Greifer Schunk erhält Auszeichnung für intelligentes Greifmodul

Redakteur: Juliana Pfeiffer

Im Rahmen des Wettbewerbs „100 Orte für Industrie 4.0 in Baden-Württemberg“ hat Schunk für sein intelligentes Greifmodul Schunk Co-act Greifer JL1 eine Auszeichnung erhalten. Der „mitdenkende“ Greifer bahnt den Weg zu einem sicheren Miteinander von Mensch und Roboter. Die baden-württembergischen Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat den Preis überreicht.

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Für seinen intelligenten Greifer für kollaborierende Anwendungen wurde Schunk im Rahmen des Wettbewerbs „100 Orte für Industrie 4.0 in Baden-Württemberg“ ausgezeichnet. Das Bild zeigt Ministerialdirigent Günter Leßnerkraus (re.) bei der Preisübergabe zusammen mit Prof. Dr.-Ing. Markus Glück (li.), SCHUNK Chief Innovation Officer (CINO), sowie Dr. Martin May, Head of Cyber Physical Systems bei Schunk.
Für seinen intelligenten Greifer für kollaborierende Anwendungen wurde Schunk im Rahmen des Wettbewerbs „100 Orte für Industrie 4.0 in Baden-Württemberg“ ausgezeichnet. Das Bild zeigt Ministerialdirigent Günter Leßnerkraus (re.) bei der Preisübergabe zusammen mit Prof. Dr.-Ing. Markus Glück (li.), SCHUNK Chief Innovation Officer (CINO), sowie Dr. Martin May, Head of Cyber Physical Systems bei Schunk.
(Bild: Martin Storz)

„Industrie, Mittelstand und Startups in Baden-Württemberg sind auf bestem Weg in die digitalisierte Zukunft, wie die heute prämierten Projekte eindrucksvoll zeigen. Mit der Preisverleihung wollen wir anfassbare Lösungen aus dem Land, die Mehrwerte schaffen, noch bekannter machen“, sagte die Ministerin. Mit dem Wettbewerb sucht die „Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg“ nach innovativen Konzepten aus der Wirtschaft, die mit der intelligenten Vernetzung von Produktions- und Wertschöpfungsprozessen erfolgreich sind. Die Expertenjury bewertet neben dem Innovationsgrad auch die konkrete Praxisrelevanz für Industrie 4.0. Die prämierten Projekte deckten eine große Bandbreite von Branchen und Technologien ab und zeigten, „dass Industrie 4.0 nicht nur spezielle Branchen wie Maschinenbau oder Automobilindustrie, sondern die gesamte industrielle Wertschöpfung betrifft“, so Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. Insgesamt wurden 28 Unternehmen und Einrichtungen prämiert, die Digitalisierungslösungen erfolgreich im Betriebsalltag umgesetzt haben. „Die heutige Auszeichnung bestätigt uns auf unserem Weg, auch weiterhin visionäre Themen der Montage und Handhabung anzupacken und damit neue Möglichkeiten der industriellen Prozessgestaltung zu ermöglichen“, betont Schunk Entwicklungschef Prof. Dr.-Ing. Markus Glück. „Wir möchten, dass Mensch und Roboter künftig zu echten Teams werden, die miteinander statt nebeneinander arbeiten.“

Zusammenarbeit von Mensch und Roboter

Der Schunk Co-act Greifer JL1 ist ein intelligentes, nach den Leitgedanken der Industrie 4.0 aufgebautes Greifmodul für kollaborierende Anwendungen zwischen Mensch und Roboter. Es steht als Technologieträger prototypisch für eine neue Generation „mitdenkender“ Greif- und Handhabungskomponenten. Hierfür kommt eine sensorische Aura zum Einsatz, die permanent die komplette Umgebung des Greifers überwacht und eine Kollision mit dem Menschen zuverlässig verhindert. Kommt es dennoch zu einem ungeplanten Kontakt stellt eine automatische Greifkraftbegrenzung sicher, dass es nicht zu Verletzungen kommt. Eine harmonische Außenkontur nach den Vorgaben der DGUV ohne scharfe, spitze oder schneidende Kanten gewährleistet darüber hinaus, dass beim Kontakt mit dem Menschen Verletzungen und Schäden ausgeschlossen sind. Mithilfe eigens entwickelter Greifstrategien stimmt der feinfühlige Greifer sein Verhalten in Echtzeit darauf ab, ob ein Werkstück oder womöglich eine menschliche Hand gegriffen wird.

Prozesse im unmittelbaren Umfeld des Menschen automatisieren

Im Gegensatz zu herkömmlichen Automationslösungen, bei denen getrennte Arbeitsräume von Mensch und Roboter bestehen, eröffnen Greifsysteme für kollaborierende Anwendungen die Möglichkeit, auch Prozesse im unmittelbaren Umfeld des Menschen zu automatisieren. Smarte Greifer bieten damit optimale Voraussetzungen für die hochflexible Handhabung der Industrie 4.0. Sie liefern Antworten auf die wichtigsten Triebkräfte für die sichere Mensch-Roboter-Kollaboration: eine ergonomische Entlastung der Werker, die flexible Automation ganzer Prozessketten, die Option einer Nachrüstung an Bestandsanlagen ohne trennende oder zu ergänzende Schutzeinrichtungen und die Kostenoptimierung in einer Variantenfertigung. Zentrales Anliegen ist es, den Nutzen für den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Das System passt sich dem Menschen an, nicht der Mensch dem System. (jup)

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