Stahl Schaeffler setzt auf grünen „Wasserstoff“-Stahl aus Schweden

Redakteur: Peter Königsreuther

Schaeffler wird zum ersten Tier-1-Zulieferer weltweit, der demnächst Hunderttausende von Tonnen CO2-freien Stahl aus Schweden beziehen und verarbeiten wird.

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Grüner Schwedenstahl zu Hauf! Ab 2025 wird Schaeffler jährlich 100.000 Tonnen eines nahezu CO2-frei hergestellten – weil mit Wasserstoff produzierten – Stahls beziehen und verarbeiten. Geliefert wird dieser vom schwedischen Start-up H2greensteel, wie jetzt bekannt wurde.
Grüner Schwedenstahl zu Hauf! Ab 2025 wird Schaeffler jährlich 100.000 Tonnen eines nahezu CO2-frei hergestellten – weil mit Wasserstoff produzierten – Stahls beziehen und verarbeiten. Geliefert wird dieser vom schwedischen Start-up H2greensteel, wie jetzt bekannt wurde.
(Bild: Schaeffler)

Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat mit dem schwedischen Start-up H2greensteel (H2GS) vereinbart, ab 2025 jährlich 100.000 Tonnen eines nahezu CO2-frei hergestellten Stahls zu beziehen, weil dieser von den Schweden mit Wasserstoff produziert wird. Das Übereinkommen sei langfristig ausgelegt und umfasse die Lieferung von Bandstahl. Der in Schweden hergestellte Stahl benötige keine fossilen Brennstoffe und reduziere den jährlichen CO2-Ausstoß von Schaeffler um maximal 200.000 Tonnen. Dieser Schritt ist laut Schaeffler ein wichtiger, um bis 2040 klimaneutral zu werden, denn das Unternehmen verarbeitet keine unerhebliche Menge Stahl. Der „grüne Schwedenstahl“ wird deshalb in Kombination mit konsequenter Kreislaufwirtschaft als wirksamer Dekarbonisierungshebel für Schaeffler betrachtet. Gründer und größter Anteilseigner von H2GS ist übrigens die Vargas Holding, auch Mitbegründer und einer der größten Shareholder des schwedischen Batteriezellenherstellers Northvolt.

Bald 5 Millionen Tonnen grüner Stahl aus schwedischer „Schmiede“

H2GS wurde erst letztes Jahr gegründet und will bis 2030 jährlich rund 5 Millionen Tonnen nahezu CO2-neutralen Stahl produzieren. Das Unternehmen plant außerdem einen neuen Stahlstandort mit vernetzter und digitaler Fertigung auf der grünen Wiese aufzustellen, um grünen Stahl in den Städten Boden und Luleå zu produzieren. Das sei dann der erste europäische Stahlwerkbau seit rund 40 Jahren, nebst eigenen Anlagen zur Wasserstoffgewinnung. Die Produktion von grünem Stahl ist nämlich auch energieintensiv, weshalb der Wasserstoff aus möglichst nachhaltigen Quellen stammen sollte, damit der Stahl wirklich als „grün“ bezeichnet werden kann. Die kohlendioxidfreie Stahlproduktion wird von H2GS im Übrigen per Direktreduktion erreicht, bei der grüner Wasserstoff statt Koks zum Einsatz kommt. So lassen sich rund 95 Prozent der bei den üblichen Verfahren entstehenden CO2-Emissionen einsparen, sagen die Schweden.

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