3D-Druck Neue EOS-Plattform für den 3D-Druck im Polymerbereich

Redakteur: Lilli Bähr

EOS präsentiert seine neue EOS-P-810-Plattform für den industriellen 3D-Druck im Polymerbereich. Die Plattform baut auf dem bewährten EOS-P-800-System auf und ist auf die Verarbeitung des Hochleistungs-Werkstoffes HT-23 hin optimiert.

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Mit einem Bauvolumen von 700 mm × 380 mm × 380 mm und zwei 70-W-Lasern ermöglicht das neue System die Fertigung von großen Bauteilen.
Mit einem Bauvolumen von 700 mm × 380 mm × 380 mm und zwei 70-W-Lasern ermöglicht das neue System die Fertigung von großen Bauteilen.
(Bild: EOS)

EOS, Technologieanbieter für den industriellen 3D-Druck von Metallen und Polymeren, stellt seine neue EOS-P-810-Plattform für den industriellen 3D-Druck im Polymerbereich vor. Diese wurde speziell für die Verarbeitung des neuen Hochleistungs-Werkstoffes HT-23 von ALM konzipiert. Die in enger Zusammenarbeit mit Boeing entwickelte wirtschaftliche Hochtemperaturlösung ist auf die industriespezifischen Anforderungen nach anspruchsvollen Bauteilen zugeschnitten. Damit wurde diese Technologielösung insbesondere für die Luft- und Raumfahrt entwickelt, soll sich aber auch für andere Industrien eignen.

Leichtbauteile additiv fertigen

Scott Killian, Aerospace Business Development Manager bei EOS Nordamerika, betont: „Mit Blick auf UV-Beständigkeit, inhärente Flammhemmung und Normen wie die FAR 25.853 – die Standards festlegt für den Einsatz von Werkstoffen im Innenraum von Flugzeugen – muss die Luftfahrtindustrie höchsten Anforderungen gerecht werden. Die additive Fertigung ermöglicht die Konstruktion und Herstellung komplexer Geometrien ohne teure Werkzeuge. OEMs in der Luft- und Raumfahrt können mit der Lösung Verbundbauteile ersetzen, die bisher mittels Laminierung von Kohlefasergewebe manuell produziert wurden. Auch Aluminiumkomponenten lassen sich durch HT-23 ersetzen, ohne dass dies zu Lasten der Bauteileigenschaften geht, die für eine Anwendung nötig sind. Mit der Plattform können unsere Kunden Leichtbauteile herstellen, den Zeitaufwand für Produktion und Montage verkürzen und die Stückkosten insgesamt senken.“

Großformatiges Doppellaser-System

Die EOS-P-810 baut auf dem bewährten EOS-P-800-System auf und ist auf die Verarbeitung des Werkstoffs HT-23 hin optimiert. Mit einem Bauvolumen von 700 mm × 380 mm × 380 mm und zwei 70-W-Lasern soll das System die Fertigung von großen Bauteilen mit hervorragender Maßhaltigkeit bei einer erhöhten Produktivität ermöglichen. Damit eignet sich das System laut Unternehmen besonders für industrielle Anwendungen.

Hochleistungspolymer PEKK

HT-23 ist der erste, mit Kohlefaser gefüllte PEKK-Werkstoff, der mit EOS-Systemen verarbeitet werden kann und damit isotrope Bauteileigenschaften ermöglicht. Komponenten, die im additiven Fertigungsverfahren aus diesem Werkstoff hergestellt werden, zeichnen sich durch eine hohe Festigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht und einer hohen Temperaturbeständigkeit aus. Als erster Hochleistungswerkstoff überhaupt erreicht er eine niedrige Auffrischrate von 40 % und kann zur Senkung der Stückkosten beitragen.

Technologielösung für verschiedene Industrien

„Auf Basis unseres Polymersystems EOS P 810 für den industriellen 3D-Druck und des ALM-Werkstoffes HT-23 konnten wir Boeing dabei unterstützen, die hohen Anforderungen an Gewichtsreduktion, Kosteneffizienz und kürzere Montagezeiten von Komponenten zu erfüllen“, erklärt Killian. „Ausführliche Tests mit additiv gefertigten Bauteilen zeigen, dass die Technologieplattform Boeings Erfordernisse erfüllt und ihnen gleichzeitig die Erreichung homogener Materialeigenschaften über den gesamten Bauraum ermöglicht. Dies ist ein zentraler Faktor für eine kosteneffiziente Produktion von Luftführungen, kleinen Turbinen und Halterungen.“

Auch jenseits der Luft- und Raumfahrtbranche bietet die Lösung neue Konstruktions- und Fertigungsmöglichkeiten für die Elektronik- und Mobilitätsindustrie, sei es für Anwendungen wie Stecker und Gehäuse oder für Serien- und Ersatzteile, die im Innenraum bzw. an der Außenverkleidung von Bussen und Zügen benötigt werden. Bauteile aus dem Werkstoff HT-23 erfüllen dabei alle Vorgaben der DIN EN 45545.

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