Keramik Keramikkomponenten miteinander verschweißen

Redakteur: Dipl.-Ing. Dorothee Quitter

Eine an der BAM weiterentwickelte Spritzgusstechnologie ermöglicht das Verschweißen von Keramikelementen durch Temperatur und Druck.

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Röhrenwärmetauscher aus gefügter Keramik (Bild: BAM)
Röhrenwärmetauscher aus gefügter Keramik (Bild: BAM)

Das LPIM – die Abkürzung steht für „Low Pressure Injection Molding“ – ist eine spezielle Form des Niederdruckheißgießens. Verwendet wird ein Versatz aus Binder, Additiven und Keramikpulvern, der so genannte Feedstock. Dessen spritzgegossene Komponenten lassen sich miteinander verschweißen. Verschweißen heißt definitionsgemäß nichts anderes als Einzelteile durch Temperatur und Druck (und ohne Zusatzmaterialien) zu verbinden. Nach dem Fügen können die Bauteile über Entbinderungs- und Sinterprogramme zu einem homogenen und hochfesten Keramikkörper weiter verarbeitet werden. Keramik kann bestehende, sich zu schnell abnutzende Bauteile aus anderen Werkstoffen ersetzen. Sie bietet sich an, wenn Bauteile beständig gegen Chemikalien, Umwelteinflüsse oder Strahlung sein müssen, wenn hohe Temperatur- oder Korrosionsfestigkeit gefragt ist oder extreme Belastungen durch Reibung vorliegen. Entsprechende Bauteile finden sich in Rühr- und Knetwerken, in Wärmetauschern, Mikroreaktoren oder Pumpen. (qui)

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