Statement Maschinensicherheit zukunftsfähig machen

Redakteur: Katharina Juschkat

Der Maschinenbau steht vor der Herausforderung, Maschinensicherheit für die Zukunft umsetzbar zu machen. Rolf Najork, Vorstandsvorsitzender der Bosch Rexroth AG, spricht in seinem Statement über einheitliche Normen auch bei der Datensicherheit und darüber, wie sein Unternehmen zur Zukunft der Maschinensicherheit beiträgt.

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„Die Frage nach der Sicherheit bei selbstlernenden Maschinen und Anlagen ist spannend – wir werden sie und viele weitere in den Normungsgremien zu besprechen und zu lösen haben”, sagt Rolf Najork, Vorstandsvorsitzender Bosch Rexroth.
„Die Frage nach der Sicherheit bei selbstlernenden Maschinen und Anlagen ist spannend – wir werden sie und viele weitere in den Normungsgremien zu besprechen und zu lösen haben”, sagt Rolf Najork, Vorstandsvorsitzender Bosch Rexroth.
(Bild: Rexroth/Fotostudio Müller)

„Die Entwicklung steht noch ganz am Anfang, aber sie wird die Wirklichkeit im Maschinenbau und in den Fabriken der Zukunft wesentlich prägen: Adaptive und selbstlernende Maschinen werden uns in Zukunft vor neue Herausforderungen in Sachen Maschinensicherheit stellen. Die aktuelle Maschinenrichtlinie berücksichtigt zwar schon den gestiegenen Software-Anteil, geht aber nach wie vor von einem statischen Modell aus: Grundprogrammierung und Grundfunktionen einer Maschine bleiben über die Nutzungsdauer erhalten. Erst bei wesentlichen Änderungen muss die Maschine den gesamten Prozess neu durchlaufen.

Dieser Ansatz bildet die aktuelle Wirklichkeit sicherlich ab. Im Lebenszyklus der nächsten Maschinengenerationen aber werden sich die Maschinen und ihre Funktionen ständig anpassen und weiterentwickeln. Eigentümer und Anwender ändern Programme oder fügen neue hinzu. Dafür kann nicht mehr der Maschinenhersteller verantwortlich sein. Noch spannender ist die Frage nach der Sicherheit bei selbstlernenden Maschinen und Anlagen – wir werden sie und viele weitere in den Normungsgremien zu besprechen und zu lösen haben.

Kollaborierende Systeme brauchen einheitliche Normen

So müssen Maschinen zukünftig in der Lage sein, untereinander die notwendige Maschinensicherheit selbst zu verhandeln. Dazu benötigen wir überhaupt erst einmal herstellerübergreifend festgelegte oder genormte Berechnungsformeln, aus denen die Maschine alleine die Kennwerte errechnen kann. Nur so können sich Module, Maschinen und Anlagen zu kollaborierenden Systemen und Linien zusammen finden. Während es bei der Maschinensicherheit definierte Level gibt, die erreicht werden müssen, ist das bei der Datensicherheit noch nicht der Fall. Dort wird aktuell eine allgemeingültige Systematik in der Security Norm IEC 62443 diskutiert.

Unabhängig davon will Bosch Rexroth zukunftsfähige Technologien zur Verfügung stellen, die den neuen Herausforderungen begegnen. Dezentrale Antriebslösungen mit integrierten Sicherheitsfunktionen reagieren ohne Umweg über zentrale Steuerungen. Sie funktionieren damit unabhängig von Prozessänderungen. Synergien mit Bosch, besonders im Bereich der Sensortechnologie, eröffnen zusätzliche Möglichkeiten, die dezentrale Maschinensicherheit voranzutreiben. Hier laufen die ersten Projekte mit Maschinenherstellern und Endanwendern an.“ (kj)

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