Personalwesen Nachwuchskräfte sichern und Fachkräfte fördern

Autor / Redakteur: Bettina Klaas-Heisener / Robert Horn

Wie gelingt es, dem demografischen Wandel effektiv entgegenzu­wirken und gleichzeitig deutschlandweit begehrte Fachkräfte langfristig lokal zu binden? Zwei Modelle vom Maschinenbaustandort Ostwestfalen-Lippe geben Aufschluss.

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Zur Bindung von Angestellten aller Altersstufen dient das sogenannte Cross-Mentoring-Programm: Dabei begleiten Mentoren Mitarbeiter aus anderen Unternehmen.
Zur Bindung von Angestellten aller Altersstufen dient das sogenannte Cross-Mentoring-Programm: Dabei begleiten Mentoren Mitarbeiter aus anderen Unternehmen.
(Bild: gemeinfrei / CC0 )

Der Branchenverein OWL Maschinenbau e. V. hat gemeinsam mit ostwestfälischen Mittelständlern erfolgreiche Förderprogramme zur Mitarbeitergewinnung und -bindung entwickelt, die dem demografischen Wandel und dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Eines davon: das Mint-Mentoring für Studierende und Unternehmen in OWL.

Im „Mint-Mentoring“ haben Studierende die Chance, Berufspraxis in technischen Unternehmen zu erfahren und aktiv an ihrer beruflichen Entwicklung zu arbeiten. Im Gegenzug können sich beteiligte Unternehmen als attraktive Arbeitgeber präsentieren.Die Harting-Technologiegruppe bekommt durch die Teilnahme am Programm die Möglichkeit, frühzeitig Nachwuchskräfte kennenzulernen und sich als Arbeitgeber der Region darzustellen.

Früher Kontakt zwischen Studenten und teilnehmenden Unternehmen

Die Studierenden können theoretisches Wissen frühzeitig mit Praxiserfahrung anreichern und erste Kontakte zu Harting knüpfen. Die beteiligten Hochschulen und das Unternehmen Harting verstärken ihre Vernetzung, sichern Studienerfolge und Zukunfts­chancen der Studierenden aus Mathematik, Naturwissenschaft, Technik und Informatik (Mint). Mentoren der Technologiegruppe stehen den jungen Menschen mit Rat und Tat zur Seite. Unternehmen und Hochschulen unterstützen das Programm substanziell durch ihre Expertise, Personal und das Stellen von Räumlichkeiten.

Fachkräfte schulen und ihre regionale Bindung verstärken

Ein weiteres, vielversprechendes Programm ist das sogenannte Cross Mentoring zur Fachkräfteentwicklung in Technikunternehmen. In diesem Programm werden sowohl Job-Starter als auch erfahrenere Fachkräfte in der Region OWL gefördert und ihre Bindung an das jeweilige Unternehmen gestärkt.

Auch Harting nutzt dieses Vernetzungsangebot. Eine große Bandbreite an Fachkräften entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Unternehmen beteiligt sich. Das Besondere hier ist, dass die Mentoren des Unternehmens Harting einen Mentee aus einem anderen OWL-Unternehmen begleiten. Der Harting-Mentee erhält wiederum einen Mentor außerhalb des eigenen Betriebs. Diese Cross-Beziehung ermöglicht eine sehr offene Kommunikation und ein besonderes Vertrauensverhältnis. Zudem treffen sich bei unterschiedlichen Gelegenheiten, wie zum Beispiel Workshops, Menschen unterschiedlicher Altersgruppen, lernen und leben eine generationsübergreifende Zusammenarbeit. Die einbezogenen Harting-Führungs­kräfte unterstützen zudem bei der Förderung der persönlichen und sozialen Kompetenzen die eigenen Mitarbeitenden.

Andreas Broshinski, Junior Product Manager bei Harting und Mentee im Programm zum Cross Mentoring: „Die Kombination aus Workshops und die Möglichkeit, Erlerntes direkt auf sich zu beziehen und mit den anwesenden, berufserfahrenen Mentoren zu diskutieren, machen das Cross-Mentoring ganz besonders. Themen, wie beispielsweise die eigene Positionierung im Job und im Unternehmen, dienen dazu, sich bewusst mit seiner Rolle auseinanderzusetzen und Wege für die Zukunft zu ebnen.“ Und auch bei den Studenten geht das Konzept auf. So äußert sich Matthias Rogalla von Bieberstein, Student des Fachbereichs der Regenerativen Energien (Bachelor of Engineering, FH Bielefeld) und Mentee im Programm: „Durch den freundschaftlichen und vertrauensvollen Austausch mit meiner Mentorin habe ich sowohl beruflich als auch persönlich von ihrem Erfahrungsschatz profitieren können. In den zielgerichteten Gesprächen hat sie mir alternative Ansätze und Vorgehensweisen für berufliche Herausforderungen aufgezeigt, die mir den Einstieg ins Berufsleben erleichtert haben.“

Das Programmkonzept und die Durchführungsorganisation liegen in den Händen von Dr. Angelika Kipp vom OWL Maschinenbau e. V. Workshops werden mit Unterstützung von Heidrun Strikker, SHS Consult GmbH, durchgeführt.

* Bettina Klaas-Heisener ist Referentin für Talentmanagement der Harting-Technologiegruppe in 32339 Espelkamp, Tel. (0 57 72) 4 78 72, bettina.klaas-heisener@harting.com

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