Workstation Konstrukteure setzen auf eine mobile Workstation oder wollen Remote arbeiten
Dell hat die 1-HE-Rack-Workstation Dell Precision 3930 Rack Workstation veröffentlicht. Sie wurde auf Basis von Kunden-Feedback entwickelt. Was hinter dem kompakten Powerpaket steckt, verrät Peter Beck, Produktmanager bei Dell im Interview.
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konstruktionspraxis: Welche Ansprüche haben Konstrukteure im Moment an eine Workstation?
Peter Beck: Bei den CAD-Produkten geht es nach wie vor um Zertifizierung, Zuverlässigkeit und Perfomance. Im klassischen Konstruktionsbereich spielt Mobilität eine immer stärkere Rolle und daher setzen Konstrukteure auf eine mobile Workstation oder wollen Remote arbeiten. Es ist allerdings nicht so einfach, die CAD-Daten so mobil zu machen. Es stellt ein Sicherheitsrisiko dar. Virtualisierte Workstations sind hierbei eine Möglichkeit: Die Workstations sind weiterhin in der lokalen Infrastruktur gehostet und ermöglichen dem Konstrukteur, sobald er online ist, sich eine solche virtuelle Workstation zu ziehen.Die 3930 ist beispielsweise eine solche remotefähige Workstation. Hierbei reden wir von einer klassischen 1:1- Verbindung, die sowohl im lokalen Netzwerk abrufbar, als auch über die WAN-Strecke, dem öffentlichen Netzwerk verfügbar ist.
konstruktionspraxis: Welche Vorteile bietet die 3930?
P. Beck: Seit fast zehn Jahren bietet Dell Rack Workstations an, allerdings bisher nur in der Klassifizierung der 7000er. Die 7920 ist ein sehr mächtiges und großes System mit zwei CPUs und bis zu 3 TB RAM. Diese Perfomance benötigt allerdings nicht jeder Kunde. Speziell der Volumen-CAD-Bereich profitiert nicht von dieser ausbaufähigen Perfomance. In den vergangenen drei Jahren haben wir uns mit der Entwicklung einer kleineren Rack-Workstation beschäftigt, zielgerichtet auf den CAD-Bereich. Hier benötigt man keine zwei CPUs oder 3 TB RAM. Da reicht ein klassisches System, allerdings im Rackformat, mit einer Höheneinheit, einem kurzen System. So können wir mit der 3930 eine Rack-Workstation anbieten, mit einer CPU, 64 GB RAM.
konstruktionspraxis: Neben dem mobilen Arbeiten spielen VR, AR und Machine Learning in Zukunft für den Konstrukteur eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung. Wie muss eine Workstation beschaffen sein, um diesen Anforderungen gerecht zu werden?
P.Beck: Wir unterscheiden zwischen Konsumieren von VR-Inhalten und Erstellen von VR-Inhalten. Beim Erstellen spielt die Performance eine entscheidende Rolle, hier muss man, salopp gesagt, noch eine Schippe drauf legen, da die Daten unkomprimiert dargestellt werden müssen. Mit unserem Label „Ready for VR“ können Kunden aus vorgeschlagenen Konfigurationen wählen. In unseren weltweiten Testzentren, den so genannten VR Center of Excellence, können Anforderungen an die Hardware getestet und Szenarien nachgestellt werden. Eignet sich hierbei eine Konfiguration für das Erstellen von VR Inhalten, wird diese als „Ready for VR“ gelistet. So hat der Kunde, wie es bei klassischen ISV-Zertifizierungen der Fall ist, eine gute Entscheidungsgrundlage, dass diese Konfiguration eine gute Grundlage für die Auswahl der richtigen Konfiguration ist.
konstruktionspraxis: Welche Leistungen benötigen Workstations um diesen VR-Content zu nutzen?
P. Beck: Die unkomprimierten Pixel- bzw. Vektordaten benötigen einen hohen Videoarbeitsspeicher. Somit sollte der Anwender für das Erstellen von VR-Inhalten eine professionelle Grafikkarte wählen, da diese über eben diesen höheren Videoarbeitsspeicher verfügt, der allein über 8 GB beträgt. Bei großen VR-Projekten ist das eine zwingende Voraussetzung.
konstruktionspraxis: Wohin geht die Reise und wie entwickeln sich Workstations in den kommenden fünf Jahren im Hinblick auf VR, AR und Machine Learning?
P. Beck: Wer die Entwicklung mobiler Geräte rückblickend betrachtet, erkennt schnell, dass sie zukünftig immer kleiner und leichter werden. Ich glaube aber nicht, dass unsere Kunden auf 17-Zoll-Systeme verzichten werden. Viele von ihnen benötigen Desktop-Perfomance, müssen aber mobil sein. Daher werden auch Desktop-Geräte zunehmend kleiner und leichter. Ich bin der Überzeugung, dass sich speziell in unserem Bereich vor allem das Thema Augmented Reality durchsetzen wird. Im Bereich Mixed Reality gibt es auch schon sehr interessante Brillenlösungen und -konzepte, die in der Lage sind, Inhalte sehr detailliert wiederzugeben.
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