Hannover Messe 2017 Predictive Maintenance Anwendungen im Mittelpunkt der MDA

Redakteur: Ute Drescher |

Mit der Leitmesse Motion, Drive & Automation (MDA) steht Herstellern und Anwendern der Antriebs- und Fluidtechnik auf der diesjährigen Hannover Messe eine internationale Plattform zur Verfügung. Im Zentrum steht 2017 die Sonderschau „Predictive Maintenance“.

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MDA-Presse-Roundtable in Frankfurt (v.l.n.r.): Dr. Steffen Haack, Vorstandsmitglied Bosch Rexroth, Hartmut Rauen, Stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer, Christian H. Kienzle, Geschäftsführer der Argo-Hytos, Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe, Dr. Stefan Spindler, Mitglied des Vorstands, CEO Inustrie Schaeffler Technologies, Wilhelm Rehm, Mitglied des Vorstandes der ZF Friedrichshafen
MDA-Presse-Roundtable in Frankfurt (v.l.n.r.): Dr. Steffen Haack, Vorstandsmitglied Bosch Rexroth, Hartmut Rauen, Stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer, Christian H. Kienzle, Geschäftsführer der Argo-Hytos, Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe, Dr. Stefan Spindler, Mitglied des Vorstands, CEO Inustrie Schaeffler Technologies, Wilhelm Rehm, Mitglied des Vorstandes der ZF Friedrichshafen
(Bild: Deutsche Messe AG)

„Aussteller und Besucher der MDA bilden eine starke community“, weiß Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG. Die Leitmesse Motion, Drives und Automation (MDA) findet im Rahmen der Hannover Messe (24. bis 28. April 2017) alle zwei Jahre statt und gibt vor allem den Herstellern von Antriebs- und Fluidtechnik ein Forum, einem internationalen Publikum ihre Produkte und Lösungen zu zeigen. Die rund 1 200 Aussteller erwarten mehr als 80 000 Besucher aus aller Welt. Ins Zentrum der MDA haben die Veranstalter die Sonderschau „Predictive Maintenance“ gestellt. „Wir verstehen die vorausschauende Wartung als eine Querschnittstechnologie und als ein Paradebeispiel für den Nutzen von Industrie 4.0“, nennt Köckler den Grund. Gezeigt werden sollen Lösungsbeispiele und Live-Demonstrationen, die auch Bestandteil der geplanten Besuchertouren sein werden.

Effizienz, Intelligenz und Qualität von antriebs- und fluidtechnischen Komponenten entscheiden über die Qualität von Maschinen, so die Vertreter der Fachverbände Antriebstechnik und Fluidtechnik im VDMA auf der Pressekonferenz, die sie gemeinsam mit der Deutschen Messe im Vorfeld der MDA in Frankfurt gaben. Im Mittelpunkt der Ausstellerpräsentationen sollen mechatronische Bausteine oder CPS-Module (Cyber-Physical System) stehen, die wichtige Enabler für effiziente und intelligente Produktionsprozesse seien. Damit wird die durchgängige Vernetzung mit der Steuerungs- und Fertigungsebene möglich, ein wichtiger Beitrag für die Fabrik der Zukunft mit ihren intelligenten, selbstoptimierenden und autonomen Fertigungsabläufen.

Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer im VDMA sowie verantwortlich für die VDMA-Fachverbände Antriebs- und Fluidtechnik ergänzt: „Mit Industrie 4.0 werden die Antriebs- und Fluidtechnik zur Datenquelle werden. Unsere Unternehmen verbinden Big Data mit Big Thinking, Korrelation mit dem Wissen um Kausalität. Ganz gezielt haben wir daher für unsere Mitgliedsunternehmen den Predictive Maintenance Kongress entwickelt und die Sonderschau auf der Hannover Messe positioniert.“

Drohende Ausfälle frühzeitig erkennen

Die Vernetzung von Maschinen, Produkten und Komponenten sowie weiteren am Produktionsprozess beteiligten Systemen ist das zentrale Merkmal von Industrie 4.0. Durch den Einsatz von Sensoren können diese Verknüpfungen nun genutzt werden, um Zustandsdaten von Maschinenkomponenten zu erfassen, sie mit Informationen aus Drittsystemen (ERP-, CRM-Systeme) zu kombinieren und auszuwerten. Ziel ist es, auffällige, auf Störungen hindeutende Muster rechtzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen präventiv einzuleiten.

Auf der Sonderschau Predictive Maintenance in Halle 19 mit angrenzendem Forum erfahren Besucher, wie drohende Ausfälle frühzeitig erkannt, Prozesse beschleunigt und Produktionsstillstände vermieden werden können. Nach aktuellen Untersuchungen des Beratungsunternehmens Accenture sinken Wartungskosten dadurch um fast 30 %, und ungeplante Stillstände gehen um 70 % zurück.

Bessere Produktionsplanung, längere Laufzeit der Maschinen, Vermeidung von ungeplanten Stillständen – das sind die drei wichtigsten Gründe für Predictive Maintenance. Damit werden konventionelle Condition-Monitoring-Ansätze um den Blick in die Maschinenzukunft erweitert. Bei Schaeffler stehen dabei zwei neue digitale Services im Mittelpunkt: die Restlaufzeitberechnung von Wälzlagern sowie die automatisierte Wälzlagerdiagnose. Erstmals lassen sich Wartungsintervalle damit belastungsabhängig bestimmen.

Experten erwarten für Predictive Maintenance ein dynamisches Marktumfeld. Dabei eröffnet sich nicht nur für die Automatisierungstechnik ein Milliardenmarkt. Auch große IT-Unternehmen wie SAP, IBM oder Bosch Software Innovations sind derzeit im Markt aktiv, um die wachsende Nachfrage nach Predictive-Maintenace-Lösungen zu befriedigen. Auf der Hannover Messe 2016 zeigte SAP die Live-Demo der neuen SAP IoT-Lösung Predictive Maintenance &Services (PdMS). Diese Lösung für eine vorausschauende Wartung kann sowohl in der Cloud – basierend auf der HANA Cloud Platform (HCP) – als auch im Unternehmen (on Premise) eingesetzt werden. (ud)

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