Fahrerassistenzsystem Frauen verzichten häufiger auf Sicherheit
Gut ein Viertel aller Neufahrzeuge ist mit einem oder mehreren Fahrerassistenzsystemen (FAS) ausgestattet. Frauen verwenden diese Systeme seltener. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Kampagne „Bester Beifahrer“ des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) und seiner Partner.
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Über 90 % der Verkehrsunfälle sind auf Fehleinschätzungen des Fahrers zurückzuführen, so der Deutsche Verkehrssicherheitsrat DVR. Fahrerassistenzsysteme warnen frühzeitig vor kritischen Verkehrssituationen und könnten die Anzahl schwerer Verkehrsunfälle um die Hälfte reduzieren. Wer sich einen Neuwagen kauft, hat die Wahl zwischen zahlreichen Hilfssystemen von Spurhalteassistent über Notbremssystem bis hin zur Einparkhilfe. Wie viele Käufer setzen auf die neuen FAS und wer nutzt sie auch? Das wollte der DVR im Zuge der Kampagne „Bester Beifahrer“ wissen.
Unter den Befragten gaben rund ein Viertel Autofahrer an, ein oder mehr Fahrerassistenzsysteme in ihrem Neuwagen zu besitzen. Auffällig: Nur 22 % der Frauen nutzen den Sicherheitsvorteil durch FAS, bei den Männern sind es 30 %. Bemerkenswert ist, dass der Parkassistent bei Frauen mit 15 % und Männern – 14 % – nahezu gleichermaßen beliebt ist, während deutlich mehr Männer (16 %) auf die Unterstützung durch mehrere FAS setzen als Frauen (7 %).
Welches FAS schützt wie?
Der Parkassistent reduziert Stress beim täglichen Einparken und beugt Parkrempler und Schrammen vor. Das System hilft beim Finden einer passenden Parklücke und schlägt im richtigen Moment das Lenkrad ein. Der Fahrer gibt selbst Gas und bremst und behält so die Kontrolle und Verantwortung über das Auto. Das System ist nicht zu verwechseln mit den weit verbreiteten Einparkhilfen wie Parkpiepsern und Rückfahrkameras.
Die Sensoren des vorausschauenden Notbremsassistenten überwachen permanent den Bereich vor dem Fahrzeug und warnen den Fahrer vor möglichen Kollisionen. Im Notfall greift das System aktiv ein und bremst selbsttätig oder erhöht den Bremsdruck auf das erforderliche Maß. Einen Unfall kann das System nicht verhindern, aber in jedem Fall die Aufprallgeschwindigkeit und damit die Schwere eines Unfalls deutlich reduzieren.
Abstandsregler passen die Geschwindigkeit automatisch dem Verkehrsfluss an, helfen so dabei, das Auto dem Verkehrsfluss anzupassen und senken den Spritverbrauch.
Der Spurwechselassistent beobachtet kontinuierlich das Umfeld des eigenen Fahrzeugs und unterstützt beim Spurwechsel, indem er vor schnell herannahenden und sich im toten Winkel befindlichen Fahrzeugen warnt.
Der Spurhalteassistent erkennt Fahrspurmarkierungen vor dem Auto. Je nach Ausführung warnt das System beim Verlassen der Spur durch eine Vibration des Lenkrads oder lenkt selbsttätig gegen.
Der Lichtassistent steuert den Einsatz von Abblend- und Fern- oder Kurvenlicht und sorgt damit für eine gute Sicht, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden und damit zu gefährden.
Der Verkehrszeichenassistent erkennt Geschwindigkeitsbegrenzungen und andere Verkehrszeichen. Er zeigt zum Beispiel die aktuell gültige Geschwindigkeit oder das Überholverbot im Fahrzeugdisplay an.
Der Müdigkeitswarner analysiert das Lenk- und Bremsverhalten des Fahrers, erkennt nachlassende Konzentration und empfiehlt zur rechten Zeit eine Pause.
Der Nachtsichtassistent beobachtet die Straße mit einer Infrarot-Kamera und stellt das Geschehen vor dem Auto auf einem Bildschirm dar. Warnungen können dabei im Head-up-Display dargestellt werden. So werden Gefahren erkannt und Kollisionen verhindert.
Wer wissen möchte, welches FAS am besten zu den individuellen Ansprüchen passt, kann auf der Kampagnenseite www.bester-beifahrer.de einen Test machen. (kj)
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