Produktpiraterie Produktpiraterie schwächt Standort Deutschland
Für vier von fünf forschungsorientierten Unternehmen der Elektrobranche stellt Produktpiraterie eine existenzielle Bedrohung dar. Dies ist das Ergebnis des aktuellen VDE-Trendreports.
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Der VDE-Trendreport ist das Ergebnis einer Umfrage unter den 1300 Mitgliedsunternehmen und Hochschulen des Verbandes. Jedes dritte befragte Unternehmen war bereits Opfer von Produktpiraterie. Auch in den Hochschulen wird spioniert: 23 Prozent der befragten Hochschullehrer der Elektro- und Informationstechnik sind überzeugt, dass ihre Hochschule bereits Opfer von unfreiwilligem Know-how-Transfer war. Auf über fünf Prozent des Umsatzes schätzen 25 Prozent der betroffenen Unternehmen den wirtschaftlichen Schaden. Fast 40 Prozent beziffern ihn unter fünf Prozent. Die wichtigsten Gegenmaßnahmen sind Zutrittskontrolle, IT-Sicherheit sowie Personalauswahl. Während 93 Prozent der Unternehmen Vorsichtsmaßnahmen gegen Industriespionage ergreifen, treffen 61 Prozent der befragten Hochschulen überhaupt keine Vorkehrungen, um sich zu schützen.
VDE-Institut und Zoll starten Initiative gegen Produkt- und Markenpiraterie
„Produkt- und Markenpiraterie gefährdet aber nicht nur die Volkswirtschaft. Noch gefährlicher wird es für den Verbraucher, wenn er ein gefälschtes unsicheres Produkt erwirbt“, warnt VDE-Vorstandsvorsitzender Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer. Deshalb arbeitet das VDE-Institut zum Schutz der Verbraucher intensiv mit den europäischen Zollbehörden zusammen. Um Plagiate schneller aufzuspüren, kontrollieren die Zollbehörden bei der Wareneinfuhr in die Europäische Union die Vorlage eines gültigen Zertifikats für jedes VDE-Prüfzeichen an einem Produkt. Binnen Minuten werden die Zertifikate online verifiziert. Auch neue Regelwerke für eine strengere Überwachung hat das VDE-Institut eingeführt. Gezielt schulen die Mitarbeiter Zollbeamte sowie Mitarbeiter der Marktaufsichtsbehörde. Das VDE-Institut ist das erste Prüfhaus, das sein EU-weit markenrechtlich geschütztes Prüfzeichen von den europäischen Zollbehörden überwachen lässt. Hersteller, die ihre Produkte vom VDE-Institut auf Sicherheit prüfen lassen, werden damit doppelt vor Produktfälschungen geschützt. Der Verbraucher profitiert in jedem Fall: Nur Produkte, die die strengen Sicherheitsprüfungen bestehen, dürfen das VDE-Dreieck tragen.
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