Schutzabdeckung Schutzabdeckung der vielfältigen Art

Redakteur: Jan Vollmuth

Kunden des Systemlieferanten Arno Arnold bekommen Schutzabdeckungen aus dem für sie abgestimmten Materialmix in hoher Qualität und präziser Fertigung. Das spart Zeit und damit Geld und ist so auch nachhaltig.

Anbieter zum Thema

So sieht eine einbaufertig gelieferte Schutzabdeckung vom Typ Strapano von innen aus.
So sieht eine einbaufertig gelieferte Schutzabdeckung vom Typ Strapano von innen aus.
(Bild: Arno Arnold / Klaus Hennecke)

Immer mehr Maschinenbauunternehmen vertrauen bei der Entwicklung und Fertigung flexibler Schutzabdeckungen auf starke Partner. Rund 40 namhafte internationale Maschinenbauer sind bereits von den kundenindividuellen Schutzsystemen der Arno Arnold GmbH in Obertshausen überzeugt. Dabei reicht die Produktpalette von Faltenbälgen aller Art über Schutzabdeckungen aus Teleskopblechen, Rollos und Spiralschutz bis zu konstruktiven Spezialanfertigungen.

Innovation aus Tradition

Das Unternehmen Arno Arnold blickt auf eine außergewöhnliche Firmengeschichte. Geschäftsführerin Simone Weinmann-Mang erklärt: „Sicherlich ist der Tango nicht das erste, woran man denkt, wenn man moderne Bearbeitungszentren mit unseren Schutzabdeckungen sieht. Trotzdem steckt der Tango in unserer DNA. Denn unser mittelständisches Unternehmen, das heute flexible Schutzabdeckungen für Industrieanlagen entwickelt und produziert, war einst weltbekannter Hersteller des Tangoinstrumentes Bandoneon. Ab 1864 stellte unsere Familie im Erzgebirge diese Instrumente her und erlangte damit schnell Weltruf.“

„Arnold-Bandoneons galten als die Stradivari der Balginstrumente“, so die Geschäftsführerin. „Dann kam die Idee, das Mittelstück des Musikinstrumentes zu modifizieren und als Faltenbalg zum Einsatz in der Industrie weiterzuentwickeln. 1930 wurde Arnold das erste Patent eines harmonikaförmig gefalteten Balges als Schutzabdeckung – für Führungsbahnen an Werkzeugmaschinen – erteilt. Seit 1971 hört man in unserem Unternehmen nur noch selten Bandoneonklänge, meine Liebe zum Tango ist aber geblieben.“

Berater, Entwicklungspartner, Projektbegleiter und Servicedienstleiter

Simone Weinmann-Mang führt weiter aus: „Bleche biegen, das ist heute keine Kunst mehr. Aber daraus alleine entsteht noch keine Schutzabdeckung, die maximalen Kundennutzen bietet. Wir verstehen uns zudem als Berater, Entwicklungspartner, Projektbegleiter und Servicedienstleiter. Erst diese Kombination bietet unseren Kunden viele geldwerte Zusatznutzen und einen hohen Grad an Nachhaltigkeit.“

Geblieben ist - erklärt das Geschäftsführerehepaar Wolf Mang und Simone Weinmann-Mang - die Verpflichtung, technisch hochwertige Produkte herzustellen. „Durch Investitionen in neue Produktionsflächen und -anlagen erreichen wir den richtigen Automatisierungsgrad, um unsere Produktideen schnell und hochwertig umzusetzen. Durch die Bewegungen der Maschinen, die den Takt und Rhythmus für unsere Schutzabdeckungen vorgeben, entsteht eine Art symbiotischer Tanz, der in verblüffender Weise eine Brücke zum Tango, den historischen Wurzeln der Firmengeschichte schlägt“.

Nachhaltigkeit steht auch für Energie sparen

Die Antwort auf die steigende Nachfrage nach leicht laufenden Schutzabdeckungen mit robuster Lebensdauer bei geringem Platzbedarf stellte Arnold 2014 auf der AMB mit der Neuentwicklung von Elegano vor. Damit reduziert Arnold den Lmin (die Dicke der Abdeckung im zusammengefahrenen Zustand) um mehr als 40 % im Vergleich zu marktüblichen Faltenbälgen. Auch die Bautiefe, also das Maß senkrecht zur Bewegungsrichtung, wurde in dieser neuen schlanken Schutzabdeckung auf ein Mindestmaß reduziert.

Durch die neue Art der formschlüssigen Befestigung der Metallbleche mit dem rückseitigen Hochleistungskunststoff sind die zu bewegenden Massen noch kleiner und die Vorspannung auf der Abstreiflippe des Teleskopbleches wird nur bei Bedarf erzeugt. Das erhöht nochmals die prozesssicher erzielbare Beschleunigung der Achsen, verbessert das Fräsergebnis und spart Energie. Zudem besticht Elegano durch die Abschirmung gegen Flüssigkeiten bei geringstem Lmin.

