Frequenzumrichter Fünf Neuheiten rund um Frequenzumrichter
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Vom Stand-Alone-Gerät mit weitem Leistungsbereich über kompakte Aufzugsumrichter für Liftantriebe bis hin zu Frequenzumrichtern für die Anforderungen der horizontalen Fördertechnik – wir zeigen Ihnen fünf Neuheiten rund um Frequenzumrichter.

1. Sieb & Meyer: Stand-Alone-Gerät mit weitem Leistungsbereich
Die Produktvariante SD4S, bei der das S für Stand-Alone steht, machte den Anfang in der neuen Serie SD4x von Sieb & Meyer. Die Frequenzumrichter treten die Nachfolge der erfolgreichen SD2S-Modelle an und sind für den stationären Einsatz in Schaltschränken von Werkzeugmaschinen oder Turbokompressoren/-verdichtern konzipiert.
Der Frequenzumrichter SD4S steht derzeit in Baugrößen der 50 und 230-V-Klasse zur Verfügung, 2023 kommen zusätzliche Modelle der 400-V-Klasse auf den Markt. Insgesamt decken diese Geräte dann den aktuellen Leistungsbereich (1,4..55 kVA) der SD2S-Serie ab bzw. erweitern diesen sogar nach unten und oben (0,8..66 kVA).
Der SD4S stellt PWM-Frequenzen bis 32 kHz und Kommutierungsfrequenzen bis 64 kHz zur Verfügung. Das resultiert in höheren Drehfeldfrequenzen bis zu 6.000 Hz und geringeren harmonischen Frequenzanteilen. Der Anwender kann höherpolige Motordesigns realisieren und profitiert von geringeren Motorverlusten. Ein weiterer Vorteil: Der Eingang für den Thermokontakt ist galvanisch von der Logik- und Hauptspannung getrennt. Das soll einen sicheren Betrieb gewährleisten auch im Fall eines Isolationsproblems des Thermokontakts im Motor. Nicht zuletzt erlaubt das Softwaretool Motor Analyzer eine Simulation der Betriebspunkte und eine FFT-Analyse mit THDi- und THDu-Berechnung. Die Analyse der Systemperformance kann somit bereits bei Entwicklungsbeginn erfolgen.
Mit dem SD4S ist es möglich, Synchronmotoren mit „vergrabenen“ Magneten, auch Interior Permanent Magnet Motor (IPM) genannt, optimal zu betreiben. Das bei diesen Motoren zusätzlich zur Verfügung stehende Reluktanzmoment wird dabei arbeitspunktunabhängig in Echtzeit optimiert.
Alle Neuheiten im Überblick finden Sie hier:
2. ABB: Frequenzumrichter nach EMV-ILA-Standard zertifiziert
Immer mehr Unternehmen der Automobilindustrie und der produzierenden Branchen legen Wert auf EMV-ILA-freigegebene elektrische Komponenten, um störungsarme Anlagen betreiben zu können. Durch den Nachweis der Konformität mit dem EMV-ILA kann ABB nun belegen, dass ihre ACx580-Frequenzumrichter ein gutes EMV-Verhalten aufweisen. Die Zertifizierung ist gültig für die Frequenzumrichter ACH580, ACQ580 und ACS580 mit einer Leistung bis 55 kW. Die Konformität mit dem EMV-ILA (EMV-Integrationsleitfaden Automobilindustrie) wird durch die Ceno Power Quality GmbH bestätigt.
Bei Geräten ohne gute EMV (elektromagnetische Verträglichkeit) kommt es zu Einwirkungen auf andere Geräte, die zu ungewollten Funktions- und Messstörungen führen können. Die EMV-ILA-Zertifizierung schafft auch Klarheit, in welchen Bereichen die ABB-Frequenzumrichter eingesetzt werden können und welche zusätzlichen Maßnahmen für den Einsatz im Produktions- und Prüfstandsbereich erforderlich sind.
- Der ACH580 ist ein Frequenzumrichter für Anwendungen in der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik. Alle wesentlichen Funktionen sind in den Geräten bereits integriert, vom EMV-Filter und einem intuitiven Bedienpanel bis hin zur native BACnet-Feldbusschnittstelle.
- Der Wasser- und Abwasserbereich ist das Einsatzfeld des ACQ580, der über integrierte Funktionen für Pumpenapplikationen verfügt.
- Der Standardfrequenzumrichter ACS580 gehört zu den All-compatible-Drives von ABB und wird zur Regelung von industriellen Applikationen eingesetzt.
3. Yaskawa: Kompakter Frequenzumrichter für Liftantriebe
Mit dem LA500 stellt Yaskawa die neueste Generation der Aufzugsumrichter für Neuanlagen und den Modernisierungsmarkt vor. Die kompakten Antriebe sind laut Unternehmen so konzipiert, dass sie leicht in bestehende Aufzugssysteme integriert werden können und den bekannten Fahrkomfort der Vorgängerserie übertreffen. Ihre SIL3 STO-Funktionalität soll den Betrieb ohne Motorschütze ermöglichen.
