Lehrstellenbesetzung Jugendlichen mangelt es an Grundlagenwissen
Anfang September startete das neue Ausbildungsjahr. Doch mehr als die Hälfte der ausbildenden Maschinen- und Anlagenbauer in Ostdeutschland hatte Schwierigkeiten, die Ausbildungsplätze mit geeigneten Jugendlichen zu besetzen. Die Gründe sind vielfältig.
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Am 1. September startete das neue Ausbildungsjahr. Doch nicht alle blicken in eine sorgenfreie Zukunft: Mehr als die Hälfte der ausbildenden Maschinen- und Anlagenbauer in Ostdeutschland hatte in diesem Jahr Schwierigkeiten, die gewerblichen Ausbildungsplätze mit geeigneten Jugendlichen zu besetzen. Fehlende Kompetenzen spielten dabei ebenso eine Rolle wie rückläufige Bewerberzahlen. Das ergab eine Umfrage des VDMA Ost unter den 350 Mitgliedern aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Ausbildungsquote im ostdeutschen Maschinenbau beträgt 6 %. Der Anteil der Auszubildenden an der Beschäftigtenzahl liegt damit deutlich über dem Durchschnitt des Verarbeitenden Gewerbes.
Grundlagenwissen mangelhaft
85 von 100 Unternehmen (2016: 80 aus 100 Betriebe) gaben an, dass die Jugendlichen häufig nicht ausreichend auf die Anforderungen in der betrieblichen Praxis vorbereitet sind. Es fehle vor allem anwendbares Grundlagenwissen, insbesondere in Mathematik, Physik und Deutsch. Darüber hinaus beklagen zahlreiche Unternehmen ungenügende soziale Kompetenzen und mangelnde Motivation. 97 von 100 Unternehmen begründeten ihre Probleme auch mit der sinkenden Zahl an Bewerbern, 2016 erklärten das 80 von 100 Firmen. Den Betrieben zufolge liegt das zum einen am demografischen Wandel, zum anderen entscheiden sich die begehrten Nachwuchskräfte vermehrt für ein Studium anstatt für eine betriebliche Ausbildung. Darüber hinaus kennen viele Schüler, Lehrer und Eltern die spannenden und vielfältigen Industrieberufe nur unzureichend.
„Die betriebliche Ausbildung ist eine wesentliche Grundlage, um den Fachkräftebedarf sichern und auch weiterhin ganz vorn im globalen Wettbewerb mitmischen zu können. Industrie, Politik und Bildungseinrichtungen sind dabei gleichermaßen gefordert“, betont Pätz. Besonders wichtig sei, die Berufsausbildung in der gesellschaftlichen Wahrnehmung aufzuwerten und die Ausbildungsinhalte an Entwicklungen wie die Digitalisierung anzupassen.
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Umfangreiche Maßnahmen gestartet
Der VDMA und seine Unternehmen engagieren sich bereits seit Jahren, um mehr Schüler den Maschinen- und Anlagenbau zu begeistern. Ein Großteil der Firmen arbeitet gezielt mit Schulen oder Berufsschulen zusammen, bietet Praktika an und präsentiert sich auf Ausbildungsmessen oder lädt zu Tagen der offenen Tür ein. Eine weitere Säule ist das vielfältige Sponsoring, beispielsweise von Kindergärten oder lokalen Sportvereinen.
Außerdem unterstützt der VDMA Ost unter anderem mit regelmäßigen Weiterbildungsveranstaltungen für Lehrer und Berufsberater direkt vor Ort in einem Industriebetrieb. Auszubildende können darüber hinaus in speziellen Workshops lernen, wie sie ihr Berufsfeld und ihr Unternehmen am besten in der Öffentlichkeit darstellen und so Gleichaltrige von einer Karriere im Maschinenbau überzeugen.
Trotz der Fachkräfteproblematik finden sich kaum Flüchtlinge unter den Azubis im ostdeutschen Maschinenbau. Derzeit bilden 16 von 100 Firmen Flüchtlinge aus. Ein maßgeblicher Grund: Es fehlen die Interessenten. Als Hemmnisse bewerteten die Betriebe zudem fehlende Sprachkenntnisse und eine ungewisse Bleibeperspektive.
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Dieser Beitrag erschien zuerst auf unserem Partnerportal Maschinenmarkt.de.
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