08.11.2019
Ohne Hygienic Design steht für Anlagenbauer viel auf dem Spiel
Der aktuelle Skandal um die Wilke-Wurst zeigt die Brisanz: Anlagen zur Herstellung von Lebensmitteln müssen nach Hygienic Designs-Standards aufgebaut sein. Ansonsten besteht ein hohes Risiko, dass durch Verunreinigungen Gesundheitsprobleme bei den Verbrauchern auftreten - vom Imageverlust des Herstellers und teuren Rückrufaktionen ganz zu schweigen. Da ist die Kompetenz von PFLITSCH gefragt. Das Unternehmen realisiert Hygiene-Lösungen für den internationalen Maschinen- und Anlagenbau.
Produkte des Herstellers Wilke sind verunreinigt in den Handel gekommen – mit fatalen Folgen für die Verbraucher und dem vorläufigen Ende der Unternehmensgeschichte. Der Fall Wilke zeigt auch: Das Säubern der Produktionsanlagen allein reicht nicht. Vielmehr müssen alle Maschinenkomponenten, die während der Zubereitung, dem Abfüllen oder dem Verpacken von Rohstoffen, Zutaten und Fertigwaren in Kontakt kommen, nach Hygienic Design- Anforderungen konstruiert und so gefertigt sein, das beim Reinigen alle Verschmutzungen sicher entfernt werden. Denn ansonsten kann schon ein Keim ganze Chargen verseuchen.
Produktionsanlagen für Lebensmittel rein unter Kostenaspekten zu bauen und zu bestellen, kann weitreichende Folgen haben, die teuer werden“, weiß Heiko Emde, PFLITSCH-Experte in Sachen Hygienic Design. „Beispielsweise sind an Maschinen für die Lebensmittelindustrie immer noch günstige Kabelverschraubungen zu finden, weil der Einkäufer nicht bereit ist, mehr Geld für Hygiene-Komponenten auszugeben.“
Um das Design eines Gerätes hygienefreundlich zu machen, müssen Konstrukteure und Biologen gemeinsam an der Entwicklung beteiligt sein, wenn es beispielsweise darum geht, Ventile, Befestigungen, Oberflächen oder Kabelführungen zu optimieren, damit schädliche Anhaftungen von vornherein ausgeschlossen werden. Durch aktuelle Richtlinien der EHEDG, des VDI und international der ISO 14159 ist beim Einsatz von Maschinen und Anlagen im hygienischen Umfeld ein entsprechendes Hygienic Design vorgeschrieben.
blueglobe CLEAN Plus – Beispiel für durchdachtes Hygienic Design nach EHEDG
Um die strengen EHEDG-Vorgaben zu erfüllen, ist PFLITSCH bei der blueglobe CLEAN Plus neue Wege gegangen und konnte sie daher als erste Komplettverschraubung zertifizieren lassen. „Wir haben längst ein Produkt auf den Markt gebracht, das aktuelle wie zukünftige Anforderungen erfüllt“, so Heiko Emde. Für den Verschraubungskörper wird der hochwertige Edelstahl 1.4404/AISI 316L verwendet, den PFLITSCH auf einem Bearbeitungszentrum so fertigt, dass er eine sehr glatte Oberfläche (Rauheit Ra < 0,8 μm) sowie gerundete, kantenfreie Übergänge zu den Schlüsselflächen aufweist. Statt mit den geforderten 3° großen Radien sieht PFLITSCH in der Regel 6°-Radien vor. Das sorgt für noch mehr Hygiene-Sicherheit.
Für Dichteinsätze und Dichtscheiben werden Kunststoffe entsprechend der FDA 21 CFR §177.2600 verwendet, die nach der EU-Verordnung 10/2011 für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet sind. Im Vergleich mit anderen Hygiene-Kabelverschraubungen ist die blueglobe CLEAN Plus sehr kompakt und niedrig. Technische Features sind die hohen Schutzarten IP 68 und IP 69, die kabelschonende Abdichtung durch den großen Dichteinsatz und die überdurchschnittlich hohe Zugentlastung, die ein Herausrutschen des Kabels aus der Kabelverschraubung verhindert.
Heiko Emde: „Mittlerweile gibt es die blueglobe CLEAN Plus auch aus lebensmittelechtem Kunststoff in den Größen M16 bis M32 für Kabeldurchmesser von 7 mm bis 23 mm sowie für die Kombination mit Schläuchen.“ Diese werden verstärkt von Kunden angefragt.
Aktuelle Anwendungsbeispiele belegen die PFLITSCH-Kompetenz
Bekannte Unternehmen wie der Weber Maschinenbau aus dem mittelhessischen Breidenbach setzen auf diese Hygiene-Kabeleinführung für die aktuellen Schneidmaschinen für Wurst und Käse. Hierüber werden eine Vielzahl unterschiedlicher Kabel und Pneumatikleitungen hygienisch einwandfrei, zuverlässig und langlebig in Edelstahlgehäuse eingeführt und zuverlässig abgedichtet. Wichtig ist für Weber, dass alle verwendeten Materialien die entsprechenden Lebensmittel-Zertifizierungen, wie der US-amerikanischen FDA oder der jeweiligen EU-Richtlinie tragen.
AutoVimation aus Karlsruhe realisiert Kameras für die Bildverarbeitung der Pharma- und Lebensmittelindustrie. Dafür stellt der Spezialist hochwertige Schutzgehäuse für die empfindlichen Systeme her. Energie- und Datenleitungen werden zuverlässig dank PFLITSCH-Kabeleinführungen installiert.
Für den Antriebshersteller Georgii Kobold aus Horb am Neckar kommen bei den hochwertigen Motoren in Edelstahlgehäusen ebenfalls nur PFLITSCH-Kabelverschraubugen in Frage. Diese Antriebe sind konsequent nach den EHEDG-Vorgaben konzipiert: Gehäuseform, Oberflächen, Materialien, Dichtungen und die Kabeleinführung sind entsprechend ausgelegt.
Dass die blueglobe CLEAN Plus mit dem „iF Award“ für gutes Industriedesign ausgezeichnet wurde, ist für viele Kunden ein weiteres Entscheidungskriterium für die PFLITSCH-Produkte, die außerdem serienmäßig mit der hohen Schutzart IP 68, einer überdurchschnittlichen Zugentlastung und den großen Dichtbereichen punkten.
Heiko Emde: „Wir spüren aktuell eine hohe Sensibilisierung im Markt, was sich bemerkbar macht in verstärkter Nachfrage nach entsprechenden Hygiene-Lösungen. Hier ist unsere Kompetenz gefragt, kurzfristig wirtschaftliche und sichere Komponenten zu entwickeln.“
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