Maßgeschneiderter Schutz

Die Maschinenfabrik Hedelius ist Hersteller universeller Fahrständer-BAZ und pflegt seit 2003 eine Partnerschaft mit Arno Arnold. Der Geschäftsführer Dennis Hempelmann erklärt: „Das Design und die Herstellung von Schutzabdeckungen für Hochleistungs-BAZs sind eine Disziplin für Spezialisten. Die Systempartnerschaft mit Arno Arnold entlastet die eigenen Ressourcen in der Entwicklung.

Für neue Schutzabdeckungen und Arbeitsraumverkleidungen definieren wir heute nur noch den zur Verfügung stehenden Bauraum und die benötigten Verfahrwege, die mechanischen Schnittstellen und einige weitere Parameter. Dann ist Arno Arnold gefordert. Das spart uns viel Zeit und unterm Strich Kosten. Zudem minimiert die bedarfsorientierte Lieferung einbaufertiger Schutzabdeckungen unsere eigenen Lagerhaltungskosten.“

Arno Arnold liefert an Hedelius Schutzabdeckungen für alle Baureihen und verschiedenen Modellvarianten komplett montiert und einbaufertig auf Abruf in vorab vereinbarten Losgrößen.

In Zusammenarbeit mit dem Kunden

Die gleiche Erkenntnis hatte auch der Technologielieferant in der Optikfertigung, Satisloh in Wetzlar: In der make-or-buy Diskussion entschied man sich, die benötigten Schutzabdeckungen von Arno Arnold konstruieren und fertigen zu lassen. Überzeugen konnte Arnold nicht nur durch seine Produkt und Prozessfokussierung, sondern auch durch individuelle Systemlösungen (in Zusammenarbeit mit dem Kunden), sowie Prüfung und Optimierung im Arnold-eigenen Technologiezentrum.

Joachim Diehl, Projektleiter von Satisloh: „ Bis 2005 hatten wir eigene Schutzabdeckungen konstruiert und gefertigt. Aber das ist nicht unsere Kernkompetenz. Arnold hat uns letztlich überzeugt; sowohl mit ihrer Lösung für die geforderte Schutzabdeckung, als auch durch ihre sehr engagierte und stets sachkundige Projektbetreuung.“

In Rekordzeit montiert

Als drittes Beispiel ist der Anbieter von Maschinenlösungen im Bereich des Tiefbohrens, das Familienunternehmen TBT in Dettingen zu nennen. Um die Investitionskostenhürde für TBT-Kunden niedrig zu halten suchte man nach leistungsfähigen Komponentenzulieferern. Der Entwicklungsleiter Andreas Bernt von TBT erklärt: „Die Kühlmitteldrücke von 150 bar und hohe Spanvolumina beim Fräsen verlangen ein gleichermaßen flüssigkeitsdichtes wie beschussfestes Schutzsystem mit tadelloser Abstreifwirkung. Die komplett einbaufertig gelieferte Fix & Finish-Lösung im Strapanoaufbau kam pünktlich an, war in Rekordzeit montiert und funktioniert bestens.“

Strapano wurde erstmals Ende 2011 vorgestellt. Die Entwicklung bietet alle Vorteile einer Abdeckung mit Teleskopblechen, verzichtet im Aufbau aber vollständig auf einen Faltenbalg. Diese Produktlinie reduziert den Lmin, also die Dicke der zusammengeschobenen Edelstahlbleche, um bis zu 30% gegenüber konventionellen Faltenbälgen. Das verschafft Konstrukteuren Luft für die Anordnung anderer Maschinenkomponenten oder ermöglicht bei gleicher Stapeldicke mehr Verfahrweg.

Leicht und Platz sparend

Für Hersteller wie auch Endkunden hat dieses System weitreichende Vorteile: Im Vergleich zu marktüblichen Faltenbälgen spart Strapano beim Zusammendruck um bis zu 30% Platz ein. Vergleicht man die robuste Leichtbauweise von Strapano mit der massigen Ausführung einer Teleskopstahlabdeckung können bis zu 90 % an Eigengewicht eingespart werden. Daraus resultiert eine höhere Dynamik und Genauigkeit im Bearbeitungsprozess.

Arno Arnold unterstützt die Konstrukteure seiner Kunden bereits bei der Projektdefinition, bei der Entwicklung eines optimalen Abdeckungskonzepts inklusive Auswahl der geeigneten Materialien, über Funktions- und Haltbarkeitstests auf eigenen Prüfständen im eigenen Technologiezentrum, bis hin zur Hilfestellung bei der Montage. Arnold Kunden reduzieren ihren Aufwand für Konzeptfindung, Konstruktion und Test bis hin zur Montageoptimierung. (jv)

(ID:42985727)