Ausbildung Mangelnde Mathematik- und Physikkenntnisse bei Studienanfängern

Redakteur: Stefanie Michel

Viele Hochschullehrer im Bereich Elektro- und Informationstechnik bemängeln die Mathematik- und Physikkenntnisse der Studienanfänger. Der VDE fordert deshalb ein Bildungspaket für MINT-Fächer.

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Der Wissensstand von Studienanfängern in Mathematik und Physik habe sich in den letzten zwei Jahren weiter verschlechtert – dies geben 75 Prozent der Hochschullehrer im Bereich Elektro- und Informationstechnik an. Das Defizit führt auf direktem Weg zu hohen Abbrecherquoten in elektrotechnischen Studiengängen, die mit 30 bis 50 Prozent zu hoch liegen.

Die Professoren plädieren für eine bessere Betreuungsqualität, Beratungsgespräche vor Studienbeginn sowie Eignungsprüfungen. Besonders für die Schulen wird jedoch ein kontinuierlicher Mathematik- und Physikunterricht gefordert.

VDE unterstützt Forderung nach besserem Mathematik- und Physikunterricht

Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des VDE unter Hochschulprofessoren in Deutschland. Diese Forderungen werden vom VDE geteilt. „Wir unterstützen die Bestrebungen der Bundesregierung, Deutschland zu einem führenden Bildungsstandort auszubauen. Als Partner der MINT-Initiative der Bundesregierung setzen wir als Verband alles daran, den Unterricht und die Lehre in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik an Schule und Hochschule quantitativ und qualitativ deutlich zu verbessern“, so VDE-Vorstandsvorsitzender Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer. Allerdings müssen die Anstrengungen weiter verstärkt werden, um im verschärften internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe bestehen zu können.

Frauenanteil in Ingenieurberufen muss erhöht werden

Elektroingenieurinnen sind in Unternehmen deutlich unterrepräsentiert. Derzeit liegt der Anteil weiblicher Ingenieure bei gerade mal 4 Prozent. 60 Prozent der VDE-Mitgliedsunternehmen sind der Meinung, dass sich der Anteil der Ingenieurinnen in Zukunft weiter erhöhen muss. 40 Prozent rechnen allerdings nur mit einem gleich bleibenden Anteil, was die bestehenden Probleme keineswegs lösen würde.

„Wir müssen über die allgemeine Nachwuchsförderung hinaus alles dafür tun, um den Frauenanteil in natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fächern deutlich zu steigern. Es kann nicht angehen, dass der Innovationsweltmeister im Hinblick auf den Frauenanteil in den Ingenieurberufen noch nicht einmal das OECD-Mittelmaß erreicht. In Erziehung, Lehre und Beruf müssen die Rahmenbedingungen von der Infrastruktur bis zu einem zeitgemäßen Rollenverständnis geschaffen werden, die das Studium der Ingenieurswissenschaften für Frauen so selbstverständlich und nahe liegend macht wie für Männer“, fordert der VDE.

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