Industrie 4.0 Internet und Kooperation: Erfolgsfaktoren für Industrie 4.0
Die vernetzte Fertigung, bekannt als Industrie 4.0, bietet Deutschland eine große Chance zur Stärkung seiner Wettbewerbsfähigkeit. Das sagte Bosch-Geschäftsführer Dr. Werner Struth bei einer Veranstaltung des CDU-Wirtschaftsrates in Berlin.
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Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Industrie 4.0 seien unter anderem mehr Partnerschaften zwischen Unternehmen: „Wir suchen aktiv die Kooperation mit unseren Partnern, um Wertschöpfungsnetzwerke zu verbinden und zu verbessern. Die vernetzte Produktion kann die Potentiale nur ausschöpfen, wenn sie die physische und mentale Grenze des Werkzauns überwindet.“ Struth verantwortet in der Bosch-Geschäftsführung unter anderem den Unternehmensbereich Industrial Technology und das Produktionssystem. In den mehr als 250 Fertigungsstandorten des Technologie- und Dienstleistungsunternehmens laufen mehr als 100 Projekte zum Thema Industrie 4.0, viele senken bereits heute die Kosten und steigern die Flexibilität der Produktion.
Deutschland ist international gut aufgestellt
Struth sieht Deutschland für die vernetzte Fertigung im internationalen Vergleich gut aufgestellt: „Wir verfügen über ein einzigartiges Know-how im Maschinenbau, bei Produktionssystemen und eingebetteter Software. Hinzu kommt ein hervorragender Verbund aus Forschung und Lehre, Ausbildung und Zulieferer-Netzwerken. Zudem haben unsere Mitarbeiter viele Kompetenzen und große Erfahrung.“ Wie in der Vergangenheit könne Deutschland auch künftig sehr von einem intensiven Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen Maschinenherstellern, Anwendern und Zulieferern sowie von intensiven Forschungskooperationen profitieren.
Ein gezielter Aufbau von Know-how bei Internet-Technologien sowie neue Geschäftmodell-Entwicklungen bereiten Deutschland technologisch und strategisch auf die vernetzte Fertigung vor. Struth warb zugleich dafür, nicht allein technische Lösungen in den Mittelpunkt zu rücken, sondern zuerst an die Bedürfnisse der Kunden zu denken.
Erfolgsfaktoren: schnelles Internet, einheitlicher Datenschutz
Besonderen Handlungsbedarf sieht Struth beim Datenschutz in Europa. Momentan hinderten unterschiedliche Regulierungen europäische Unternehmen daran, mit ihren vernetzten Lösungen auf den verschiedenen europäischen Märkten erfolgreich zu sein. „Es ist wichtig, dass der EU-Ministerrat bis zur Sommerpause eine abschließende Entscheidung zur EU-Datenschutzgrundverordnung treffen wird. Damit wird eine Verabschiedung der Verordnung bis Ende 2015 möglich.“ Dann könnten Unternehmen das riesige geschäftliche Potenzial in der EU besser nutzen.
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