Automatisierung Lenze erreicht Rekordumsatz zum 70-jährigen Jubiläum

Redakteur: Ute Drescher

Rekordwerte bei Umsatz und Profitabilität hat die Lenze-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr erreicht. Auf der Bilanzpressekonferenz kündigte Vorstandsvorsitzender Christian Wendler gleichzeitig Investitionen in Höhe von min. 100 Mio. € an. In nur wenigen Jahren will das Unternehmen darüber hinaus die Umsatzmarke von 1 Mrd. € knacken.

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Bilanzpressekonferenz bei Lenze: Der Vorstand berichtet Rekord bei Umsatz und Profitabilität, plant Investitionen von über 100 Mio. € und will in wenigen Jahren die Umsatzmarke von 1 Mrd. € knacken (v.l.n.r. Christian Wendler, Vorsitzender des Vortsans, York Schmitt, Chief Financial Officer und Frank Maier, Chief Innovation Officher, Lenze-Gruppe)
Bilanzpressekonferenz bei Lenze: Der Vorstand berichtet Rekord bei Umsatz und Profitabilität, plant Investitionen von über 100 Mio. € und will in wenigen Jahren die Umsatzmarke von 1 Mrd. € knacken (v.l.n.r. Christian Wendler, Vorsitzender des Vortsans, York Schmitt, Chief Financial Officer und Frank Maier, Chief Innovation Officher, Lenze-Gruppe)
(Bild: U. Drescher/konstruktionspraxis)

Rekordwerte verzeichnete die Lenze-Gruppe bei Umsatz und Profitabilität im Geschäftsjahr 2016/2017 (1. Mai 2016 bis 30. April 2017). Der Konzernumsatz stieg um 31,9 Mio. Euro auf 678,3 Mio. Euro (+4,9 %). Den größten absoluten Umsatzanstieg erzielte das Unternehmen in Europa. Hier stieg der Umsatz um 17,8 Mio. Euro (+3,6 %) auf 514,0 Mio. Euro. Aber auch in anderen Regionen legte die Lenze-Gruppe deutlich zu. Besonders erfreulich sei die Steigerung der Umsätze in Asien um 12,3 % auf 83,7 Mio. Euro gewesen. Der Umsatz in Amerika kletterte um 6,4 % auf 77,9 Mio. Euro.

Den Erfolg führte Vorstandsvorsitzender Christian Wendler u.a. darauf zurück, dass Lenze in den vergangenen zwei Jahren seine Vermarktungs- und Vertriebsstärke massiv ausgebaut hat. Das wolle man auch in den kommenden Jahren fortsetzen. „Außerdem haben unsere Kunden die verschiedenen neuen Bausteine in unserem Portfolio sehr gut angenommen“, berichtet Wendler. So sei beispielsweise mit der universell einsetzbaren Frequenz¬umrichtergeneration i500 die beste Produkteinführung der Unternehmensgeschichte gelungen. „Wir konnten im ersten Jahr nach Produkteinführungen rund 50.000 Stück weltweit verkaufen“, freut sich Wendler.

Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 58,5 Mio. Euro um 20,7 % über dem des Vorjahres. Die EBIT-Marge verbesserte sich von 7,5 % auf 8,6 %. Das Ergebnis nach Steuern erhöhte sich von 31,5 Mio. Euro auf 38,1 Mio. Euro. In der „soliden Konzernbilanz“, so Finanzvorstand York Schmitt, spiegelt sich die Finanzkraft der europäischen Aktiengesellschaft wider, die sich vollständig in Hand der Gründerfamilie befindet. Der Brutto-Cashflow aus operativer Tätigkeit wurde aufgrund des verbesserten Ergebnisses um 17,1 % auf 56,1 Mio. Euro gesteigert.

Das schuf Raum für Investitionen und Akquisitionen. So hat Lenze im zurückliegenden Geschäftsjahr die logicline GmbH aus Sindelfingen/Baden-Württemberg mehrheitlich übernommen. Logicline ergänzt das Lenze-Portfolio um Enterprise-Cloud-Anwendungen, mobile Apps und innovative Internet-of-Things-(IoT)-Lösungen. Trotz dieser Investition erhöhte sich der Free-Cashflow der Lenze-Gruppe um 11,7 % auf 36,4 Mio. Euro. Auch das Eigenkapital wurde gestärkt. Bei einer Bilanzsumme von 466,3 Mio. Euro erreicht die Quote 64,1 % (Vorjahr: 63,7 %). Gleichzeitig wurden die Finanzverbindlichkeiten um 27,9 % auf 21,2 Mio. Euro vermindert.

Größte Investition der Unternehmensgeschichte

Zur Umsetzung der Strategie sieht das Unternehmen in den kommenden Jahren Zukunftsinvestitionen vor, die deutlich mehr als 100 Mio. Euro über das bestehende Niveau hinausgehen sollen. Von diesen wird ein wesentlicher Teil ab dem begonnenen Geschäftsjahr 2017/18 in das Kernprojekt Mechatronic Competence Campus fließen. Mit dieser bisher größten Investition der Unternehmensgeschichte werden drei Produktionsstätten in ein hochmodernes Werk mit modernster Logistik zusammengefasst.

Wachstumsstrategie Lenze 2020+ soll Weg in die Zukunft weisen

Mit der Wachstumsstrategie Lenze 2020+ will das Unternehmen darüber hinaus den schon vor einigen Jahren begonnenen Weg hin zu einer klaren Marktsegment-Orientierung konsequent fortsetzen. Lenzes Portfolio baut auf drei Säulen auf: zum einen auf mechatronischen Produkten und Paketen, zum anderen auf hard- und softwarebasierenden Automatisierungssystemen - das Kerngeschäft des Unternehmens. Hinzu kommen nun digitale Services als zukunftsweisende dritte Säule.

Hier verfügt Lenze mit dem 15 Jahre alten Tochterunternehmen Encoway, einem Softwareanbieter für Lösungen für Konfiguration, Preisfindung und Angebotserstellung (CPQ), über einen Erfahrungsvorsprung gegenüber seinen Marktbegleitern, ist Wendler überzeugt. Mit der Übernahme der Mehrheit an logicline hat sich Lenze 2017 nun auch im Bereich des Industrial Internet of Things (IIoT) verstärkt.

Auch die zukünftige Entwicklung sieht der Vorstand positiv. Für das laufende Geschäftsjahr 2017/2018 rechnet er mit einem Umsatzwachstum, das leicht über dem des Berichtsjahres liegen dürfte. Auch die Profitabilität (EBIT-Rendite) soll sich weiter verbessern. Mittelfristig soll die neue Strategie für ein dynamisches Wachstum bei nachhaltiger Profitabilität sorgen. Und schon in wenigen Jahren will man die Marke von 1 Mrd. Euro beim Umsatz erreichen. (ud)

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