Darüber hinaus verfügt die Neuentwicklung über einen integrierten EMV-Filter der Klasse C2 nach EN12015, beschichtete Platinen (3S2 und 3C2 für raue Umgebung) sowie Bremschopper ab Werk. Dadurch soll sich die Anzahl der Komponenten im Schaltschrank reduzieren. Dies spart Platz und erhöht die Zuverlässigkeit des Systems.
Eine weitere Besonderheit ist das neue Still-Stand-Tuning. Durch dieses Verfahren kann die Motorregelung erfolgen, ohne dass die Seile entfernt werden müssen. Diese Funktion soll eine optimale Motorabstimmung in nur wenigen Sekunden garantieren, ohne dass der Motor dafür in Bewegung gesetzt werden muss. Zudem muss der Motor während der Inbetriebnahme nicht aufwändig „gedreht“ werden, wenn beispielsweise die Drehrichtung falsch verdrahtet wurde. So lassen sich die Grundeinstellungen in wenigen Minuten zeit- und kostensparend konfigurieren.
4. Bonfiglioli: Neue dezentrale Frequenzumrichterserie
Die neue dezentrale Frequenzumrichterserie DGM Modular von Bonfiglioli ist für die Steuerung von Asynchronmotoren sowie synchrone Reluktanzmotoren bestimmt. Dank ihrer verschiedenen Funktionen und Optionen eignet sich diese Hochleistungslösung laut Unternehmen besonders für die Bereiche Verpackung, Logistik, Materialhandhabung, Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie Pumpen. Alle Baugrößen des DGM bieten hohe Leistungs- und Sicherheitsmerkmale.
Die Serie DGM ist je nach gewählter Leistung und Konfiguration in vier verschiedenen Baugrößen erhältlich. Der Standard-DGM arbeitet perfekt mit Asynchronmotoren und wird als einphasige Version mit einem Leistungsbereich zwischen 0,37 kW und 1,1 kW und als dreiphasige Version mit einem Leistungsbereich von 0,55 kW bis 22 kW angeboten. In Kombination mit Reluktanzmotoren wird der Leistungsbereich von 0,55 kW bis 30 kW abgedeckt. Der Eingangsspannungsbereich ist weit, um sich an jede Art von Netzspannung anpassen zu können: Bei der einphasigen Version reicht er von 100 VAC bis 230 VAC 50/60 Hz oder von 140 VDC bis 320 VDC, bei der dreiphasigen Ausführung von 200 VAC bis 480 VAC VAC 50/60 Hz oder von 280 VDC bis 680 VDC.
Da die DGM-Serie an alle gängigen Bussysteme wie Modbus, CANOpen, Profibus, Profinet, EtherCAT und Sercos III anschließbar ist und der DGM Modular auch mit Ethernet/IP arbeitet, lassen sich die dezentralen Umrichter in alle Automatisierungsarchitekturen integrieren.
5. Nord: Hohe Funktionalität auf kleinem Bauraum
Für kleinere Leistungsbereiche bis 2,2 kW hat Nord Drivesystems seine dezentrale Frequenzumrichter-Reihe Nordac On entwickelt. Die Umrichter zeichnen sich laut Unternehmen durch ein integriertes Ethernet-Interface, vollständige Steckbarkeit und eine extrem kompakte Bauweise aus.
Nord hat die neuen Frequenzumrichter für die Anforderungen der horizontalen Fördertechnik konzipiert. Es wird sie in zwei Produktreihen geben, die speziell auf die Kombination mit unternehmenseigenen Motoren hin optimiert wurden:
- Nordac On wurde für Anwendungen mit Asynchronmotoren designt,
- Nordac On+ für die Kombination mit dem hocheffizienten Synchronmotor.
Beide Ausführungen sind in drei Baugrößen verfügbar für Leistungsbereiche bis zu 2,2, kW. Und beide verfügen über eine integrierte Ethernet-Schnittstelle, mit der sich das gewünschte Kommunikationsprotokoll ganz einfach einstellen lassen soll, egal ob Profinet, Ethernet IP oder Ethercat. Damit ist der Nordac On für die Einbindung in moderne IloT-Umgebungen geeignet. Zur Ausstattung gehören außerdem eine Diagnoseschnittstelle, vier digitale Eingänge sowie beim Nordac On+ eine zusätzliche protokollbasierte und damit gut gegen Störungen geschützte Geberschnittstelle.
Die kompakten dezentralen Umrichter sollen sich ideal in Förderanlagen integrieren lassen und damit Platz sparen sowie die aufwendige Verkabelung mit Motorkabel, die zentrale Frequenzumrichter benötigen. Mit seinen sämtlich steckbaren Anschlüssen stellt der Nordac On laut Hersteller eine wirtschaftliche Plug&Play-Lösung für Post&Parcel- und Warehouse-Anwendungen dar.
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