Messenachbericht Innotrans 2016 geht mit Rekordzahlen zu Ende
Die Innotrans 2016, internationale Bahn- und Verkehrsmesse in Berlin, ging mit Bestwerten zu Ende: 145.000 Besucher aus aller Welt trafen auf der Fachmesse auf 2955 Aussteller. Besucher wie Aussteller waren laut Veranstalter mit der Messe sehr zufrieden.
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Nach vier Messetagen endete am 23. September die elfte Innotrans mit der bisher besten Bilanz. Die Veranstalter melden Höchstwerte für Aussteller- und Fachbesucherbeteiligung, 149 Weltpremieren, 127 Fahrzeuge auf dem Frei- und Gleisgelände und eine gestiegene Besucherzufriedenheit. 2955 Aussteller aus 60 Ländern zeigten auf dem Berliner Messegelände ihre umfassende Produktpalette und Services. Rund 145.000 Fachbesucher aus über 140 Ländern kamen für die diesjährige Weltleitmesse nach Berlin.
„Die Innotrans hat ihre Funktion als Entwicklungstreiber Nummer eins und global führender Marktplatz für die Schienenverkehrsbranche kraftvoll ausgeübt“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Messe Berlin, Dr. Christian Göke. „Die Marktabdeckung der Innotrans ist – auch im Vergleich zu den Leitmessen anderer Branchen – einzigartig.“
Besucher zeigten sich sehr zufrieden
Etwa 145.000 Besucher informierten sich auf der Messe über die aktuellen Trends der globalen Bahnbranche. Wirtschaftsdelegationen aus 20 Ländern wie Indien, Italien, Japan und Marokko sowie den USA, Taiwan und den Vereinigten Arabischen Emiraten reisten nach Berlin.
Laut ersten Ergebnissen einer repräsentativen Fachbesucherbefragung zeichneten sich die Fachbesucher auf der Innotrans durch eine hohe Entscheidungskompetenz aus. Jeder zweite Fachbesucher soll in seinem Unternehmen einen ausschlaggebenden und mitentscheidenden Einfluss bei Einkaufs- und Beschaffungsentscheidungen haben. Laut Veranstalter spiegele sich auch in der hohen Anzahl der Geschäftsabschlüsse wider. 90 % der Fachbesucher würden die Messe weiterempfehlen.
Fahrzeugpräsentationen auf dem Frei- und Gleisgelände
127 Schienenfahrzeuge konnten die Fachbesucher auf dem Frei- und Gleisgelände begutachten. Branchenhersteller aus dem In- und Ausland nutzten die Messe, um ihre neuen Fahrzeuge der Öffentlichkeit zu präsentieren oder symbolisch an ihre Kunden zu überreichen.
Alstom stellte auf dem Frei- und Gleisgelände beispielsweise seinen neuen Regionalzug Coradia Lint mit Brennstoffzellenantrieb vor. Siemens zeigte mit dem Hochgeschwindigkeitszug „Velaro Türkei“ und mit der Untergrundbahn „Metro Riad“ zwei Weltpremieren. Johannes Max-Theurer, Geschäftsführer von Plasser & Theurer, übergab ein neues Tunnelinspektionsfahrzeug der Baureihe 705.1 an Dr. Roland Bosch, Produktionsvorstand der DB Netz AG.
Stadler präsentierte im Beisein des CEO der Schweizerischen Bundesbahnen, Andreas Meyer, sowie Peter Spuhler, Group CEO und Eigentümer von Stadler, den neuen Eurocity-Zug EC250 „Giruno“. Mercedes-Benz Special Trucks stellte seinen neuen Zweiwege-Unimog vor.
Bahnhofsfest zieht 16.000 Eisenbahnfans an
Auf dem Frei- und Gleisgelände der Messe Berlin versammelten sich am 24. und 25. September 16.000 Bahnbegeisterte und unternehmungslustige Familien. Auf 3500 Metern Gleis luden die neuesten Waggons, Loks, Straßenbahnen, Züge oder Schienen-Spezialfahrzeuge zum Bestaunen ein. Abseits der Gleise sorgten Hüpfburgen, die Super-Rutsche „Fun Slide“ und die mit 120 m2 größte begehbare Spielzeugeisenbahn des Landes für jede Menge Spaß. Die Deutsche Bahn informierte mit Talkrunden zu regionalen Bahnthemen, Ausbildungsberufen, Bauprojekten und Umweltschutz auf. Am Publikumssonntag veranstaltete sie den „Tag des Eisenbahners“. Hier beantworteten unter anderem der Berliner Verkehrssenator Andreas Geisel und der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Berlin, Alexander Kaczmarek, die Fragen der Besucher.
Stimmen der Aussteller zur Messe
Dr. Ben Möbius, Hauptgeschäftsführer, Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB):
„Die InnoTrans in Berlin hat den hohen Grad der Digitalisierung der Bahnindustrie eindrucksvoll vor Augen geführt. Zu besichtigen gab es wie sonst nirgends Bahntechnologie at it’s best – effizient, klimafreundlich und komfortabel. Mit Händen greifbar wurde vor allem: Der Schienenverkehr avanciert mehr und mehr zum mobilen Teil des Internets der Dinge. Die Mobilität auf der Schiene wird dadurch die beste, die es je gab.”
Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit:
„Der Verkehr muss bis spätestens 2050 weitgehend treibhausgasneutral werden, damit wir die Klimaschutzziele des Pariser Abkommens einhalten. Dafür brauchen wir mehr Verkehr auf der Schiene, aber auch noch mehr Engagement bei strombasierten Kraftstoffen. Null CO2-Emissionen erreichen wir nur, wenn auch alle Energie am Ende erneuerbar ist. Die Innotrans zeigt Lösungen, die genau in diese Richtung weisen.”
Herbert Zimmermann, Geschäftsführer, ZVEI-Fachverband Elektrobahnen und -fahrzeuge:
„Die Innotrans war ein großer Erfolg. Digitalisierung war das beherrschende Thema. Die deutsche Mobilitätsindustrie – allen voran ZVEI-Mitgliedsunternehmen – hat z.B. bei fahrerlosem Betrieb und vorausschauender Wartung ihre Entwicklungskraft eindrucksvoll demonstriert.”
Philippe Citroën, Generaldirektor des Verbandes der Europäischen Eisenbahnindustrie Unife:
„Unife hat die Messe genutzt, um die Ergebnisse der World Rail Market Study bekanntzugeben, eine wichtige Absichtserklärung bezüglich ERTMS zu unterschreiben und seine Kooperation mit europäischen und internationalen Akteuren zu bekräftigen. Ich war von der Dynamik und den Innovationen unserer Branche beeindruckt und freue mich bereits auf die Innotrans 2018.”
Jürgen Fenske, Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV):
„Die vergangenen Tage haben gezeigt, dass sich der Schienenverkehr weltweit als effizientes, modernes und ökologisches Verkehrsmittel der Zukunft präsentiert. Die Gründer der Messe, zu denen auch der VDV zählt, können stolz darauf sein, dass die Innotrans zu der beachteten Bahnleitmesse geworden ist, auf der sich Hersteller und Betreiber mit ihren neuen Entwicklungen präsentieren.” (kj)
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