VDMA Robotik & Automation erwartet 11 Prozent Umsatzplus
Trotz Lieferengpässen wächst die Robotik+Automation: Der VDMA prognostiziert ein Umsatzplus von elf Prozent. Vor allem Nachholeffekte und Nachfragen nach klimaneutralen Produkten kurbeln das Geschäft an.
Anbieter zum Thema

Der VDMA-Fachverband Robotik+ Automation prognostiziert für dieses Jahr eine kräftige Erholung mit einem Umsatzwachstum von 11 Prozent (13,4 Milliarden Euro). Wenig überraschend verlief das Jahr 2020 durch die Corona-Pandemie mit einem Umsatzrückgang im In- und Auslandsgeschäft von minus 18 Prozent negativ – wenngleich das Minus moderater ausfiel als erwartet, so der VDMA.
Die Prognose für das laufende Jahr zeigt eine kräftige Erholung und bedeutet eine positive Trendwende für die Branche.
Positiv ist, dass sich die Auftragsbücher derzeit schnell füllen. Die Umsatzzahlen könnten noch besser werden, wenn die aktuellen Lieferengpässe bei Schlüsselkomponenten zügig beseitigt werden. Die Perspektive bis ins Jahr 2022 bezeichnet der Verband als ausgezeichnet. Wilfried Eberhardt, Vorsitzender von VDMA Robotik + Automation, prognostiziert deshalb: „Mit der aktuellen Dynamik stehen die Chancen gut, bereits im nächsten Jahr das Rekordergebnis aus dem Jahre 2018 zu erreichen oder sogar zu übertreffen“, erläutert Eberhardt.
Teilbereiche: Robotik wird am stärksten wachsen
Die drei Teilbranchen entwickelten sich im vergangenen Jahr recht unterschiedlich:
- Der Umsatz der Robotik verringerte sich um 23 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro.
- Integrated Assembly Solutions verzeichnete einen Umsatzrückgang von 20 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro.
- Die Sparte Industrielle Bildverarbeitung verlor vergleichsweise geringe 4 Prozent: Der Branchenumsatz erreichte hier 2,6 Milliarden Euro.
VDMA Robotik + Automation prognostiziert für 2021 die kräftigste Umsatzerholung für die Sparte Robotik mit einem Plus von 15 Prozent – gefolgt von den Integrated Assembly Solutions mit plus 10 Prozent und der Industriellen Bildverarbeitung mit plus 7 Prozent.
Nachholeffekte und Klimaneutralität sorgt für Geschäfte
Die Nachfrage für Robotik- und Automationstechnologien steht im Zeichen starker Nachholeffekte: Investitionen wurden im Verlauf der Coronakrise verschoben und füllen jetzt die Auftragsbücher. Der gesellschaftliche Umbau auf dem Weg zur Klimaneutralität und nachhaltiger Nutzung von Ressourcen sorgt zudem für Neugeschäft: Robotik und Automation erweisen sich zunehmend als Schlüsseltechnologien.
Dazu nennt der VDMA drei Beispiele:
- In der Landwirtschaft helfen Low-Cost-Feldroboter dabei, Unkraut durch künstliche Intelligenz zu lokalisieren und gezielt mit Lasern zu verbrennen. Biobauern halbieren mit einer solchen Automationslösung von Igus aus Köln ihre Unkrautvernichtungskosten und ersetzen gleichzeitig chemische Wirkstoffe.
- Um Brennstoffzellen für den Wasserstoffantrieb von Autos künftig kosten- und energiesparend zu produzieren, setzt die Industrie auf Automatisierungstechnik. Das 2019 in Saarbrücken gegründete Unternehmen Innocise bietet zusammen mit Schunk rtige Robotergreifer an, deren Prinzip von der Natur abgeschaut ist. Sie nutzen bionische Hafteigenschaften und kommen beim Greifen der Komponenten ohne externe Energie aus. Damit sinkt der Energiebedarf in der Produktion erheblich.
- Leistungsfähige Batterien sind Kerntechnologie für die Dekarbonisierung – im Verkehrssektor und in der industriellen Produktion, in stationärer Speichertechnik sowie der Stabilisierung von Stromnetzen. Intelligente Automation reduziert Produktionskosten, was der Batterietechnik in der E-Mobility und anderen Bereichen zum Durchbruch verhilft. Gleichzeitig wird durch die hocheffiziente Fertigungstechnik der CO2-Rucksack reduziert
(ID:47462709)