Plagiat Plagiarius rückt skrupellose Nachahmungen ins öffentliche Licht

Redakteur: Juliana Pfeiffer

Die Aktion Plagiarius e.V. ruft Unternehmer, Designer und Erfinder auf, vermeintliche Nachahmungen ihrer Originalprodukte zum Plagiarius-Wettbewerb einzureichen und den Plagiator – sei er Hersteller oder Händler - als Preisträger des Negativpreises vorzuschlagen.

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Die Trophäe des Negativpreises Plagiarius ist ein schwarzer Zwerg mit goldener Nase – als Symbol für die exorbitanten Profite, die die Produktpiraten sprichwörtlich auf Kosten kreativer Designer und innovativer Unternehmen erwirtschaften.
Die Trophäe des Negativpreises Plagiarius ist ein schwarzer Zwerg mit goldener Nase – als Symbol für die exorbitanten Profite, die die Produktpiraten sprichwörtlich auf Kosten kreativer Designer und innovativer Unternehmen erwirtschaften.
(Bild: Aktion Plagiarius e.V.)

Dieser Artikel wurde am 9.11.20 aktualisiert

Seit 1977 wird der Negativpreis „Plagiarius“ jährlich an Hersteller und Händler besonders dreister Plagiate und Fälschungen verliehen. Ziel der Aktion Plagiarius ist, die skrupellosen Geschäftspraktiken von Produkt- und Markenpiraten ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und Industrie, Politik und Verbraucher für die Problematik zu sensibilisieren

Bevor die jährlich wechselnde Experten-Jury aus allen Einsendungen die Preisträger wählt, werden die vermeintlichen Plagiatoren von der Aktion Plagiarius schriftlich auf ihre Nominierung hingewiesen und erhalten die Möglichkeit zur Stellungnahme. Die große Medienreichweite und der hohe Bekanntheitsgrad des „Plagiarius“ haben über die Jahre hinweg regelmäßig eine abschreckende Wirkung gezeigt: Die Angst vor öffentlicher Blamage hat schon so manchen Plagiator dazu gebracht eine Einigung mit dem Originalhersteller zu suchen und z.B. Restbestände vom Markt zu nehmen, eine Unterlassungserklärung zu unterschreiben oder Lieferanten preiszugeben.

Wir sind von der abschreckenden Wirkung des Negativpreises „Plagiarius“ angenehm überrascht. Die Auszeichnung mit dem Schmähpreis hat den asiatischen Nachahmer dazu gebracht den Verkauf der Fälschungen zu stoppen und sich bei uns zu entschuldigen. Dadurch sind Wika weitere Rechtsverfolgungen und damit verbundener Zeit- und vor allem Kostenaufwand erspart geblieben.

Ulrich Demuth, Leiter Patent & Marken, Wika SE Klingenberg

Noch bis zum 15. Januar 2021 haben Unternehmer, Designer und Erfinder, die sich über dreiste Plagiatsfälle ärgern, die Möglichkeit, ihre Originalprodukte sowie die vermeintlichen Nachahmungen zum Plagiarius-Wettbewerb einzureichen.

Zum Wettbewerb einzureichen sind:

  • das Originalprodukt
  • das vermeintliche Plagiat
  • das ausgefüllte Anmeldeformular
  • Korrespondenz mit dem Plagiator, sofern erfolgt
  • Kopien von eingetragenen gewerblichen Schutzrechten, falls angemeldet
  • Ggfs. weitere Hintergrundinformationen, die der Jury behilflich sein könnten (kurz/präzise)
  • Ggfs. Gegenüberstellung Original / Plagiat (Text, Fotos, Video) - bitte keine Werbung fürs Originalprodukt

Die Preisverleihung findet im Rahmen einer Pressekonferenz auf der Frankfurter "Ambiente" statt. Während der Ambiente (17.-20. April 2021) werden alle eingereichten Originale und Plagiate an prominenter Stelle ausgestellt. Anschließend werden die Preisträger-Produkte im Museum Plagiarius in Solingen sowie online und bei Plagiarius-Ausstellungen einem breiten Publikum präsentiert.

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