Dämpfung Kann die Dämpfung die Leistungsfähigkeit eines Hydraulikzylinders erhöhen?
Philipp Santen, Entwicklungsingenieur bei AHP Merkle, erklärt was hinter der linearen Dämpfung steckt und welches Potential sie freilegt.
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Herr Santen, was war der Anstoß die Dämpfung im Hydraulikzylinder zu optimieren?
Kundenseitig wird der Ruf nach immer leistungsfähigeren Hydraulikantrieben und geringeren Zykluszeiten lauter. Unsere Zylinder verfügen über eine enorme Leistungsdichte. Sie können große Massen mit hoher Geschwindigkeit bewegen. Die Dämpfung kann aber schnell zum limitierenden Faktor werden. Eine einmal beschleunigte Masse muss nämlich in der Endlage auch wieder abgebremst werden – das wird häufig vernachlässigt. Wenn hier die Dämpfungsgrenze überschritten wird, sind Beschädigungen am Zylinder, die Verringerung der Zylinder-Lebensdauer und im schlimmsten Fall ein Ausfall der gesamten Anlage die Folge. Mit der neuen linearen Dämpfung eliminieren wir diese Einschränkungen.
Die lineare Dämpfung ist eine Neuheit, die es so noch nicht gibt. Was ist das Geheimnis dieser Dämpfung?
Ganz einfach: Das Geheimnis liegt in der Art und Weise wie verzögert wird. Die lineare Dämpfung schafft die nahezu schnellst mögliche Abbremsung bei einer geringen Belastung für den Zylinder. Es wird die gleiche Dämpfungsarbeit verrichtet, jedoch in der kürzest möglichen Zeit. Damit erhöht sich die Leistung und auch die Effizienz des Zylinders.
Für welche Anwendungen eignet sie sich denn besonders?
Zum einen kann sie grundsätzlich immer dann eingesetzt werden, wenn großen Massen schnell bewegt werden. Abhängig von der Zylindergröße können das wenige Kilogramm oder mehrere Tonnen Gewicht sein. Zum zweiten ist die lineare Dämpfung dann empfehlenswert, wenn die Zykluszeiten einer Anwendung reduziert werden sollen. Die Zeiteinsparungen ergeben sich aus der schnelleren Bewegung und der kürzeren Abbremszeit.
In Zahlen gesprochen: Bisher galten Geschwindigkeiten von 0,1 m/s bis 0,5 m/s als Richtwert. Mit der neuen linearen Dämpfung können jetzt Geschwindigkeiten bis zu 1 m/s sicher abgebremst werden. Zu guter Letzt ist der Einsatz der linearen Dämpfung bei Zylindern im Gleichlauf sinnvoll. Sie gewährleistet die gleiche Abbremsung, also die gleiche Dämpfungscharakteristik aller Zylinder. Somit entsteht kein Verzug in der Form.
Die neue Dämpfung ist zudem einstellfrei. Was genau bedeutet das für den Anwender?
Für den Anwender bringt es den Vorteil, dass er den Zylinder anhand seiner Anwendungsparameter berechnet und dann den gelieferten Zylinder nur noch einbaut. Die manuelle Dämpfungseinstellung mittels Dämpfungsschraube am Zylinder entfällt. Damit werden nicht nur Einstellungsfehler ausgeschlossen, es spart auch eine Menge Zeit.
Und es gibt noch einen weiteren Vorteil: Da am Zylinder selbst keine Einstellungen mehr vorgenommen werden müssen, erhöht sich die Konstruktionsfreiheit. Der Zylinder kann da verbaut werden, wo es am besten passt. Der Zugang zur Einstellschraube am Zylinder muss nicht mehr gewährleistet sein.
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