der Rauchgastoxizität beschäftigt, zur Klassifizierung der verwendeten Werkstoffe verwendet. Auch hier unterschreiten die Combi-Steckverbinder die kritischen Werte um ein Vielfaches.
Sowohl für die Grundklemmen als auch für die Stecker stehen neben dem - in der Verkehrstechnik seit langem bewährten - ST-Zugfederanschluss ferner die Techniken UT-Schraubanschluss, DT-Direktanschluss sowie QT-Schnellanschluss zur Verfügung (Bild 4). Dabei lassen sich die Grundklemmen und Stecker unabhängig von der Anschlussart frei miteinander kombinieren.
Die Combi-Steckzone findet sich in einer Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten wieder. Neben der schienenmontablen Reihenklemme können zudem fliegende oder direktmontierbare Kupplungen und sogar Wanddurchführungen in Schutzart IP 67 realisiert werden.
Der Schaltschranksystem-Hersteller Rittal verwendet die Combi-Steckzone bei der neuen RiLine-60-Schaltschrank-Sammelschienentechnik für den Anschluss der Geräteadapter. Auch in „modular3“, dem modularen Schaltschrankkonzept von Trumpf, ist die Combi-Steckzone als Schnittstelle zwischen den Modulen integriert.
Phoenix Contact, Tel. +49(0)5235 300
Dipl.-Wirt.-Ing. Heinz Pannek, Produktmanager Industrielle Verbindungstechnik Clipline, Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg
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