Studie zur Arbeitssituation Homeoffice ist bereits zum Alltag geworden
Eine Studie der Universität zu Köln hat gezeigt, dass im öffentlichen Dienst und in dem Bereich IT und technische Dienstleistungen Homeoffice mehr als ein pandemiebedingter Ausnahmezustand ist. In einem hybriden Arbeitsmodell mit ergebnisorientierter Bewertung wird die Zukunft gesehen.
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Das Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR) der Universität zu Köln hat im Mai 2020 und erneut im Mai/Juni 2021 Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst und dem Bereich IT und technische Dienstleistungen zu ihrer Arbeitssituation befragt. Das Forschungsteam um Professor Dr. Holger Pfaff interessierte vor allem, inwieweit sich auf Arbeitgeber- wie Arbeitnehmerseite die Einstellung gegenüber der Arbeit im Homeoffice verändert hat und wie die neuen Arbeitsbedingungen die mentale Gesundheit beeinflussen. Außerdem sollte untersucht werden, ob die Pandemie den Anstoß zu einer ergebnisorientierten Organisationskultur geben konnte.
Feste Tagesroutine entwickelt
Die Ergebnisse zeigen, dass 38 Prozent der Befragten aus dem öffentlichen Dienst mehr als 75 Prozent ihrer Arbeitszeit im Homeoffice verbringen. Im Bereich IT und technische Dienstleistungen sind es sogar knapp 74 Prozent der Befragten, die mehr als 75 Prozent ihrer Arbeitszeit im Homeoffice verbringen. Etwa 90 Prozent der Befragten beider Branchen geben an, dass sie sich zu Hause einen festen Arbeitsplatz eingerichtet haben. Im öffentlichen Dienst haben knapp 80 Prozent der Teilnehmenden eine feste Tagesroutine im Homeoffice entwickelt. Im Bereich IT und technische Dienstleistungen geben dies etwa 83 Prozent der Befragten an.
In den offenen Antworten zeigt sich bezüglich wahrgenommener Veränderungen während des letzten Jahres, dass nach anfänglicher Skepsis Homeoffice nun mehr akzeptiert wird und nicht mehr nur für einen bestimmten Personenkreis zugänglich ist. Auch hinsichtlich der Führungskräfte zeige sich ein Wandel: Homeoffice wird im IT-Bereich inzwischen von 64,9 Prozent der Führungskräfte vorgelebt. Im öffentlichen Dienst sind es 61,7 Prozent.
Fokus auf Arbeitsergebnisse
Die Umfragen zeigen insgesamt einen Trend hin zu einer stärkeren Homeofficekultur mit dem Fokus auf Arbeitsergebnissen statt möglichst langer Anwesenheitszeiten im Büro. Über 80 Prozent der Befragten aus beiden Zielgruppen gaben an, dass es Strategien und Regelungen zur Arbeit im Homeoffice gibt. 68,5 Prozent der Teilnehmenden aus dem öffentlichen Dienst sagten, dass Maßnahmen zur Arbeit im Homeoffice für Beschäftige in der Dienststelle generell als sinnvoll angesehen werden. Im IT-Bereich sind es sogar 86,4 Prozent, die dem zustimmen.
Hohes Wohlbefinden trotz pandemiebedingter Zusatzbelastungen
In Bezug auf die mentale Gesundheit weisen nach einem Jahr im Homeoffice 60 Prozent der Beschäftigten aus dem öffentlichen Dienst ein hohes Wohlbefinden auf. Bei den Befragten aus dem Bereich IT und technische Dienstleistungen gaben 65 Prozent ein hohes Wohlbefinden an. Neben vielen auch gesundheitlichen Vorteilen, die das Arbeiten im Homeoffice mit sich bringt, birgt es jedoch auch Gefahren: Zum zweiten Befragungszeitpunkt zeigte sich, dass knapp 70 Prozent der Befragten aus dem öffentlichen Dienst und 60 Prozent aus dem IT-Bereich dazu neigen, sich im Krankheitsfall nicht krank zu melden, sondern im Homeoffice weiterzuarbeiten. Eine weitere Belastung im Homeoffice während der Pandemie stellt nach wie vor die Kinderbetreuung dar. In den offenen Antworten wird teils berichtet, dass auch Schulen sehr viel Mithilfe von den Eltern im Homeschooling verlangen und die liegengebliebene Arbeit von Beschäftigten dann zum Teil abends oder nachts nachgeholt wird.
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